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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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besser für uns, 'ne Zeitlang von zufällig vorbeikommenden Reisenden nich gese'en zu werden. Und außer völlig Verblödeten wird sich diesem Fleckchen wahrscheinlich niemand nä'ern.«
    Jon-Tom sah auf die vielbenutzten Schwerter und Messer.
    »Ich kann mir vorstellen, warum«, meinte er trocken.
    Wie sich herausstellte, machten sie keine zwei Wochen Gebrauch von der Zunfthalle. Es dauerte keinen ganzen Tag, bis Jon-Tom einen Fehler machte. Zu der Zeit kam es ihm allerdings nicht wie ein Fehler vor, und hinterher war er zu verwirrt, um ihn zu bedauern.
    Es gab da ein Spiel. Es war ziemlich bekannt in Lynchbany und sehr verbreitet unter denjenigen, die dessen Bevölkerung um ihr Eigentum erleichterten. Es wurde mit einem ›Würfel‹ in Form einer Pyramide aus vier Dreiecken und einem Kreis gespielt. Es gab keine verborgenen Kompliziertheiten.
    Ein guter Student wie Jon-Tom hatte keine Probleme, es nach ein paar Stunden sorgfältigen Studiums zu verstehen. Er hatte immer noch leichte Hemmungen, wirklich daran teilzunehmen, aber Talea plauderte irgendwo in der Ferne mit Freunden, und Mudge war einfach verschwunden. Auf sich allein gestellt und geistig erschöpft, war er sowohl gelangweilt als auch gereizt. Ein kleines Spiel würde ihm guttun.
    Clodsahamps Börse beherbergte immer noch ein paar kleine Kupfermünzen, die Überbleibsel der von Mudge gesteuerten Einkaufsorgie, die zwei von Lynchbanys Handwerkern bereichert hatte. In seinem blitzend grünen Umhang eine beeindruckende Gestalt, beugte sich Jon-Tom, auf seinen Keulenstab gestützt, vor und sah bei einem der Spiele zu, bevor er sich endgültig zum Mitmachen entschloß.
    Die Runde, die er ausgewählt hatte, war augenscheinlich die größte. Niemand hatte etwas gegen seine Teilnahme oder sagte etwas dazu. Er übernahm einfach den Platz eines verwirrten Luchses, als dieser kein Geld mehr hatte und ausschied.
    Ohne irgendwelche besonderen Fähigkeiten (die Unbeständigkeit des Glücksspiels ist überall gleich) schlug er sich recht gut. Pflichtschuldig konzentrierte er sich darauf, seine,: Ergebnisse zu verbessern. Seine Aufmerksamkeit war so auf das Spiel gerichtet, daß er nicht bemerkte, wie sich hinter ihm eine kleine Gruppe von Zuschauern sammelte.
    Verärgerte Spieler zogen sich zurück und wurden durch begierige Neuankömmlinge ersetzt, die Mut und Geld noch nicht verlassen hatten. Es gab immer neun oder zehn Werfer, die um den Kreis herum hockten oder saßen.
    Selbst durch die dicke Hose spürte Jon-Tom die Kälte des Felsbodens. Dafür begannen die heißumkämpften Münzen sich vor ihm aufzustapeln. Zum ersten Mal seit langer Zeit war er nicht nur entspannt, sondern hatte sogar richtigen Spaß.
    Zur großen Freude der Menge, die immer von einem großen Gewinner angezogen wird, warf er zwei Neunen hintereinander. Einige der anderen Spieler murmelten etwas über Magie. Es blieb beim bloßen Murmeln. Ein alter Fledermäuserich namens Swal hängte sich an die Lampen, von wo aus er alle Spieler überblicken konnte. Seine Meinung wurde stark beachtet, wie Jon-Tom feststellen konnte, und obwohl Swal selbst nicht den kleinsten Zauber zustande brachte, war sein Wissen über Magie doch umfangreich und detailliert.
    Trotzdem versuchte einer der Spieler das Glück für sich zu wenden, indem er den Würfel behexte, bevor er warf. Weder Jon-Tom noch einer der anderen Spieler oder Zuschauer spürte die unnatürliche Vibration, aber der empörte Swal bemerkte sie sofort.
    »Er hat esch leische gemurmelt, aber ich habe den Schlusch geschmeckt«, erklärte Swal der Menge.
    Und so bekam Jon-Tom in einer Welt, deren normale Justiz nicht für Mäßigkeit bekannt war, ein Beispiel für Ganovenrecht. Eine Gruppe erboster Zuschauer trug den schreienden, protestierenden Ziesel außer Sicht. Eine kurze Pause, dann ein nervenzerfetzender Kreischlaut. Bald darauf kehrten die Vollstrecker der Selbstjustiz zurück, in grimmiger Befriedigung die Pfoten reibend.
    Ein anderer Spieler warf, und Jon-Tom hatte Zeit, einen der Zuschauer zu fragen, was geschehen war.
    Der hoch aufgeschossene Hase lehnte sich leicht auf seine Schulter. »Swal sagt, daß einer es leise gemurmelt. Man betrügt nicht in der Gildenhalle. Wie Bruder betrügen, du verstehst? Ich schätze, sie machen Strafe passend zu Verbrechen.« Jon-Tom sah sein Gegenüber weiter fragend an.
    Der Hase hob die Schultern. »Da er Spruch geflüstert, die anderen wahrscheinlich schneiden seine Zunge heraus. Falls er Beschwörungen

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