Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)
musste.
»Ich habe dich damals geliebt, Callia. Das wusste ich auf der Lichtung, als es um uns herum zu regnen begann und du in meinen Armen kamst. Nur gesagt habe ich es dir nicht, weil ich Angst hatte, es würde dich verschrecken, wäre zu früh. Ich fürchtete, dass du nicht so empfandst.« Ihm wurde die Kehle eng, aber er musste weitersprechen. »Ich dachte, ich hätte alle Zeit der Welt und könnte abwarten, bis du dich in mich verliebst. Das war ein Irrtum. Könnte ich noch einmal zurückgehen und etwas an der Vergangenheit ändern, wäre es das.«
Tränen glänzten in ihren Augen, und er wischte sie von ihren Wangen. »Könnte ich zurückgehen, würde ich dir sagen, dass ich dich liebe. Und das nicht, weil du meine Seelenverwandte bist. Auch wenn die Parzen eine andere für mich ausgesucht hätten, ich hätte immer noch dich geliebt.«
»Zander.« Sie küsste ihn und hob ihm die Hüften entgegen, um ihn ganz in sich aufzunehmen.
Ihre Vereinigung war ruhig und heiß, nicht wild wie zuvor, dafür tiefer, hitziger, um ein Vielfaches intensiver. Während er sich in ihr bewegte, waren seine Hände in ihrem Haar. Er sah sie an, küsste ihre Lippen, ihre Nase, ihre Wangen, konnte den Blick nicht von ihr wenden. Er hatte geglaubt, zu einer Ewigkeit ohne sein Herz verdammt zu sein, doch jetzt ging es ihm über.
Sie seufzte seinen Namen und bog ihren Rücken. Ihre enge Scheide spannte sich um ihn, als ihr Orgasmus nahte. Er stieß fester, tiefer in sie, um ihr zu geben, was sie brauchte. Und als sie kam, als ihr Körper unter dem Höhepunkt erbebte, war er bei ihr. Er hatte den Kampf aufgegeben, den er schon viel zu lange in sich ausfocht. Und endlich alles ihr gegeben.
Max’ Beine brannten, seine Lunge stand in Flammen. Er rannte zwischen den Bäumen hindurch, verdrehte sich den Knöchel an einer aufragenden Baumwurzel, lief jedoch weiter. Hinter ihm holten die Dämonen auf, aber er schaute sich nicht um, wie nahe sie waren. Denn wenn er sie sah …
Er traf auf eine vereiste Stelle, rutschte aus und ruderte mit den Armen, um sich abzufangen. Ehe er auf dem Boden aufschlug, knallte er gegen einen Baumstumpf. Schmerz schoss ihm durch den Rumpf und die Beine. Dennoch suchte er sich Halt und zog sich wieder nach oben.
Ein Knurren dröhnte hinter ihm.
Er schluckte eisige Luft, stemmte sich vom Baum ab und rannte nach rechts, wo er auf dem Hintern einen schneebedeckten Abhang hinunter zu einer Art Wirtschaftsweg rutschte.
Abermals rutschte er aus, kippte auf die Seite, richtete sich eiligst wieder auf und schlitterte weiter nach unten. Dann hörte er Wasserrauschen. Wenn er zu einem Fluss kam und hineinsprang, könnte er sich von diesem Albtraum wegtreiben lassen. Er erfror vielleicht, wäre aber wenigstens kein Mittagessen für ein Monster.
Unten am Abhang sprang er auf. Über ihm hallten laute Knackgeräusche und Brüllen durch den Wald. Er rannte, so schnell er konnte auf das Rauschen zu, von dem er inständig hoffte, dass es zu einem großen, wilden Fluss gehörte.
Als er die andere Seite des Wegs erreichte, sprang plötzlich ein Dämon vor ihn.
Max versuchte anzuhalten, verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten, so dass sein Hinterkopf auf den gefrorenen Boden knallte. Sterne blinkten vor seinen Augen, und er schrie vor Schmerz auf, verstummte aber sogleich wieder, als er das Gesicht über sich sah.
Phrice. Nur war er viel größer als das letzte Mal, das Max ihn gesehen hatte, und sehr viel kräftiger.
»Stimmt genau«, sagte Phrice, der sich noch näher zu ihm beugte. »Ich bin dein schlimmster Albtraum.«
Max krabbelte rückwärts. Phrice war der Erzdämon?
Panik und Furcht regten sich in Max. Er robbte weiter rückwärts, bis er gegen einen Stiefel stieß. Zitternd vor Angst, blickte er nach oben, geradewegs in sabbernde Reißzähne und grün leuchtende Augen.
Phrice packte Max beim Hemdkragen und hob ihn hoch in die Luft.
Max strampelte und quiekte, als Krallen sein Hemd zerrissen und in seine Haut schnitten. Schmerz fuhr ihm durch den Oberkörper.
»Du warst ein böser Junge, Maximus. Was sollen wir mit ihm machen?«, fragte er den anderen Dämon.
»Mir fallen da ein paar Sachen ein«, antwortete der.
»Mir auch.« Phrice zog Max so dicht an sich, dass sein ekliger Gestank einen Würgreiz bei Max auslöste. »Bevor diese Nacht vorbei ist, Junge, wirst du dir wünschen, du wärst nie geboren.«
Max kamen die Tränen, während er sich weiter wehrte. Seine Menschlichkeit hatte ihn nicht
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