Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
überbrückte einen offenen Graben. Als sie ihn überquerten, ließ der Gestank Flor fast ohnmächtig werden. Jon-Tom und Caz mußten sie stützen. Auf der anderen Seite war sie imstande, allein zu stehen und in tiefen Zügen etwas bessere Luft einzuatmen.
    »Mierda, welch ein Geruch!«
    »Er dürfte nicht mehr so überwältigend sein, wenn wir das Stadttor hinter uns haben.« Clodsahamp klang nicht sonderlich entschuldigend. »Dort sind wir weiter von den Hauptausgängen der Kloaken entfernt.«
    Eine rasselnde Warnung fiel auf sie herunter, als Pog herabtauchte. »Meischter, vom Tor kommen Scholdaten. Vielleicht war die Patrouille, die unsch überflogen hat, doch nicht scho gleichgültig, wie esch schien. Vielleicht schteht unsch Ärger bevor.«
    Clodsahamp wedelte ihn beiseite wie eine übergroße Hausfliege. »Sehr gut, Pog, aber du machst dir zuviel Sorgen. Ich werde mich ihrer annehmen.«
    Der Trupp von Soldaten, der bald in Sicht kam und auf sie zu marschierte, war bunt gemischt, aber gut bewaffnet. Zwischen zwanzig und dreißig, schätzte Jon-Tom. Er nahm seinen Keulenstab aus den Schnüren, die ihn hielten, und stützte sich erwartungsvoll darauf. Andere Hände bewegten sich in die Nähe von Schwertgriffen. Mudge machte eine Schau daraus, seinen Bogen zu inspizieren.
    Der Trupp wurde von einem schwer gepanzerten Biber angeführt, einem untersetzten Burschen mit grimmig entschlossenem Schimmern in den Augen. Die Stauer und Matrosen, die die Marschkolonne sahen, verdrückten sich in irgendwelche Ecken. Hatten sie die Neuankömmlinge anfangs übersehen, mieden sie sie jetzt, als hätten sie die Pest.
    Stiefel, Sandalen und nackte Füße erzeugten ein sonderbares leises Geräusch, als sich auch andere und weiter entfernte Zuschauer schutzsuchend zurückzogen. Zehn Soldaten trennten sich mit betonter Beiläufigkeit vom Haupttrupp. Eilig marschierten sie links an den Neuankömmlingen vorbei, um hinter ihnen zu sein und ihnen jeden möglichen Rückzug abzuschneiden.
    »Das sieht nicht gut aus.« Jon-Tom umklammerte seinen Stab fester, während er das Manöver beobachtete.
    »Ruhig, mein Freund!« Der unerschütterliche Caz trat vor.
    »Ich werde das erledigen.«
    »Sie würden es nicht wagen, uns anzugreifen«, sagte Clodsahamp wutentbrannt. »Ich bin ein Emissär des Rates der Hexer und als solcher in meiner Person unantastbar und unverletzlich.«
    »Sagen Sie das nicht mir, guter Hexer, sagen Sie das denen da!« meinte Caz und zeigte auf den näher kommenden Trupp.
    »Sagen Sie es ihnen!«
    Jetzt waren die Stadtmauern drohend und nicht mehr schön. Die Steintürme warfen dräuende Schatten auf die Reisenden. Von den Schiffen und anderen Orten der Verschanzung war das Murmeln der zusehenden Matrosen und Handelsleute zu hören.
    Schließlich kam der Haupttrupp der Soldaten heran und stellte sich den Reisenden gegenüber in einem Halbkreis auf. Ihr Anführer trat vor, schob seinen Helm mit einer muskulösen Pfote halb aus der pelzigen Stirn und betrachtete sie neugierig. Zusätzlich zu Kettenpanzerhemd, Helm und dicken Stahlplatten, die besonders verwundbare Stellen schützten, war eine ungewöhnliche Eisenplatte an den dicken breiten Schwanz geschnürt. Sie war von scharfen Spitzen übersät und bildete im Nahkampf sicher eine verheerende Waffe.
    »Nun, wats haben wir hier?« fragte er mit deutlichem Lispeln.
    »Tswei Giganten, eine hartgetsotten autssehende kleine Frau«, – Talea spuckte auf den Boden, »eine verrufen scheinende Ottertype, einen Geck und ein älteres Semester der amphibischen Tsorte.«
    »Guter Herr«, Caz verbeugte sich leicht, »wir sind Reisende aus dem unteren Flußbereich und auf einer Mission, die von großer Bedeutung für Polastrindu und die ganze Welt ist.«
    »Dats itst höchtst interretsant. »Wen reprätsentiert ihr?«
    »Im großen und ganzen repräsentieren wir uns gegenwärtig selbst, hauptsächlich in der Person des großen Hexers Clodsahamp.« Caz deutete auf den ungeduldigen alten Zauberer.
    »Er bringt Informationen, von denen unser aller Überleben abhängt und die er dem Stadtrat unterbreiten muß.«
    Der Biber wirbelte beiläufig einen häßlichen Schädelspalter von Streitkolben herum. »Dats itst allets tsehr nett, aber ets bleibt dabei, dats ihr keine Bürger dietser Tstadt oder dietsets Betsirkts tseid. Tsumindetst vermute ich dats. Natürlich nur tso lange, wie ihr nicht eure Identitätsmarken vorweitsen könnt.«
    »Identitätsmarken?«
    »Jeder, der in Polatstrindu

Weitere Kostenlose Bücher