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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gleichzeitig ein wenig anstrengte.
    Ich wol te es einfach genießen, aber ich schien nicht dazu fähig zu sein, ohne ein wenig mehr zu erforschen, was genau sich in der letzten Viertelstunde geändert hatte. Willkommen in meinem Alptraum, dachte ich und war entschlossen, es gut sein und meine Finger von dem Mann zu lassen.
    Ich seufzte und sank auf dem harten Plastik in mich zusammen. Ich konnte mit einem Mann Zeit verbringen, ohne gleich über eine Beziehung nachzudenken. Ich tat es ständig. Da gab es Ford und Glenn und David. Den Kerl im Eckladen, der die Eistheke auffül te und diese tol en Schultern hatte. . Aber keiner von denen war eine Hexe, und so sehr ich auch das Gegenteil glauben wol te, da gab es eine Anziehung, die bei Menschen oder Werwölfen. . oder sogar Vampiren nicht vorhanden war. Mit einer Hexe wäre es um einiges leichter, irgendwann eine Familie zu gründen.
    Ich schob meine Rol schuhe vor und zurück. Meine Füße wurden jetzt, wo ich mich nicht mehr bewegte, so schwer, wie meine Stimmung düster war.
    Ich konnte von meinem Platz aus die Eingangstür sehen, und den Rol schuhverleih. Jemand diskutierte gerade mit dem Angestel ten, Chad, und ich drehte mich, um das zu beobachten.
    Chad hatte schon am Rol schuhverleih gesessen, als ich in der Highschool angefangen hatte, ins Astons zu gehen. Der Kerl trug seine Haare bis zum El bogen und war halb verrückt vom Brimstone-Missbrauch. Er kümmerte sich einen Dreck um andere, aber in seinem Job war er gut.
    Weil er der perfekte Angestel te war, konnte Chad al es tun bis einschließlich Leute hochkant rauswerfen, und Mr. Aston würde ihn trotzdem nicht feuern.
    Einer von den Männern, die mit ihm diskutierten, war abartig riesig. Ich konnte seine Silhouette vor den Glastüren sehen, durch die die hel e Nachmittagssonne einfiel.
    Der andere war kleiner, hielt sich aber unnatürlich gerade.
    Meine Belustigung darüber, dass jemand versuchte, sich mit Chad anzulegen, verblasste, als ich den Größeren erkannte.
    Verdammt nochmal, es konnte keine zwei so großen, widerlichen Leute auf der Welt geben, selbst an Hal oween nicht. Das war Jonathan, und das machte den anderen Kerl zu Trent Kalamack.
    Ich schaute kurz zu Marshai, und als ich sah, dass er nicht wesentlich vorgerückt war, stand ich auf und schob mich näher an die beiden heran.
    Jau, es war Trent, gekleidet in Anzug und Krawatte, was vor dem durchgetretenen Teppich und dem Linoleum-Tresen völ ig deplatziert wirkte. Mir kam der Pandora-Zauber in den Sinn, doch dann verwarf ich den Gedanken. Ich wol te ihm nichts schulden.
    »Es ist mir egal, ob er der Premierminister ist oder der Arsch meiner Freundin«, sagte Chad und zeigte mit einem Brimstone-gefärbten Finger auf Jon. »Ihr kommt hier nicht rein, außer ihr habt Rol schuhe. Siehst du das Schild?«
    Ich konnte das Schild von meinem Platz aus nicht sehen, aber ich kannte es. Das Ding war ein Meter fünfzig mal einen Meter und fül te die gesamte Wand hinter ihm, mit roter Schrift auf schwarzem Grund.
    »Das ist ungeheuerlich«, sagte Jon mit zutiefst angewiderter Stimme. »Wir wol en einfach nur für fünf Minuten mit jemandem reden.«
    Chad lehnte sich zurück und nahm einen Schluck von seinem Bier. »Als hätte ich das nicht schon früher gehört.«
    Trent biss die Zähne zusammen. »Zwei Paar, Größe neun«, sagte er und bemühte sich dabei sichtbar, bloß nichts zu berühren.
    Jon drehte sich um, und Überraschung stand in seinen harten, falkenartigen Zügen. »Sir?«
    »Bezahl ihn einfach«, sagte Trent, als Chad Jon ein breites Grinsen zuwarf und zwei Paar hässliche Rol schuhe auf den Tresen knal te.
    Jon sah aus, als würde er lieber die Straße ablecken, aber er zog eine schmale Brieftasche aus der Innentasche seiner Jacke. Jonathans Füße waren um einiges größer als neun, aber der Punkt war ja, reinzukommen, und nicht wirklich Rol schuh zu laufen. Trents feines blondes Haar wehte in dem Wind, den die Skater erzeugten, als er Jonathan zurückließ.
    Seine Schritte verlangsamten sich nicht ein Stück, als er mich sah und ich ihm kurz zuwinkte. Ohne mich aus den Augen zu lassen, kam Trent auf mich zu und schob sich mit so wenig Kontakt wie möglich durch das Drehkreuz am Eingang.
    Mein sarkastisches Lächeln verwandelte sich in ein genervtes. Was wil er überhaupt? , dachte ich und fragte mich, ob es wohl um meinen kleinen Ausflug ins Jenseits ging; fal s es so war, würde er übel enttäuscht werden. Ich würde nicht für ihn

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