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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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der Stimme. »Ganz abgesehen davon, dass sie völ ig vergessen hat, dass ich nicht für Geld gearbeitet habe, oder um Leute zu beeindrucken, sondern um zurückkommen zu können und meinen Master zu machen. Ich dachte, ich würde sie lieben.« Wieder zuckte er mit den Achseln, doch bei der Bewegung verkrampften sich seine Schultern etwas. »Viel eicht liebte ich nur die Idee, sie bei mir zu haben. Uns waren nicht mehr dieselben Dinge wichtig, und es ist einfach. . gestorben.«
    Ich war froh zu sehen, dass in seinem Gesicht mehr Bedauern lag als Wut. »Und was ist dir wichtig?«
    Marshai dachte nach, während wir um Darth Vader he-rummanövrierten, der darum kämpfte, nicht gegen die Wand zu fahren, weil er unter seinem Helm nichts sehen konnte.
    »Erfolg im Beruf. Spaß daran zu haben. Jemanden zu haben, der einem wichtig ist und den man unterstützt, weil man ihn gerne glücklich sieht. Leute zu haben, die dasselbe für dich tun, weil sie dich gerne glücklich sehen.«
    Hinter uns entstand ein Tumult und das »Arschbombe«-
    Licht am DJ-Pult fing an zu leuchten. Darth war gefal en und hatte noch drei Leute mitgenommen. Ich schwieg, während meine Gedanken von Marshals Zielen zu meinen glitten und dann zu Ivy. Gott, ich hoffte, es ging ihr gut.
    Es schien mir so kaltblütig, hier zu sein und Spaß zu haben, während sie unterwegs war, um herauszufinden, wer Kisten umgebracht hatte. Aber es war nicht so, als könnte ich in eine Vampirhöhle stiefeln und Informationen verlangen. Wie gesagt, sie kümmerte sich um die Vamps. Ich um die Dämonen.
    »Hey«, meinte Marshai und stieß mich sanft in den Arm.
    »Du sol test nicht plötzlich so ernst werden.« Ich lächelte ihn an und er fügte hinzu: »Wil st du was trinken?«
    Ich schaute wieder zur Uhr. »Sicher. Klingt gut.«
    Zusammen glitten wir schräg an einer Dreiergruppe traditionel er Hexen vorbei, komplett mit schwarzen Hüten, die Arm in Arm dahinrol ten und gleichzeitig versuchten, einen Can Can zu tanzen. Wir traten auf den Teppich der Ruhezone, und ich holte scharf Luft, als unsere Bewegung in zwei Sekunden auf nichts reduziert wurde. Die Luft fühlte sich plötzlich wärmer an, und die Musik wirkte lauter. Erst jetzt, wo wir angehalten hatten, fiel mir auf, wie schnel wir gewesen waren. Wieder ein wenig wie mein Leben.
    Ich schob mir eine Strähne hinters Ohr, als Marshai sich zu mir lehnte. »Was wil st du?«, fragte er mit Blick auf die Schlange an der Bar.
    Außer wissen, was zur Höl e abgeht? »Wie war's mit einem Slushie?«, schlug ich vor. »Einen grünen.«
    »Einen grünen«, wiederholte er. »Kapiert. Warum schnappst du dir nicht einen Tisch?«
    Ich nickte und er stel te sich an, den Blick auf die beleuchtete Karte gerichtet. Ich schaute wieder auf die Uhr und fühlte mich wie Aschenbrödel. Wir hatten jede Menge Zeit, aber ich wusste wirklich nicht, wie Vampire damit leben konnten. Die meisten öffentlichen Gebäude hatten Notfal -
    Sonnenschutzbunker, für die man ein Vermögen zahlen musste. Heiliger Boden war ein wenig schwerer zu finden.
    Ich schob mich mit dem Rücken zur Kreisbahn auf eine der Plastikbänke. In dem Moment, in dem meine Mutter erklärt hatte, dass Marshai nichts Dauerhaftes werden konnte, hatte ich angefangen, mich für ihn zu interessieren.
    Gott, ich war dämlich. Ich konnte sehen, was ich tat, aber ich konnte es trotzdem nicht stoppen! Aber ich fing wirklich an, Marshai zu mögen, und das machte mir Sorgen. Ich meine, keiner von uns wol te eine Beziehung, aber genau deswegen war es gefährlich. Wir hatten beide unsere Schutzschilde unten. Dass er, wie ich, ein wenig Aufregung im Leben mochte, war nicht gerade tol , weil ich ihm das geben konnte, gekleidet in Leder und mit dem Geruch von vampirischem Räucherwerk. Aber genau wegen dieser Einstel ung hatte er mir keinen Ärger wegen der neuen Vampirbisse an meinem Hals gemacht oder wegen der Tatsache, dass ein Dämon es auf mich abgesehen hatte.
    Und er war mir nicht wie eine Tonne Trol scheiße auf den Kopf gefal en, nachdem er meine Mutter kennengelernt hatte, und das sagte eine Menge über ihn aus. Mein Leben ist ein verdammtes Chaos.
    Bei meinen Verabredungen mit Nick hatten wir hauptsächlich geredet, oder wir waren mal ins Kino gegangen. Kisten war extravaganter gewesen und hatte mich in teure Restaurants ausgeführt, oder in Tanzclubs. Aber es war Ewigkeiten her, dass ich eine Verabredung gehabt hatte, die angenehme Bewegung beinhaltete, die mich entspannte und

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