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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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würde, aber ich hatte es getan.
    Und es fühlte sieh gut an. Als hätten wir wirklich Fortschritte gemacht, obwohl nun keiner von uns das bekam, was er wirklich wol te.
    Ich konzentrierte mich auf die halbe Neun und kalkulierte meinen Stoß. Dann war es eben Hal oween und ich hing m Jeans und einem roten Oberteil zu Hause fest, statt Leder und Spitze zu tragen und mit Ivy durch die Bars zu ziehen.
    Zumindest war ich mit Freunden zusammen. Ich hielt mich an meinen Vorsatz der cleveren, aber langweiligen neuen Rachel. Ich war nicht bereit, Tom zu vertrauen, dass er den klügsten Weg wählte, und obwohl ich regelmäßig heiligen Boden verließ, um den Kühlschrank zu plündern, einen ganzen Raum vol er betrunkener Kol ateralschäden zu riskieren wäre dann doch ein wenig viel.
    Ivy stimmte mir zu und war überhaupt nicht überrascht gewesen, als ich ihr erzählt hatte, dass Tom Bansen von der I.S.-Abteilung Arkanes derjenige war, der AI anrief und dann freisetzte, um mich zu töten.
    Tatsächlich hatte sie nur gelacht und angemerkt:
    »Zumindest war es nicht Dreck-statt-Hirn.«
    Ich spielte immer noch mit dem Gedanken, eine Dämonenbeschwerde bei der I.S. einzureichen, und sei es nur, um die Rechnung vom Zauberladen zu umgehen, aber Ivy hatte erklärt, gesundheitstechnisch wäre es leichter, schlafende Dämonen nicht zu wecken. Wenn in der nächsten Woche nichts passierte, dann würde ich es gut sein lassen, aber wenn AI wieder hinter mir her war, dann würde ich Tom genau da treffen, wo es am meisten wehtat - auf dem Konto.
    Abgesehen davon, dass ich genervt war, zu Hause fest zu hängen, war meine Stimmung eigentlich nicht schlecht.
    Jenks und ich besetzten die Tür. Ivy saß in einer Ecke und schaute eine Nach-Wandel-Komödie mit jeder Menge Kettensägen und einem Häcksler.
    Marshai hatte nicht angerufen, aber nach gestern war ich auch nicht überrascht. Die leise Enttäuschung bestärkte mich nur in meiner Überzeugung, dass ich mich zurückziehen sol te, bevor er den Status eines Freundes bekam. Ich konnte den Ärger wirklich nicht gebrauchen.
    Ich atmete aus und stieß die weiße Kugel. Sie traf die Ecke neben dem Loch und eierte in die Neun, im völ ig falschen Winkel.
    Die Türglocke klingelte, als ich mich aufrichtete, gefolgt von einem Chor von »Trick or Treat!«

    Ivys Augen schossen zu meinen und ich setzte mich in Bewegung. »Geh schon!«, sagte ich, lehnte den Queue geilen die Wand und wanderte mit der großen Schüssel vol er Süßigkeiten ins dunkle Foyer. Ivy hatte den unbeleuchteten Eingangsbereich mit Kerzen gefül t, so dass er jetzt angemessen unheimlich war.
    Vor Mitternacht hatten wir auch die Lichter im Altarraum ausgeschaltet, um die menschlichen Kinder zu beeindrucken, aber jetzt waren es nur noch Inderlander, und da machte es keinen Unterschied. Eine dunkle, kerzenerleuchtete Kirche beeindruckte sie nicht halb so sehr wie eine Schale vol er Süßigkeiten und Schokolade.
    »Jenks?«, fragte ich, und ein angespanntes Summen traf auf mein Ohr.
    »Bereit!«, erklärte er dann und erzeugte in dem Moment, In dem ich die Tür öffnete, ein unwirkliches Flügelkreischen, welches das Quietschen der Türangel imitieren sol te. Es war hoch genug, um mir in den Zähnen wehzutun. Die versammelten Kinder beschwerten sich heftig und schlugen sich die Hände über die Ohren. Der verdammte Pixie war schlimmer als Werwolfkral en auf einer Tafel.
    »Trick or Treat!«, riefen die Kinder, als sie sich erholt hatten, aber erst, als sie Jenks über der Süßigkeitenschüssel schweben sahen, strahlten ihre Gesichter wirklich, wie al e bezaubert von einem freundlichen Pixie.
    Ich musste in die Hocke gehen, damit das kleinste Kind, in einem Fairy-Kostüm mit angezauberten Flügeln, die Schüssel erreichen konnte. Sie war süß, mit weit aufgerissenen, eifrigen Augen. Es war wahrscheinlich das erste Hal oween, an das sie sich erinnern würde, und jetzt verstand ich, warum meine Mutter so gerne die Tür besetzte. Die Parade von Kostümen und fröhlichen Kindern zu beobachten war die sechzig Dol ar wert, die ich in Süßkram investiert hatte.
    »Läute die Glocke! Läute die Glocke!«, verlangte ein Kind im Drachenkostüm und zeigte zur Decke. Ich stel te die Schüssel zur Seite, griff nach dem Glockenstrang und zog ihn mit einem Grunzen bis fast zu den Knien herunter. Sie starrten mich in der überraschenden Stil e an, während das Seil wieder nach oben gerissen wurde. Einen Moment später tönte das tiefe Bong durch

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