Band 4 - Blutpakt
zwei Probleme auf einmal zu lösen. »Und ich bin bereit, Sie und Ihren Partner gehen zu lassen.«
Da ich überrascht war, tat ich dämlicherweise nichts, als der kleine Mann sich mit einer schnel en, geschmeidigen Bewegung aus seinem Stuhl erhob. Die zwei Männer an der Tür hatten ihren Posten bereits verlassen. Mein Atem stockte, und ich unterdrückte ein Keuchen, als der kompakte Tiermensch plötzlich vor mir stand.
»Rache!«, schrie Jenks auf, und ich hörte das Klicken ihrer Sicherungen. Es gab ein Handgemenge, das in einem Schmerzenslaut endete, aber ich konnte ihn nicht sehen.
Walters Gesicht war im Weg, ruhig und berechnend. Seine Finger schlössen sich sanft um meinen Hals, direkt unter meinem Kinn. Adrenalin schoss in meine Adern und ließ meinen Kopf schmerzen. Fast zu schnel , um es überhaupt zu realisieren, hatte mich der ältere Werwolf auf dem Sofa festgenagelt.
Mit klopfendem Herzen kämpfte ich gegen meinen ersten Instinkt, mich zu wehren. Es fiel mir schwer. Richtig schwer.
Ich fing seinen gelassenen Blick ein, und Angst durchfuhr mich. Er war so ruhig; sich seiner Dominanz so sicher.
Während er über mir lehnte, konnte ich sein Aftershave riechen und den zunehmenden Moschusgeruch darunter.
Seine kleine, aber starke Hand unter meinem Kinn war die einzige Stel e, an der wir uns berührten. Sein Puls und seine Atmung waren schnel , aber seine Augen ruhig.
Ich bewegte mich nicht, weil ich wusste, dass ich sonst eine ganze Reihe von scheußlichen Reaktionen auslösen würde. Erst würde Jenks leiden und dann ich. Solange ich nichts tat, würde auch Walter nichts tun. Es war ein Tiermenschen-Psychospielchen, und ich konnte es spielen, auch wenn es gegen meine Instinkte ging. Al erdings waren meine Finger steif und mein Arm angespannt, bereit, ihn in den Solarplexus zu schlagen, auch wenn das dafür sorgen würde, dass ich erschossen wurde.
»Ich bin bereit, Sie gehen zu lassen«, wiederholte er sanft.
Sein Atem roch nach Zimt-Zahnpasta und seine dicken Lippen bewegten sich kaum. »Sie werden zu Kalamack zurückkehren und ihm mitteilen, dass es mir gehört. Er kann es nicht haben. Es gehört mir. Der verdammte Elf denkt, er kann die Welt regieren«, flüsterte er so leise, dass nur ich es hören konnte. »Wir sind dran. Sie hatten ihre Chance.«
Mein Herz raste, und ich fühlte, wie mein Puls gegen seine Finger schlug. »Für mich sieht es so aus, als würde es Nick gehören«, sagte ich dreist. Und woher weiß er, dass Trent ein Elf ist?
Ich keuchte kurz und zuckte zusammen, als er sich abstieß und plötzlich zweieinhalb Meter entfernt war. Mein Blick schoss zu Jenks. Er war in die Mitte des Raumes gezerrt worden und stand so, dass er sein linkes Bein entlasten konnte. Er verzog das Gesicht in einer Entschuldigung, die er mir nicht schuldete, und auf einen kleinen Wink von Walter hin ließen die zwei Männer ihn los. Das trocknende Blut in Jenks Haaren war inzwischen braun. Ich zwang mich, Walter wieder zu fixieren.
Aufgewühlt weigerte ich mich, meinen Hals zu betasten und legte meine Arme stattdessen über die Rückenlehne der Couch. Innerlich zitterte ich. Ich mochte Tiermenschen nicht.
Schlagt mich oder weicht zurück - aber dieses ewige Getue und die Drohungen waren in meinen Augen nutzlos.
Walter setzte sich auf die Couch mir gegenüber und strahlte Selbstvertrauen und Befriedigung aus, als er fast genau dieselbe Haltung einnahm wie ich. Offensichtlich würde der Werwolf das Schweigen nicht brechen, also würde ich es tun, auch wenn es mich in diesem bescheuerten Spiel Punkte kostete. Aber ich wol te, dass diese Geschichte ein Ende fand, bevor die Sonne implodierte. »Ihr verdammtes Artefakt kümmert mich einen Dreck«, sagte ich leise, damit meine Stimme nicht zitterte. Schlimm genug, dass meine Hände genau das bereits tun wol ten. »Und soweit ich weiß, geht es Trent genauso. Ich arbeite nicht für ihn. Mit Absicht.
Ich bin wegen Nick hier. Also. .«, ich holte langsam Luft,
». .werden Sie ihn mir geben, oder muss ich ein paar Leute verletzen und ihn mir holen?«
Statt zu lachen runzelte Walter die Stirn und leckte sich die Zähne. »Kalamack weiß nichts«, erklärte er ausdruckslos, ohne jede Frage in der Stimme. »Warum sind Sie hier?
Warum kümmert es Sie, was mit Sparagmos passiert?«
Ich zog die Arme von der Lehne, legte eine Hand auf die Hüfte und machte mit der anderen eine verzweifelte Geste.
»Wissen Sie, dass ich mich erst heute Morgen exakt dasselbe
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