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Bannstreiter

Bannstreiter

Titel: Bannstreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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gegen einen Zyklopenthron lehnten.
    »Was wohl aus Bree und den Iskandern geworden ist?«, fragte Venea leise, während sie ihre erhitzte Wange gegen die seine presste.
    Es war typisch für sie, dass sie sofort an ihre Schattenschwester dachte, nun, da die unmittelbare Gefahr für sie selbst abgeklungen war.
    »Bestimmt geht es ihnen gut«, behauptete Rorn. »Besonders, nachdem wir alle Herzlosen zu Fall gebracht haben.«
    Syrk
    Ihre Gegner mochten herzlos sein, doch sie besaßen immerhin noch genügend Hirn, um sich sofort im Raum zu verteilen und sie langsam einzukreisen. Die Spinnen hatten dagegen Mühe, sich durch die enge Tür zu drängen, und das galt es auszunutzen, bevor es zu spät war.
    »Also los«, gab Alvin das Angriffskommando.
    Gleichzeitig mit Bornus und der Schattenhexe stürmte er vor. Doch gerade, als er den anvisierten Gegner erreichte, brach dieser ohne jede äußere Einwirkung in sich zusammen. Bree erging es genauso, nur Bornus erhielt die Gelegenheit, die Klinge mit einem Herzlosen zu kreuzen. Aber kaum ging er zum Angriff über, kippte auch dieser Kerl um, ohne einen einzigen Kratzer davongetragen zu haben.
    Verwundert traten die Hexe und die beiden Krieger wieder zueinander und beobachteten fassungslos, wie nicht nur alle weiteren Herzlosen die Beine von sich streckten, sondern auch alles Leben aus den Spinnenkörpern wich. Rabold konnten sie das nicht zu verdanken haben, der hatte schon wieder das Bewusstsein verloren.
    »Venea«, flüsterte Bree leise, fest davon überzeugt, dass ihre Rettung das Werk der Zunftschwester war, während Alvin und Bornus einen anderen Gedanken hegten.
    »Rorn«, sagten sie wie aus einem Munde und dachten dabei beide das Gleiche: Kaum ist der Kerl fort, ist er tatsächlich mal eine Hilfe.
    Zur Zeit der Zyklopen
    Zu Hatras Überraschung teilte Kimue noch das Lager mit ihrem Monarchen, als sie die königlichen Gemächer aufsuchte. Es verwunderte sie, dass die Rivalin, die sich in den Kissen räkelte, nicht schneller aufsprang, aber das sollte ihr schließlich nur recht sein.
    »Ich suche keinen Streit«, versicherte sie eilig, als sie sah, das Kimue ihre Muskeln anspannte. »Im Gegenteil! Ich bin hier, um Euch vor großem Ungemach zu warnen.«
    Nur zu gerne hätte Hatra die nackte Leu mit einer magischen Geste gegen die nächste Wand geschleudert, doch es gab nun einmal Zeiten des Kampfes und Zeiten der Intrige – und Perac hatte ihr durch sein Vorgehen die zweite Variante aufgezwungen.
    »Du und uns warnen?« Kimue bleckte die Zähne. »Verlogenes Hexenmaul!«
    Eonis massierte sich inzwischen die Schläfen, scheinbar unentschlossen, ob er den Streit der Weiber amüsiert zur Kenntnis nehmen oder als störend empfinden sollte. Auf jeden Fall fühlte er sich durch Hatra nicht bedroht, das kam ihr entgegen. Denn sie musste vor allem ihn überzeugen, wenn ihr frisch gefasster Plan aufgehen sollte.
    »Ich weiß, dass finstere Ränke gegen mich im Gange sind«, erklärte Hatra ihr Eindringen. »Und ich bin hier, um Euch meiner lauteren Absichten zu versichern. Das einzige Vergehen, das Ihr mir vorwerfen könnt, ist, dass ich in Liebe zu Eonis entbrannt bin. Ich gebe zu, dass ich mich nach prächtigen Kindern sehne, die ich gerne von dem prächtigsten Leu seiner Zeit empfangen würde. Wenn mich das zu einer Sünderin macht, bekenne ich mich hier und jetzt für schuldig. Doch meine Liebe gehört seinem starken, freien Geist, den ich durch nichts betäubt oder verwirrt sehen möchte. Niemals würde ich Zyklopentränen einsetzen, um mir Eonis zu Willen zu machen. Perac hingegen …«
    Kimue sprang auf die Beine, ohne sich um ihre Blöße zu scheren. »Lüge!«, rief sie aus und nahm dabei eine leicht vornübergebeugte Angriffshaltung ein. »Du versuchst doch nur deinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.«
    Bei den Leu wurden Verräter also gehängt. Nun ja, das war immer noch besser als gesteinigt zu werden.
    »Ruft Eure besten Schamanen herbei«, schlug Hatra vor, um ihre Worte zu beweisen. »Sie werden feststellen, dass Eonis unter keinem Bann steht, kein tumber Tor ist, der mir in der Liebe willenlos folgen muss, so, wie die Gryff Euch in Fragen des Krieges.«
    Kimue lachte hell auf. »Als wenn es unseren Schamanen möglich wäre, einen solchen Bann festzustellen, wenn er fein gewebt ist«, antwortete sie an Hatra gewandt, doch es war Eonis, dem ihre Worte galten. »Einen Einzelnen zu betören ist wesentlich einfacher als ein ganzes Heer.«
    Perac hatte sie wirklich gut

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