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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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Eisige Luft schlug ihm entgegen, sowie er die Tür aufstieß, doch auch die ignorierte er. Drüben auf dem Trainingsplatz erblickte er eine Gruppe von Dämonen, die Atalanta und einen ihrer Lakaien umringten.
    »Schwach!«, brüllte Atalanta. »Wollte ich rückgratlose Würmer in meiner Armee, hätte ich Menschen statt Dämonen ausgesucht. Jetzt leg dich mal ins Zeug!«
    Max’ Füße bewegten sich wie von selbst. Alles um ihn war dunkel und verschwommen, und ehe er begriff, was er tat, drängte er sich durch die Menge in die Mitte.
    Atalanta bemerkte ihn, und der Dämon, mit dem sie kämpfte – Phobi? –, nutzte die Gelegenheit, um die Oberhand zu gewinnen. Aber sie war schneller als er und tausend Mal tödlicher.
    Ihr Schwert schwang aus, ehe Phobi zuschlagen konnte, und mit einem Schrei, der durch die kalte Nacht gellte, flog sein Kopf vom Körper und landete mit einem dumpfen Poltern auf der gefrorenen Erde. Sekunden später fiel der Rest von ihm um.
    Von solchen Szenen hatte Max schon unzählige bezeugt, und jedes Mal hatte ein Teil von ihm aufgeschrien. Tod war Tod, egal welche Kreatur er traf. Dieses Mal jedoch kümmerte es ihn nicht. Er sah nur Atalanta und was sie ihm angetan hatte.
    »Maximus«, sagte sie und wischte die blutige Klinge in ihrem roten Rock ab. »Wie schön, dass du dich zu uns gesellst.«
    »Ich bin nicht hier, weil ich mitmachen will«, schrie er und schleuderte ihr die Münze vor die Füße. »Ich komme, um mir zu holen, was du mir gestohlen hast.«
    Sie blickte hinab zu dem Goldstück, und ein Flackern regte sich in ihren Augen, doch ihre Miene blieb so kalt und ungerührt wie immer.
    Dann sah sie zu ihm, spießte die Schwertspitze in den Boden, so dass die Waffe aufrecht stand, und zog das ovale Glas aus ihrer Rocktasche.
    Max stockte der Atem, als er seinen Schatz in ihrer Hand sah. Angst schnürte ihm die Kehle zu, denn er wusste, was sie wollte. Er sollte betteln, sollte vor den anderen zeigen, wie schwach er war. Und das würde er. Für dieses Glas und die eine Verbindung zu seiner Mutter tat er alles.
    »Willst du das hier?«, fragte sie mit eklig süßer Stimme. »Dieses … Kleinod?«
    Leider brachte er keinen Ton heraus.
    Sie drehte das Glas langsam in ihren Händen, ohne den Blick auch nur eine Sekunde von ihm abzuwenden. »Es ist so hübsch, Maximus. Ich frage mich, wo du das nur herhast?«
    Er war nicht so dumm, ihr etwas vorzulügen. So wie sie ihn anstarrte, vermutete sie bereits, dass es von den Göttern stammte. Aber so blöd, ihr die Wahrheit zu sagen, war er natürlich auch nicht.
    Sie packte das Glas mit einer Hand und warf es nach rechts. Mit einem stummen Aufschrei beobachtete Max, wie es durch die Luft flog. Krumme, knorrige Finger griffen danach, ehe es auf die gefrorene Erde fiel. Zelus gackerte.
    »Schön, nicht wahr, Zelus?«, fragte Atalanta, die nach wie vor Max ansah.
    »Ja, meine Königin«, knurrte der Dämon.
    Ein träges Lächeln erschien auf ihren Zügen. »Jetzt gehört es dir.«
    Zelus hob es über seinen Kopf.
    »Nein!«, schrie Max, in dessen Körper sich jeder einzelne Muskel anspannte.
    Zelus’ Arme bewegten sich so schnell, dass Max es kaum verfolgen konnte. Ihm stockte der Atem, und als das Glas mit einem leisen Klimpern auf der harten Erde zersprang, lösten sich auch all seine Träume in winzige Scherben auf.
    Nun könnte sie ihn niemals finden. Nicht mehr. Nie mehr.
    Max sah tiefrot und stürzte ohne nachzudenken los. Seine Hand schnellte nach vorn und ergriff Atalantas Schwert, ehe sie ihm zuvorkommen konnte. Ein Brüllen hallte über das Trainingsfeld, doch Max sah nicht einmal hin, bemerkte gar nicht, dass er dieses Geräusch machte. Er fühlte, wie etwas in sein Gesicht klatschte, was ihn nicht scherte. Die Klinge in seiner Hand holte aus, traf auf Zelus’ Haut und grub sich in dessen Knochen. Der Dämon heulte, wollte sich wehren, aber Max war zu flink. Er wich dem Dämon ein ums andere Mal aus, und als Zelus schließlich auf den Knien war, zögerte er nicht einmal.
    Hinter sich hörte er Atalanta »Ja!« flüstern.
    Er holte aus. Der Vernichtungswunsch überwog all seine anderen Sinne, selbst den für Moral.
    Mit einem Pfeifen sauste die Klinge seitwärts, das nur gedämpft wurde, als sie das Hindernis durchschnitt, und Zelus’ Kopf rollte über den Boden bis vor Phobis Füße. Als Nächstes kippte der Körper des Dämons auf die Erde.
    Hinter Max ertönte glockenhelles Frauenlachen. »Ja, Maximus, ja!« Atalanta klatschte in die

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