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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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vornehmen Wohnzimmer etwas anderes zu sehen als zwei sich gegenüberstehende Couchen, einen Couchtisch, zwei Stühle am Fenster und etwas, das ich zuerst für ein bescheidenes Home-Entertain-ment-Center hielt, bis mir klar wurde, dass es zwei riesige Flachbildfernseher enthielt, drei Satel iten-Empfänger und einen Computer, der Ivy sabbern lassen würde.
    Ich folgte Jenks ein paar Stufen nach unten, und wir setzten uns auf die am weitesten von der Tür entfernte Couch. Während der Fahrer al e anderen aus dem Raum schob, bel te ich fordernd: »Beeilt euch mit dem Verbandskasten!«
    Er packte aggressiv seine Waffe fester, und ich warf ihm ein süßliches Lächeln zu. »Genau«, sagte ich, fläzte mich auf die Couch und legte meine Arme breit über die Rückenlehne.
    »Du wirst mich im Wohnzimmer deines Bosses erschießen und Blut auf dem gesamten Teppich verteilen, bloß, weil ich schnippisch war. Weißt du, wie schwer es ist, Blut aus Teppichfasern rauszukriegen? Sei einfach ein guter kleiner Welpe und tu, was man dir sagt.«
    Jenks zappelte, während der Mann blutrot anlief und sichtbar die Zähne zusammenbiss. »Du versteck dich nur weiter in deiner Ecke«, sagte er, als er seine Waffe senkte.
    »Wenn die Zeit kommt, werde ich da sein.«
    »Was auch immer.« Ich schaute zur Decke hoch und entblößte damit meinen bereits verletzten Hals, während sich mein Magen zusammenkrampfte. Bei Werwölfen entschied die Stel ung in der Rangordnung darüber, wie man behandelt wurde, und ich wol te gut behandelt werden. Also würde ich mich in mehr als einer Art wie ein Biest benehmen.
    Ich hörte nicht, dass er ging, aber ich atmete auf, als ich spürte, wie Jenks sich entspannte. »Ist er weg?«, flüsterte ich, und er verzog verärgert das Gesicht.
    »Tinks Unterhosen, Rachel.« Er schob sich auf der Couch nach vorne und stützte die El bogen auf die Knie. »Das war sogar für dich tol kühn.«
    Ich senkte den Kopf wieder, um ihn anzuschauen.
    Umgeben von Teppichen und Wänden konnte ich den See an mir riechen, und ich schob eine Hand durch meine strähnigen Haare, nur um hängen zu bleiben. Ich dachte darüber nach, ob ich ihm die El bogen von den Knien schubsen sol te, ließ es aber, weil er immer noch blutete.
    Stattdessen setzte ich mich auf und griff nach dem Verband, den er gegen seinen Kopf presste.
    »Nein«, sagte er panisch und wich zurück.
    Mit geschürzten Lippen schaute ich mich im Raum nach den versteckten Kameras um. »Wo bleibt mein verdammter Verbandskasten?«, schrie ich. »Ihr bringt ihn mir besser, oder ich werde sauer!«
    »Rachel«, protestierte Jenks. »Ich wil die Grube nicht sehen. Sie roch furchtbar.«
    Ich sah seine Sorge und versuchte zu lächeln. »Glaub mir, ich versuche, nicht reinzufal en. Aber wenn wir uns wie Beute benehmen, werden sie uns genauso behandeln wie eine verwundete Antilope. Du hast Tierdokus gesehen, oder?«
    Wir beide schauten auf, als ein kleines Mädchen in Jeans und Pul over durch die einzige Tür des Raumes kam. Sie hatte ein Kästchen in der Hand und stel te es schweigend vor Jenks und mir auf den Tisch. Ohne uns anzuschauen, wich sie drei Schritte zurück, bevor sie sich wieder umdrehte.
    »Danke«, sagte ich. Ohne anzuhalten, schaute sie über die Schulter zurück, offenbar überrascht.

    »Gern geschehen«, erwiderte sie und stolperte über die Stufen zur Tür. Ihre Ohren liefen rot an; ich vermutete, dass sie nicht älter war als dreizehn. Das Leben in einem traditionel en Werwolfrudel war gut, wenn man oben stand, und beschissen, wenn man am Ende der Rangordnung stand.
    Ich fragte mich, wo sie wohl hineinpasste.
    Jenks gab ein unanständiges Geräusch von sich. Ich öffnete das Kästchen und fand das Übliche darin - aber absolut nichts Scharfes oder Spitzes. »Warum warst du dann nett zu ihr?«
    Ich grub in dem Kasten herum, bis ich eine lange Bandage und ein Päckchen mit desinfizierenden Tüchern fand. »Weil sie nett zu mir war.« Ich schob das Kästchen zur Seite, um den Tisch freizumachen, und setzte mich seitlich hin. »Also, wirst du nett zu mir sein, oder muss ich biestig werden?«
    Er atmete tief ein und überraschte mich, als sein Gesicht ernst und besorgt wurde. »Okay«, meinte ,er, während er langsam die Bandage anhob. Er starrte auf das Blut darauf und fing an, schnel er zu atmen. Ich musste mir ein Lächeln verkneifen, da es kaum mehr war als ein Kratzer. Viel eicht war das ein Problem, wenn man zehn Zentimeter groß war und nur einen Fingerhut vol

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