Band 6 - Blutnacht
von außen mit einem normalen Schloss gesichert und von Innen mit einem schweren Riegel. Nett. Ich würde wetten, dass sie schal dicht war. Niemand lässt sich beim Sonntagsessen gerne von Schreien stören.
Als David mich sah, nickte er fast unmerklich und ließ dann seine Aktentasche auf den Konferenztisch fal en, der in der Mitte des großen Raumes stand. Dafür, dass Betty angeblich nur ab und zu hier runterkam, roch es zu sauber.
Bleiche, und viel eicht das Spray, das Ivy dieses Frühjahr für die Blutkreise verwendet hatte. Die Wand aus Betonziegeln unter der Eingangstür hatte einen Riss so breit wie mein kleiner Finger, der vom Boden bis zur Decke reichte. Von dort ausgehend gab es noch kleinere Risse, die dem Mörtel folgten.
Betty stel te sich dicht neben David, als die Schlösser an seiner Aktentasche klickten. Er holte ein paar Papiere hervor, und weil ich mich jetzt sicherer fühlte, hielt ich auf die Risse zu.
Meine Haut kribbelte, als die Frau mich scharf beobachtete, obwohl sie gleichzeitig anfing, Papierkram zu unterschreiben. Wenn das hier ein Wasserschaden war, dann war ich eine Elfe.
Hinter einer falschen Holzverkleidung gab es noch einen zweiten Raum mit niedriger Decke und einem braunen Teppich, der wie Dreck aussah. Kein Wunder, dass AI meine Küche gefiel; das wäre ein scheußlicher Raum, um darin beschworen zu werden.
Hinter David und Betty, unter den Ilochliegenden Kel erfenstern, lag eine zwanzig Zentimeter hohe Plattform, die das gesamte Ende des Raumes einnahm, Jau. Das sah mir ganz nach einer Dämonenbeschwörung aus. Ich hatte den Schaden gesehen, den sie anrichten konnten. Das Wasser auf dem Boden kam wahrscheinlich davon, dass sie versucht hatten, das Blut aus dem Teppich z u waschen.
»Ma'am?«, sagte David, um Bettys Aufmerksamkeit zu-i ück auf sich zu ziehen. »Nur noch ein paar Unterschriften, und dann fotografiere ich den Schaden. Anschließend sind wir weg und Sie können Ihren Tag wieder genießen.«
Betty unterschrieb an der Stel e, auf die David zeigte, behielt mich dabei aber weiter im Auge. Ich zog ein Stück Mörtel aus dem Riss und entdeckte, dass die Wand dahinter trocken war. »Was tut sie?«, fragte Betty und versteifte sich.
David holte Luft, um zu antworten, aber ich kam ihm mit einem freundlichen »Ich bin Mr. Hues Dämonenspezialistin«
zuvor. Diese Frau war nicht die Obermackerin, und das war die Person, mit der ich reden wol te.
Davids Lippen zuckten, und ich strahlte ihn an. Ja, er war irritiert, aber wir hatten hier zwei Agendas und meine wurde gerade nicht erfül t.
»Dämonen?«, fragte Betty schwach.
»Es ist ein Gesetz«, log ich. »Wenn die strukturel e Integrität eines Hauses beeinträchtigt worden sein könnte, muss es auf Dämonenschäden hin untersucht werden.«
Naja, es war kein Gesetz, aber es sol te eins sein.
»Das. . wusste ich nicht«, sagte Betty und wurde noch ein wenig bleicher.
David runzelte die Stirn und ich preschte vor: »Ich würde nach der ersten Begutachtung sagen, dass Sie ein Dämonenproblem haben, Betty. Ein wirklich schlimmes.
Diese Wand biegt sich nach außen, nicht nach innen, wie es für einen Wasserschaden typisch wäre. Und wie Sie an den abgeplatzten Stel en sehen können«, erklärte ich und hob mit dem Fingernagel noch einen Splitter aus der Wand, »ist der Beton darunter trocken. Wir werden ein paar Tests in die Wege leiten müssen, aber ich würde darauf tippen, dass hier unten entweder jemand mit einem Gartenschlauch das Blut weggewaschen hat, oder ein Dämon hat über den gesamten Teppich gepisst. Beides ist nicht gerade eine gute Nachricht.
Dämonenurin bekommt man wirklich schlecht raus.«
Betty ging langsam rückwärts auf die Tür zu und mein Selbstbewusstsein wuchs. Sie würde uns nichts tun. Sie hatte Angst.
»Rachel«, warnte mich David, um mich zum Rückzug zu bewegen.
Aber ich konnte nicht wiederstehen. »David, stel sicher, dass du ein Foto von diesem Fenster machst. Ich kann den Gartenschlauch davor sehen. Schau.«
»Entschuldigen Sie«, sagte Betty nervös. »Ich glaube, mein Telefon klingelt.«
»Und hier unten riecht es auch«, fügte ich hinzu, um sicherzustel en, dass sie ihren Freund, den Dämonenbeschwörer, anrief und nicht die I.S.
Ich heuchelte Überraschung, als ich das Schwermagie-Amulett hervorzog. Es leuchtete hel rot und strahlte durch meine Finger. »Oh, ja, ja«, sagte ich, schaute zu dem Riss und nickte eifrig. »Ich werde das definitiv der Abteilung
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