Band 5 - Blutlied
nicht bewegen, also stel te ich mich tot. Ich konnte stil liegen und rennen. Ich würde für ein Jahrtausend stil sein. Und dann, wenn die Zeit kam, würde ich rennen!
»Es ist nicht, dass ich den Fluch nicht lösen kann«, sagte Ceri, und ich fühlte, wir mir jemand die Haare aus dem Gesicht strich. »Aber ihre Psyche ist damit verbunden. Ich weiß nicht, ob ich den Fluch herausnehmen kann, ohne einen Teil von ihr mitzunehmen. Ich rufe Minias. Er schuldet ihr einen Gefal en.«
Panik durchschoss mich. Kein Dämon. Er würde es sehen.
Er würde mich wieder einsperren. Ich konnte nicht zurück.
Nicht jetzt. Nicht wenn ich Freiheit gerochen hatte! Ich musste auf die Beine kommen!
Ich zuckte zusammen, als mich ein Windhauch traf und ich das Klappern von Flügeln hörte. »Sie wacht wieder auf«, erklärte diese verdammte, schril e kleine Stimme.
Eine Gegenwart, die nach Rasierwasser und Schuhcreme roch, kam näher und brachte die Bodendielen zum Knarzen.
»Sie hatte genug, um ein Pferd flachzulegen«, sagte ein Mann, und ich versuchte, mich zu befreien, als jemand meinen Arm hob. »Ich wil ihr nicht noch mehr geben.«
»Tun Sie es einfach«, sagte Ivy, und ich bemühte mich darum, meine Atmung zu beruhigen. »Wir müssen dieses Ding aus ihr rauskriegen, und das schaffen wir nicht, wenn sie gegen uns kämpft!«
Wieder das Stechen einer Nadel. Ich kämpfte dagegen an.
Schwärze wirbelte um mich, und ich rannte, rannte, mit ruhigem Puls und Füßen, die sich geschmeidig bewegten.
Aber es war ein Traum wie al die anderen Male, und ich fluchte schmerzhaft, als eine neue Stimme - sanft und fordernd - durch mich glitt und mich wachrüttelte.
Es war die Stimme eines Werwolfs. Tief. Stark. Unabhängig.
Ich wol te es so dringend, dass ich fast an meinem Wunsch, frei zu sein, erstickte. Ich versuchte, seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Er würde mich nehmen. Er musste mich nehmen. Er wusste, wie man rannte. Diese Hexe wusste es nicht. Nicht mal in ihren Träumen.
»Ich kann vor dem Gesetz Entscheidungen über Leben und Tod für sie treffen«, erklärte der Werwolf, und ich hörte das Rascheln von Papier. »Sehen Sie? Es steht genau hier. Und ich kann die Entscheidung treffen, dass sie den Gefal en, den Sie ihr schulden, dagegen eintauscht, dass Sie Ceri helfen. Sie werden sicherstel en, dass Rachel sie selbst ist, bevor wir es für abgeschlossen erklären, und Sie werden niemanden in diesem Raum verletzen, bis es vorbei ist und Sie verschwunden sind.«
Ich öffnete ein Auge einen Spalt und jubelte. Mit der Sicht kam die Verwirrung doppelter Gedanken. Die Hexe in meinen Gedanken versuchte mich aufzuhalten, aber ich überhäufte sie mit Schmerz und Verwirrung, und sie hörte auf zu denken. Das war mein Körper, und ich wol te ihn nach meinem Wil en bewegen.
Ein Paar purpurne Pantoffeln bewegten sich auf dem Holzboden, ungefähr einen Meter vor mir. Ein schimmerndes schwarzes Band lag zwischen uns, und ich erkannte den schrecklichen Gestank von Dämonen, hundertmal schlimmer als der grüne Mief von Elfen.
»Das Mal ist eine Sache zwischen Rachel und mir«, sagte der Dämon, und meine Hoffnung starb. Er würde mich zurückstecken in eine kleine Kiste aus Knochen. Aber ich wol te laufen. Ich würde frei sein!
Der Werwolf kam näher, und ich sprach zu ihm, aber er hörte mich nicht. »Ich bin ihr Alpha!«, rief er. »Schauen Sie auf dieses Dokument. Schauen Sie es sich an, Sie verdammter Dämon. Ich kann diese Entscheidung für Sie treffen. So lautet das Gesetz!«
Ich versteifte mich, als ich Flügelklappern hörte. Ich hasste es. Es war wieder dieser Pixie. Verdammt, warum konnte er mich nicht in Frieden lassen!
»Leute. .«, sagte der Quälgeist, schwebte vor meiner Nase und spähte in meine Augen. »Sie braucht noch ein bisschen von dem süßen Trank.«
Die Pantoffeln kamen näher, und jemand drehte mich um.
Ich starrte zu dem Dämon auf und fühlte, wie mein Hass wuchs. Seine Art hatte mich geschaffen. Mich geschaffen, mich gebunden und mich dann in ein kleines Gefängnis aus Knochen gesperrt, damit ich mich nicht bewegen konnte.
Ein Hauch von Befriedigung durchschoss mich, als der Dämon die Augen aufriss und zurückwich. »Segnet mich doch bis zum Wandel, sie hat ihn wirklich in sich«, flüsterte er und zog sich weiter zurück. »Ich werde es tun«, sagte er, und ich kämpfte darum, mich zu bewegen. Er würde mich wieder in meine Zel e sperren. Ich würde ihn vorher töten! Ich würde sie al e
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