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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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Daran änderte auch dieser entsetzliche Ort nichts.
    Sein Herz begann zu pochen, langsam zunächst und dann schneller, je klarer er begriff, was es bedeutete. Und als er wieder zu Atalanta aufsah, trat ein neuer Traum an die Stelle des alten. Nur dass dieser sich nicht warm und sicher anfühlte, sondern gefährlich, elektrisierend und übermächtig. Die Gedanken rumorten in seinem Kopf, explodierten geradezu, bis Max sich überhaupt nicht mehr betäubt fühlte. Jener Teil in ihm, der vor wenigen Momenten von Zorn befeuert wurde, nahm sein gesamtes Sein ein.
    »Ja, Matéras «, flüsterte er, blickte wieder zu der Metallscheibe und glaubte zum ersten Mal in seinem jungen Leben, dass sie die Wahrheit sagte. Bei ihr konnte er alles haben, was er wollte. Und durch sie könnte er die Welt beherrschen.
    Ihr Lächeln wurde noch strahlender, obwohl sie nicht ahnte, was in ihm vorging. Doch eines Tages würde sie es wissen.
    An dem Tag, an dem sie bereuen würde, was sie geschaffen hatte.
    Callia saß auf dem Stuhl hinter ihrem Schreibtisch im Büro der Klinik und sah hinaus zu den verblassenden Aegis-Bergen in der Ferne. Argoleanische Jahreszeiten verliefen im gleichen Rhythmus wie die in der Menschenwelt, und nun war Spätherbst. Heute hingen tiefe Wolken über dem Tal, in dem die Stadt Tiyrns lag. Sie verschleierten Callia den Ausblick auf violette Turmspitzen und schneebedeckte Hügel – oft das Einzige, was ihr ein Gefühl von Frieden bescheren konnte.
    Einer alten Sage nach hatten die Götter vor langer Zeit etwas Wertvolles in den Bergen versteckt, als sie ihrem Volk Argolea schenkten. Etwas, das sie keinem von ihnen überlassen wollten, weil sie fürchteten, ein Einzelner könnte es zum Schaden aller nutzen. Callia hatte die Geschichte schon Hunderte Male gehört und häufig, wenn sie zu den Bergen sah, überlegt, was es wohl sein mochte. Heute hingegen war die alte Sage nur ein flüchtiger Gedanke. Etwas von großem Wert? Sie hatte schon alles verloren, was ihr wirklich teuer gewesen war. Und jetzt hatte sie auch Zander verloren, obgleich ihr gar nicht bewusst gewesen war, dass ihm immer noch ein Teil ihres Herzens gehörte.
    Es klopfte an der Tür, bevor eine vertraute Stimme rief: »Callia?«
    Ihr Vater, Lord Simon, zweithöchstes Mitglied des Ältestenrates, steckte den Kopf zur Tür herein. »Störe ich?«
    Sie verneinte stumm und drehte sich mit ihrem Stuhl zu ihm. An jedem anderen Tag hätte sie sich wenig über seinen Besuch gefreut, aber heute war kein gewöhnlicher Tag und sie für alles dankbar, was sie von Zander ablenkte. »Nein, ich dachte gerade über einen Fall nach. Was tust du hier? Ich dachte, du wärst mit Ratsangelegenheiten beschäftigt.«
    »Bin ich«, sagte er und kam herein. Er trug eine maßgeschneiderte Tuchhose und ein traditionelles argoleanisches Hemd, das bis zum Hals zugeknöpft war und dessen langer Kragen von einer Seite wie ein Schal über die andere Schulter drapiert war. Lord Simon war beinahe vierhundert Jahre alt, sah jedoch keinen Tag älter als vierzig aus. Groß und athletisch von Gestalt, mit schwarzem Haar und grünen Augen, hatte Callia ihn immer für gut aussehend gehalten und stellte sich gern vor, dass ihre Mutter es ebenfalls tat. Es war ein angenehmerer Gedanke als der, sie hätte ihn nur aus Zwang geheiratet.
    Innerlich schüttelte sie den Kopf, als sie ihn ansah. Argoleaner waren konservativ, was ihre Art anging, und dennoch relativ modern. Die meisten Halbblute – oder Misos – glaubten, Argoleaner würden in griechischen Togen und mit Weinranken im Haar herumlaufen; sie hatten keine Ahnung, wie sehr sich ihre beiden Welten ähnelten.
    »Ich habe mir eine Pause genommen, um dir eine Überraschung zu bringen«, erklärte ihr Vater. »Ich dachte mir, du kannst eine gebrauchen, so viel wie du in letzter Zeit arbeitest.« An der Art, wie er das Wort arbeitest aussprach, war sein Missmut deutlich zu erkennen, was Callia wie immer überging.
    Als er zur Tür blickte, tat sie es ebenfalls. Was hatte er vor?
    Sekunden später erschien ein weiteres Gesicht, nur leider eines, das sie ausgerechnet heute nicht sehen wollte.
    Loukas lächelte, dass seine weißen Zähne im sonnengebräunten Gesicht leuchteten, und schritt ins Büro, als wäre es seines. »Überraschung, Callie!«
    Callia erhob sich langsam und ein bisschen steif von ihrem Stuhl, bemüht, ihren Widerwillen für sich zu behalten. Sie hasste die Dreistigkeit, mit der er sie Callie nannte, als gefiele ihm ihr

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