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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Gleichgewicht.
    Ich verdrängte die Gedanken und legte behutsam meine Hände auf seine Schultern, als wir am äußeren Rand um eine Kurve fuhren. »Ziehst du mich durch?«, fragte ich, als ich mich vorlehnte, damit er mich hören konnte. »Du bist groß genug.«
    »Oh!«, rief er aus und warf mir einen schnel en Blick über die Schulter zu. »Sicher. Wir haben eine gerade Bahn vor uns.«
    Wir waren wieder an den Lautsprechern und die Musik brandete gegen mich. Ich sol te öfter hierherkommen, dachte ich. Ja, die Menge bestand zum größten Teil aus Menschen und die Musik war schlecht, aber es war entspannend. Sicher.
    Marshai beugte sich vor, und als seine Hände zwischen seinen Knien auftauchten, ließ ich mich auf die Fersen sinken und ergriff sie. »Oh, Scheiße!«, rief ich, als mir zu spät aufging, dass er seine Arme an den Handgelenken überkreuzt hatte. Er wirbelte mich herum, als er mich nach vorne zog.
    »Oh-hhhh ne-e-e-ein!«, keuchte ich und Adrenalin schoss in meine Adern, als die Welt sich um mich drehte. Ich kämpfte um mein Gleichgewicht, bis ich schließlich mit dem Gesicht zu ihm gerichtet vor ihm landete. Ich hatte die Augen weit aufgerissen und sah kurz sein lachendes Gesicht, bevor er mich an sich zog, damit ich nicht fiel.
    Meine Rol en richteten sich aus und atemlos erstarrte ich, Arme zwischen meinem und seinem Körper eingeklemmt, während ich rückwärts fuhr. Ich holte Luft und schaute dann zu ihm auf. Er hielt mich. »Ich, ahm, das hatte ich nicht erwartet.«
    »Sorry«, sagte er sanft und schaute mich unverwandt an.
    »Lügner«, entgegnete ich, während die Wände an mir vorbeischossen. Ich war in seinen Armen, fuhr rückwärts und das bei vol er Geschwindigkeit. Es war ein bisschen, wie ich auch mein Leben lebte.
    »Du, ahm, kannst mich jetzt loslassen«, sagte ich, bewegte mich aber nicht von ihm weg, weil ein kleiner, verletzter Teil von mir sich danach verzehrte, seine Wärme und Akzeptanz in mich aufzusaugen.
    Sein Lächeln wurde sanft, als er den unbehaglichen Konflikt in meinem Gesicht sah. Als seine Umarmung sich lockerte, drehte ich mich vorsichtig um und glitt aus seinen Armen. Wahrscheinlich hätte ich mich nicht durch seine Beine ziehen lassen sol en, aber ich hatte doch nicht gewusst, dass es sich. . zu so etwas . .entwickeln würde. Dreck auf Toast. Ich hätte al es so lassen sol en, wie es war.

    »Hey«, meinte ich nervös und hoffte, dass er nicht davon ausging, dass ich unsere Beziehung irgendwie vertiefen wol te. Nicht, dass wir wirklich eine Beziehung hätten.
    »Du bist nicht schlecht. Ich habe quasi hier gelebt, wenn ich nicht gerade in der Schule war. Wie bist du so gut geworden?«
    Marshai schaute auf die teilweise abgerissenen Aufkleber auf meinen Rol schuhen, die al e die Namen von Bands aus den neunziger Jahren trugen. In seinen Augenwinkeln erschienen amüsierte Falten, und ich hoffte, dass seine Augenbrauen bald nachwachsen würden. »Es gibt nicht viel zu tun, wenn die Touristen mal weg sind. Du sol test mal sehen, worin ich noch gut bin.«
    Ich lächelte, als ich mir vorstel te, was man al es tun musste, um sich beschäftigt zu halten, während man eingeschneit war. Lass ihn in Ruhe, Rachel. Er ist nicht auf der Suche und du auch nicht.
    »Also ziehst du hier runter, jetzt, wo du den Job hast?«, fragte ich.
    »Mm-hmm.« Er lächelte, als er vom Holzboden aufsah.
    »Ich habe da einen Kerl, der mein Geschäft kaufen wil , also müssen wir nur noch einen Preis finden, mit dem wir beide glücklich werden.«
    Ich nickte. »Was ist mit deinem Haus?«
    Marshai zuckte mit den Schultern. »Vermiete ich. Beim nächsten Trip nach oben bringe ich al es mit. Vorausgesetzt, es liegt nicht im Vorgarten oder wurde verbrannt.«
    Ich erinnerte mich daran, wie meine Mom erzählt hatte, dass er gerade eine irre Freundin hinter sich gelassen hatte.
    »Sorry. Debbie?«, riet ich, weil ich mich an sie erinnern konnte.
    Er schwieg, während wir eine Kurve nahmen. Wie beide setzten die Füße über und schossen so an einem Pärchen vorbei, das als Raggedy Ann und Andy verkleidet war.
    »Niemand war schuld«, sagte er, als wir uns wieder aufrichteten. »Wir waren lange zusammen, aber die letzten zwei Jahre waren ein Zusammenbruch in Zeitlupe.«
    »Oh.« Aus den Lautsprechern dröhnte schnel e Rockmusik, und ich warf einen Blick zur Uhr.
    »Sie wil einen Vorzeigeehemann, und offensichtlich habe ich mich nicht schnel genug bewegt«, erklärte er mit nur einem Hauch von Bitterkeit in

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