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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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arbeiten, aber ihn auf die Palme zu bringen stand ganz oben auf meiner Liste von Lieblingsbeschäftigungen.
    Mit einem Feixen schaute ich zu Marshai. Er würde noch eine Weile brauchen, also stand ich einfach auf, als Trent auf mich zukam, und trat zurück auf die Rol bahn.
    »Morgan!«, schrie Trent, und ich wirbelte herum, um rückwärts zu fahren und ihm einen frechen Häschenkuss zuzuwerfen. Er runzelte die Stirn, also fing ich an, zur Musik zu tanzen. Gott, es war »Magic Carpet Ride«, und al e ergossen sich auf die Bahn.
    Bis ich einmal um die Bahn war, stand Jon neben ihm und Trent schnürte sich die Schuhe zu. Er würde auf die Bahn kommen? Heilige Scheiße, musste er angefressen sein.
    Es war nicht ungewöhnlich für Trent, mich aufzuspüren, wenn er mit Geld vor mir herumwedeln wol te, aber normalerweise war sein Auftritt cooler als heute.

    Ich drehte noch eine Runde und meine Gedanken wanderten zu unserem letzten Treffen. Ich hatte doch nichts getan, was ihn zu wütend machen konnte, oder? Ich meine, ihn zu nerven machte Spaß, aber der Mann konnte mich töten lassen, wenn er es wirklich wol te. Natürlich würde dann sein dreckiges kleines Geheimnis um seine il egalen Biotechnik-Labore auffliegen und sein gesamtes Imperium zusammenbrechen, aber zur Höl e, viel eicht würde Trent das sogar aus reiner Gehässigkeit in Kauf nehmen.
    Nach der dritten Runde stand Jon al ein am Rand. Ich scannte schnel die Bahn, aber erst als ich hinter mich schaute, fand ich Trent, der geübt und mühelos vor sich hinfuhr. Er kann Rol schuhfahren? Ich spielte kurz mit der Idee, ein Rennen anzuzetteln, aber hier waren einfach zu viele Leute in unpraktischen Kostümen und außerdem hatte ich ihn wahrscheinlich schon bis aufs Äußerste gereizt. Der Kerl war schließlich ein Drogenbaron.
    Neugierig kontrol ierte ich, ob mein Schal noch richtig lag, und ließ mich dann zurückfal en, damit Trent aufholen konnte.
    »Rachel«, sagte er, als er neben mir in Schritt fiel. Ich fühlte mich unwohl, als er meinen Schal musterte, als ob er wüsste, was er verbarg. »Du bist unfassbar. Du wusstest, dass ich mit dir reden wil .«
    »Und hier bin ich.« Ich lächelte und schob eine Haarsträhne zur Seite. »Außerdem wol te ich schon immer mal eine Weltmacht auf Rol schuhen sehen. Du fährt wirklich gut - für einen Mörder.«

    Er kniff die grünen Augen zusammen und presste die Zähne aufeinander. Ich beobachtete, wie er die Anspannung zurückzwang. Gott, ich drückte so gerne seine Knöpfe. Und dass es ihn überhaupt kümmerte, was ich sagte, sprach Bände.
    »Du musst mit mir kommen«, sagte er, als wir in die Kurve gingen, und ich lachte, aber das Geräusch ging im Lärm der Lautsprecher unter.
    »Auf dein Selbstmordkommando?«, fragte ich. »Ich bin ja froh, dass du endlich kapiert hast, dass du Hilfe brauchst, aber ich werde nicht für dich ins Jenseits gehen. Vergiss es.«
    Er setzte an, etwas zu sagen, seine Gefühle offensichtlicher als normalerweise, wurde aber gestoppt, als die Lichter sich verdunkelten und die Diskokugel anfing, sich zu drehen.
    »Paarlauf«, verkündete Chad gelangweilt über die Lautsprecher. »Wenn ihr keinen Partner habt, schafft eure Ärsche von der Bahn.«
    Ich zog herausfordernd die Augenbrauen hoch, aber Trent überraschte mich, indem er näher glitt und seinen Arm unter meinen schob. Seine Finger waren kalt und mein Lächeln verblasste. Etwas war ganz und gar nicht richtig.
    Ich genoss es, Trent zu ärgern, und ich hatte den ehrlichen Eindruck, dass es ihm in die andere Richtung auch Spaß machte, aber das hier? Ich hatte niemals vorher so kalte Haut bei ihm gefühlt.
    »Schau«, sagte ich, als die Musik langsam wurde und die Skater enger zusammenrückten. »Ich gehe nicht ins Jenseits.
    AI ist wieder scharf auf meine Seele, und das Letzte, was ich gebrauchen kann, ist mich in sein Revier zu begeben, also vergiss es.«
    Trent schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich kann nicht glauben, dass du ihn AI nennst.«
    »Na, ich werde kaum seinen Beschwörungsnamen verwenden«, sagte ich gekränkt. Wir fuhren gerade am Ruhebereich vorbei und ich fing Marshals Blick ein. Er stand mit besorgtem Gesicht und zwei Slushies in der Hand neben einem leeren Tisch. Er richtete sich auf, als er mich sah, und ich bedeutete ihm mit Gesten, dass es nicht lange dauern würde.
    Seine Verwirrung und Enttäuschung waren selbst in den wirbelnden Diskolichtern deutlich zu sehen, aber dann blinzelte er, als ihm klar wurde, wer

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