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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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Zwei Gedanken schafften es allerdings, sich durchzusetzen. Der erste war, dass diese Bestie sie aus irgendwelchen Gründen für Isadora hielt; und der zweite, dass Erzdämonen angeblich über Kräfte verfügten, die kein anderer Dämon besaß, nur welche die waren, erinnerte sie nicht mehr.
    Wenn sie hier nicht rauskam, war sie tot. In der Hoffnung, dass die Hütte eine Hintertür hatte, rannte sie in die Küche. Zwei Schritte waren ihr vergönnt, bevor er sie von hinten packte. Krallen ratschten über ihre Brust und ihren Bauch, dass sie vor Schmerz aufschrie, als er sie in den Wohnraum zurückzerrte.
    »Eine Kämpferin, sieh an.« Der Dämon warf sie auf den Tisch, wo sie mit dem Rücken und dem Hinterkopf aufschlug. Doch der Schmerz war nichts verglichen mit dem Feuer in ihrem Oberkörper. Die massige Pranke drückte tonnenschwer auf ihre Brust. »Weißt du eigentlich, Prinzessin, was das Beste daran ist, ein Erzdämon zu sein?«
    Mit aller Kraft versuchte sie, sich von ihm wegzurollen, konnte sich aber kaum wenige Zentimeter weit bewegen. Blut sickerte durch ihr T-Shirt, und das Brennen wurde schlimmer.
    »Nein?«, antwortete er für sie. »Dann verrate ich es dir.« Er beugte sich so nahe zu ihr, dass sie von seinem stinkenden Atem würgen musste. Sie wollte den Kopf wegdrehen, nur hielt er ihn mit seiner anderen Klaue fest. Ihr blieb nichts anderes übrig, als in seine glühenden grünen Augen zu sehen. »Ich bin nicht impotent wie die anderen Arschlöcher.«
    Ihre Angst steigerte sich ins Unermessliche, und sie wehrte sich heftiger. Doch sein scheußliches Lachen hallte um sie herum, während sie einsehen musste, dass sie keine Chance gegen ihn hatte.
    »Ach, Prinzessin«, knurrte er. »Das wird ein Spaß!«
    »Was hast du da gefunden, Thanatos?«
    Callia erstarrte, als sie die scharfe Frauenstimme hörte. Der Dämon lockerte seinen Griff gerade genug, dass sie zur Seite sehen konnte. Eine Frau ganz in Rot stand nahe der Hüttentür. Sie musste aus dem Nichts gekommen sein. Ihr Gewand war elegant über die eine Schulter drapiert und in der Taille eng gegürtet. Der fließende Stoff bauschte sich leicht um ihre Füße. Sie hatte Alabasterhaut, langes schwarzes Haar, das wie Seide schimmerte, und obgleich sie allemal so groß war wie der Dämon, wirkte sie um ein Vielfaches graziler. Ihre Augen hingegen waren ebenso kalt und seelenlos wie seine.
    Atalanta.
    Trotz der Schmerzen in ihrem Bauch hielt Callia die Luft an. Das Böse, das wahre Böse, wirbelte durch den Raum, als Atalanta sich vorwärtsbewegte.
    Der Dämon ließ Callia los, stellte sich neben den Tisch und verneigte sich. »Meine Königin. Ich hatte dich nicht erwartet.«
    »Selbstverständlich nicht«, sagte Atalanta. »Deshalb bin ich hier. Warum hast du diese Argoleanerin nicht getötet?«
    Die Glühaugen des Dämons wanderten zu Callia und zurück zu Atalanta. »Sie, meine Königin, ist von königlichem Geblüt.«
    Atalantas dunkle Augen verengten sich, als sie näherkam, und ein Ausdruck ging über ihre makellosen Züge, der Callia verriet, dass sie wiedererkannt wurde. »Du meine Güte, Thanatos, das ist sie.« Sie musterte Callia von oben bis unten, holte tief Luft und schloss dabei die Augen.
    Callia rührte sich nicht. Sie war nicht sicher, was hier vor sich ging, aber sie spürte deutlich, dass zwischen den beiden eine Art Machtkampf ablief. Der Dämon bebte neben ihr, und als sie kurz zu ihm sah, stellte sie fest, dass er die Fäuste ballte und entspannte, was hieß, dass er nicht froh über Atalantas Störung war.
    Furcht schnürte Callia die Kehle zu. Sie sah wieder zu Atalanta, deren Augen nach wie vor geschlossen waren, während sie sich konzentrierte. Auf was?
    Das war gar nicht gut. Callias sämtliche Muskeln verkrampften sich, als ihr bewusst wurde, dass sich ihre Lage keinen Deut verbessert hatte.
    Atalanta öffnete die Augen, und sie blickte den Dämon an. »Gut gemacht, Thanatos.«
    Er atmete erleichtert auf und löste die Fäuste.
    »Diesmal«, ergänzte Atalanta. Sie nickte zu Callia. »Sie ist nicht bloß königlich. Sie ist die Mutter des Jungen.«
    Dem Dämon stand der Mund offen vor Staunen. Er starrte erst Callia, dann Atalanta an. »Die …«
    »Nimm sie mit. Falls der Junge nicht gehorcht, kann sie uns nützlich sein.« Atalanta wandte sich zur Tür.
    Der Dämon jedoch zögerte, rang sichtlich mit sich, ehe er Callias Arm packte und sie nach oben zog.
    Erneut brach Feuer in Callias Bauch aus, und sie schrie auf. Blut floss

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