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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Waffenstil stand wohl halten würde, jetzt, wo ich nein gesagt hatte, oder ob er sich in einen normalen Dämon verwandeln und den Laden zusammen mit dem Rest meines Rufes zerlegen würde. Aber Minias nahm nur den letzten Schluck Kaffee und hob dann die Hand, um dem Kel ner zu bedeuten, dass er noch einen zum Mitnehmen wol te. Er stand auf und ich stieß meinen angehaltenen Atem aus.
    »Wie du wil st«, sagte Minias, als er nach dem Zimt griff.
    »Ich werde nicht so freundlich sein, nochmal aufzutauchen, um dich zu retten.«
    Ich setzte dazu an, ihm zu sagen, wo er sich seine Freundlichkeit hinstecken konnte, aber AI würde wieder auftauchen, und wenn ich Minias rufen könnte, um ihn festzusetzen, würde das meine Überlebenschancen um einiges erhöhen wahrscheinlich. Ich musste Minias' Angebot nicht annehmen, sondern nur lang genug überleben, um herauszufinden, wer AI beschwor, und dann selbst mit ihm oder ihr fertig werden. Dämonenbeschwörung war nicht gegen das Gesetz, aber mein Fuß, der ein paarmal ihre Eingeweide traf, konnte sie viel eicht davon überzeugen, dass es eine wirklich dämliche Idee war. Und wenn es Nick war?
    Naja, dann wäre es mir ein richtiggehendes Vergnügen.
    »Was, wenn ich nochmal drüber nachdenke?«, fragte ich, und meine Mutter warf mir ein nervöses Lächeln zu, das von einem Armtätscheln begleitet wurde. Schau, ich kann auch mein Hirn benutzen.
    Minias grinste herablassend, als wüsste er genau, was in mir vorging. »Denk nicht zu lange nach«, sagte er und nahm den Pappbecher, den Junior ihm reichte. »Ich habe gehört, dass sie ihn an der Westküste gefangen haben, wo er versucht hat, der Nacht ins Morgen zu folgen. Die Änderung in seinem Verhalten lässt vermuten, dass er al es hat, was er braucht, und nur noch seine Pläne ausführen muss.«
    Ich weigerte mich, ihm meine Furcht zu zeigen, und schluckte nicht, obwohl mein Mund staubtrocken war.
    Minias lehnte sich so nah zu mir, dass sein Atem meine Haare zum Schwingen brachte. In meiner Einbildung konnte ich verbrannten Bernstein riechen. »Du bist sicher, bis die Sonne morgen Abend untergeht, Rachel Mariana Morgan.
    mach schnel .«

    Jenks erhob sich mit seinen Libel enflügeln, klar erkenntlich frustriert, während er außerhalb der Reichweite des Dämons blieb. »Warum tötet ihr AI nicht einfach?«
    Minias steckte sich den gesamten Behälter mit Zimt in die Jackentasche und zuckte mit den Schultern. »Weil in den letzten fünftausend Jahren kein einziger Dämon geboren wurde.« Er zögerte und schüttelte dann seinen Arm, so dass ein Amulett aus seinem Ärmel in seine Hand fiel. »Danke, Alice, dass ich dein Amulett benutzen durfte. Wenn deine Tochter nur halb so geschickt in der Küche ist wie du, dann wäre sie eine gute Vertraute.«
    Mom hat es selbst gemacht?, dachte ich. Nicht einfach ein Geklautes aktiviert?
    Der widerliche Geruch von verbranntem Bernstein überrol te mich und meine Mutter wurde rot. An den Beschwerden der Leute um uns herum war klar abzulesen, dass sie den Gestank auch bemerkt hatten, und Minias lächelte ausdruckslos hinter seiner Sonnenbril e. »Wenn du so nett wärst, mich zu bannen?«
    Das hatte ich völ ig vergessen. »Oh. Sicher«, murmelte ich, als sich die Leute hinter ihm mit anklagend zugehaltenen Nasen umdrehten. »Ahm. Dämon, ich verlange, dass du dich von hier entfernst und direkt ins Jenseits zurückkehrst und uns diese Nacht nicht noch einmal belästigst.«
    Und mit einem Nicken verschwand Minias.
    Die Leute hinter ihm keuchten und ich winkte mit der Hand. »Universitätsprofessor, der für einen Kurs zu spät dran war«, log ich, und sie drehten sich mit einem Lachen über ihre eigene Furcht wieder um. Den Geruch verbuchten sie offenbar als frühen Hal oween-Scherz.
    »Gott helfe dir, Rachel«, sagte meine Mutter angesäuert.
    »Wenn du die Männer so behandelst, ist es wirklich kein Wunder, dass du keinen Freund halten kannst.«
    »Mom, er ist kein Mann. Er ist ein Dämon!«, protestierte ich leise und zögerte kurz, als sie dieses Amulett wegsteckte.
    Offensichtlich waren Haarglätter nicht das Einzige, was sie an Patricia verkauft hatte. Geruchstarnungsamulette waren nicht schwer anzufertigen, aber eines, das stark genug war, um den Gestank eines Dämons zu übertünchen, war sehr ungewöhnlich.
    Offensichtlich eine Marktlücke. Viel eicht war sie spezialisiert auf Zauber, die sonst al en zu mühsam waren. So vermied sie Konkurrenz - und damit Anzeigen - von genervten

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