Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)
Titus neben ihm.
Zander warf ihm einen verärgerten Blick zu. Er konnte es auf den Tod nicht leiden, dass Titus jeden seiner Gedanken kannte.
Titus runzelte die Stirn. »Fürs Protokoll, ich bin da nicht scharf drauf.« Er nickte zur Hütte. »Wollen wir anklopfen oder gleich die Tür eintreten?«
Zander wollte ihm gerade sagen, wohin er sich seine dämliche Frage stecken konnte, als ein Brüllen den Waldboden erzittern ließ, gefolgt von einem schrillen Schrei, der ihm durch Mark und Bein ging. Die Kopfschmerzen, mit denen er die letzten fünf Minuten gekämpft hatte, verebbten zu einem flüchtigen Pochen, während er nach seiner Klinge griff. »Das war Callia.«
Titus zog sein Parazonium. »Sicher?«
Verdammt, ja, er war sicher! Ihre Stimme war ihm vertraut wie keine andere.
»Zander, warte!«
Er stürmte bereits zur Hüttentür und trat sie mit dem Fuß ein. Ein roter Wirbel leuchtete im Raum drinnen auf, dann blickte ihn eine Frau mit großen schwarzen Augen an. Hinter ihr lag Callia rücklings auf einem Tisch, ihr T-Shirt aufgerissen und ihre Haut wie der Shirtstoff blutbefleckt.
Er hob seine Klinge, ließ seinem Zorn freien Lauf und stürzte sich auf die Frau in Rot.
Atalanta wedelte mit einer Hand in seine Richtung.
»Zander, nein!«, schrie Callia.
Energie traf seinen Körper und schleuderte ihn nach hinten. Sie war ganz ähnlich der, mit der Callia ihn angegriffen hatte, nur tausendfach stärker. Er krachte in den Türrahmen. Holz splitterte um ihn herum, als er aus der Hütte flog und auf dem gefrorenen Boden draußen landete, wo ein Splitterregen auf ihn herabrieselte. Der Schmerz in seinem Oberkörper verschlug ihm den Atem.
Stimmen erklangen aus der Hütte. Callia? Titus? Schreie, dann wieder Rufen. Knurren und Brüllen hob hinter der Hütte an, kurz bevor das Klirren von Waffen gegen Waffen zu hören war.
»Zander! Komm verflucht nochmal hier rein!«
Zander stützte sich zitternd auf, biss die Zähne zusammen und lief los. Er torkelte, fing sich ab und rannte auf die Tür zu. Als er endlich dort war und hineinblickte, bot sich ihm eine Szene aus einem Albtraum.
Titus kämpfte gegen zwei Dämonen, schwang seine Klinge wie ein Verrückter. Callia verkroch sich vor einem dritten Dämon unter dem Tisch. Ihr Arm war blutig, ihr Gesicht aschfahl und von Blutergüssen gezeichnet. Atalanta war nirgends zu entdecken.
»Zander!« Der Dämon, der hinter Callia her war, packte ihren Fuß und zog sie unter dem Tisch vor. Er warf sie auf den Rücken, holte mit seiner Klinge aus, doch Callia sprang auf und stieß ihm beide Hände gegen die Brust.
Der Dämon heulte vor Schmerz, hatte jedoch noch hinreichend Kraft, um ihr eine Ohrfeige zu versetzen, durch deren Wucht sie quer durchs Zimmer geschleudert wurde. Sie krachte gegen die Wand und sackte zu Boden.
Wieder überkamen Zander entsetzliche Kopfschmerzen, doch er stürzte sich ins Getümmel und hieb mit seinem Parazonium nach dem Monster. Blut sprühte aus der offenen Wunde auf ihn und den Holzboden.
Der Dämon stolperte und richtete sich auf. Er holte mit der Linken aus, erwischte Zanders Hemd vorn und versenkte seine Krallen in seiner Brust. Ein Schwert folgte, das Zanders Arm nur knapp verfehlte.
»Du kriegst die Prinzessin nicht, Argonaut«, fauchte der Dämon und holte zum neuen Schlag aus.
Zander wollte ausweichen, doch sein Körper bewegte sich weniger schnell als sein Verstand. Es war, als würde er unter Wasser kämpfen. Der Dämon setzte zum Todesstoß an. Gleichzeitig ertönte ein Brüllen von der anderen Seite des Raumes. Es lenkte den Dämon für einen kurzen Moment ab, und Zander duckte sich unter dem Arm des Monsters durch. Er wich schwankend zurück und hob seine Klinge mit beiden Händen. »Ab in die Hölle, Hurensohn.« Mit diesen Worten schwang er feste aus, was ihn seine gesamte Kraft kostete, und schnitt dem Dämon tief in die Seite.
Das Monster ging kreischend in die Knie. Zander hieb noch einmal zu, schlitzte der Bestie den Arm, den Rücken und die andere Seite auf. Blut sprühte in alle Richtungen, wobei das meiste Zander ins Gesicht traf. Der Dämon fiel um, aber Zander attackierte weiter. Seine Wut, die er sonst so sorgsam bändigte, verschlang ihn. Und bei jedem Hieb sah er Callia vor sich, wie sie einer Opfergabe gleich vor Atalanta auf dem Tisch gelegen hatte.
Sein Parazonium stach der Kreatur in den Rücken und machte ein scheußliches Geräusch, als er es wieder herauszog, um aufs Neue zuzustechen. Er zielte kein
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