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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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mir leidtat, aber ich schloss das Telefon und schaute es an, wie es auf dem Tresen lag.
    Plötzlich sahen die Teilchen auf ihrem Tel er banal aus. Ich war ein Esel. »Jenks. .«
    Das Flehen in meiner Stimme verwandelte seine Sorge in kalte Wut. »Ich wil nichts darüber hören. Du hast für einen Moment der Blutleidenschaft al es in den Sand gesetzt.
    Selbst wenn das nicht der Grund ist, warum sie gegangen ist, es wird passieren, wenn sie es herausfindet. Was stimmt nicht mit dir? Kannst du die Dinge nicht einfach in Ruhe lassen?«
    »Nein, kann ich nicht!«, rief ich. »Und es war nicht einfach nur ein Moment der Blutleidenschaft, es war eine Beteuerung der Gefühle, die ich für Kisten habe, also steck's dir sonst wohin, du kleiner Schwachkopf. Ich weiß, was ich tue.« Er öffnete den Mund zum Protest, und ich warf die Hände in die Luft. »Okay, viel eicht weiß ich das nicht, aber ich versuche, hinter al das zu kommen. Es ist al es vermischt.
    Das Blut, die Leidenschaft. Es ist al es miteinander verbunden, und ich weiß nicht, was ich tun sol !«
    Er war offensichtlich überrascht, und ich preschte weiter, fast panisch. »Ich wil , dass Ivy mich beißt«, sagte ich. »Es fühlt sich einfach fantastisch an, und es würde uns beiden guttun. Aber der einzige sichere Weg, das zu bekommen, ist mit ihr zu schlafen. Und ich werde nicht nur wegen der Blutleidenschaft mit ihr schlafen, bis ich weiß, was in meinem Kopf vorgeht. Ich habe nie gedacht, dass ich ein Mädchen wol en könnte - ich meine, ich bin hetero, richtig? Ist es die Vampirnarbe, die mich scharf macht, oder sie? Da ist ein Unterschied, Jenks, und wenn es nur wegen des Blutes ist, hieße das, dass ich sie herabsetze.« Ich wusste, dass mein Gesicht rot war, aber er verdiente es, al es zu hören. »Ivy hat sich an mich rangemacht, weil sie weiß, dass ich Entscheidungen treffe, indem ich erst handle und hinterher darüber nachdenke, nicht andersherum. Hey, jetzt mache ich es mal anders, und schau, wie verkorkst al es ist. Ist das nicht wunderbar?«, fragte ich sarkastisch und wedelte mit einer Hand in Richtung von Ivys leerem Platz.
    Jenks' Flügel standen stil , und er setzte sich auf den Rand des Fudge-Tel ers. »Viel eicht sol test du es ausprobieren«, schlug er vor, und ein Adrenalinstoß durchfuhr mich und verschwand wieder. »Nur einmal«, lockte er. »Manchmal ist der schnel ste Weg herauszufinden, wer man ist, eine Weile diese Person zu sein.«
    Daran hatte ich schon gedacht, und es machte mir Angst.
    Ich fing seinen Blick ein. »Warum regst du dich dann so darüber auf, dass ich Kisten gebissen habe?«, fragte ich.
    »Damit habe ich etwas Neues ausprobiert. Glaubst du, das hätte ich vor einem Jahr getan? Warum ist es falsch, wenn ich mit Kisten etwas ausprobiere, aber mit Ivy nicht?«

    Sein Blick wanderte zu ihrem leeren Stuhl. »Weil Ivy dich liebt.«
    Mein Magen verkrampfte sich. »Kisten auch.«
    Jenks zog seine Knie ans Kinn und schlang die Arme um seine Schienbeine. »Ivy würde für dich sterben, Rachel. Kisten nicht. Steck deine Gefühle dorthin, wo sie dich am Leben halten.«
    Das war eine harte Wahrheit. Hässlich. Wer mich am Leben hielt, war nicht das Kriterium, wonach ich entscheiden wol te, wen ich liebte. Ich wol te mich danach entscheiden, wer mich ergänzte, wer mir ein gutes Gefühl gab. Ich wol te meine Liebe demjenigen geben, den ich frei lieben konnte und der mir al ein durch seine Anwesenheit half, besser zu werden.
    Gott, ich war verwirrt. Müde ließ ich den Kopf auf die verschränkten Arme sinken und starrte auf die nur Zentimeter entfernte Tischplatte. Ich hörte das leise Klappern von Flügeln, und die Brise von Jenks bewegte meine Haare.
    »Es ist okay, Rachel«, sagte er, ganz nah und besorgt. »Sie weiß, dass du sie liebst.«
    Mein Hals wurde eng, und ich seufzte. Viel eicht sol te ich es auf Ivys Art versuchen. Zumindest so weit, wie ich es konnte, ohne mich unwohl zu fühlen oder in Panik zu verfal en. Ein kurzer peinlicher Moment wäre besser als al diese Verwirrung. Und Hilflosigkeit. Und Leid.
    Die kleine Glocke an der Eingangstür klingelte, und ich zuckte zusammen. Jenks' Gesicht war erst vol er Hoffnung, als ich den Kopf hob, dann vol er Angst. Wenn Ivy etwas zugestoßen war, würde ich keinen Anruf bekommen, sondern ein I.S.-Agent mit versteinerter Miene würde mir erzählen, dass meine Mitbewohnerin in der Leichenhal e lag.
    »Ich gehe«, sagte ich und schob beim Aufstehen den Stuhl zurück. Ich hetzte in

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