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Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht

Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht

Titel: Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constance Banyon
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Feind. Immerhin hat er den Arzt hierhergebracht, ohne dessen Hilfe Sie vielleicht heute nicht mehr am Leben wären. Seien Sie nicht ungerecht, Damon.“
    „Und Sie stellen sich nicht so ahnungslos“, unterbrach er sie geringschätzig. „Sie glauben doch nicht etwa, daß er es meinetwegen getan hat.“ Zornig schaute er zu ihr auf und rieb vorsichtig die Wunde, die zu pochen begann. „Ich kann nicht länger hier bleiben. Hat John noch nichts von sich hören lassen?“
    „Nein, aber das war auch nicht anders zu erwarten. Ich weiß von Tobias, daß Swanhouse Plantation rund um die Uhr beobachtet wird. Mr. Bartholomew wird kommen, sobald ihm das möglich ist.“
    Gott, wie schön dieses Mädchen war mit dem unsicheren Lächeln, wie unschuldig sie doch aussah in dem schlichten weißen Kleid und mit dem goldblonden Haar, das flimmerte und Funken sprühte wie ein Strahlenkranz.
    „Bis dahin lassen Sie mich in Frieden“, sagte er und drehte das Gesicht zur Wand. Als er das verwundete Bein ausstreckte, entfuhr ihm ein Stöhnen. Grollend setzte er hinzu: „Und danke, daß Sie mich gestützt haben. Sie müssen verstehen, ich hasse es, Ihre Gastfreundschaft so sehr in Anspruch nehmen zu müssen. Aber leider kann ich es nicht ändern. Ich möchte nicht undankbar erscheinen, aber mich belastet vieles.“
    „Das weiß ich, Damon“, sagte sie verständnisvoll. „Es ist nicht einfach für Sie. Aber Sie sollten wissen, daß Sie hier herzlich willkommen sind, und hier bleiben, solange es Ihnen zuträglich ist. Ich mache mir Sorgen um Ihre Gesundheit.“ Sie lächelte ihm scheu zu. „Und ich habe Ihnen noch nicht einmal gedankt dafür, daß Sie Preston gerettet haben, Damon.“
    „Sparen Sie sich Ihren Dank. Ich habe bloß getan, worum Sie mich dringend gebeten hatten.“
    „Ich hätte nie gewollt, daß Sie sich selbst dafür in Gefahr bringen, Damon.“ Damit ging Royal leise hinaus und zog die Tür hinter sich ins Schloß. Damon Routhland blickte noch lange dorthin.
     
    *
     
    Ezekiel Elman stieg die Stufen hinauf und pochte laut an die Eingangstür. Er hatte sich längst große Sorgen um den Herrn von Swanhouse Plantation gemacht und war nur nach Savannah geritten, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen. Mit einem anerkennenden Blick musterte der Alte das Bradfordsche Haus. Das war gut und solide gebaut und würde viele Generationen überdauern.
    Nun wurde die Tür von innen geöffnet. Ezekiel Elman nahm die Kappe ab und strich sich das strubbelige Haar glatt. Dann erst lächelte er der schönen jungen Frau zu, die auf der Schwelle stand und ihn verwundert anschaute.
    „Ja, bitte“, sagte sie, „was kann ich für Sie tun?“
    „Sie erinnern sich wahrscheinlich nicht mehr an mich, Miss Royal“, meinte er und grinste breit. „Ich bin Ezekiel Elman, und ich habe Ihren Vater gut gekannt.“
    Royal lächelte strahlend. „Aber nein! Ich habe Sie nicht vergessen, Mr. Elman. Sie haben uns doch jede Woche frische Butter, Milch und Eier geliefert.“ Sie trat zur Seite und ließ ihn ins Haus. „Und ich habe Ihnen noch zu danken, denn Sie brachten Mr. Routhland hierher.“
    Er trat etwas unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. „Ja, sehen Sie, Miss Royal, deshalb bin ich auch gekommen. Meine Frau und ich, wir sind so bekümmert wegen Master Damon. Und so bin ich heute in die Stadt geritten und will fragen, wie es ihm inzwischen wohl gehen mag.“
    Royal bemühte sich, die Lehmklumpen nicht zu beachten, die der Alte an den schweren Stiefeln mit auf Albas sorgsam gehegte Teppiche trug. Hoffentlich bemerkte Alba das nicht, bevor der gute Mann gegangen war!
    „Kommen Sie doch mit hinauf, und überzeugen Sie sich selbst, Mr. Elman. Ich weiß, daß Damon Ihnen auch selber danken möchte, da Sie ihn sicher an den britischen Wachen vorbeigeschleust haben.“
    „Nur eine Kleinigkeit“, sagte Ezekiel Elman munter. „Wenn Sie wissen, was er für mich getan hat. Er hat uns Haus und Hof erhalten, als wir in Geldschwierigkeiten waren. Ich würde alles für ihn tun. Er ist ein richtig nobler Gentleman, Master Damon.“
    Royal mochte den alten Ezekiel Elman. Das Haar, früher rötlich, war inzwischen ganz grau geworden und bedeckte auch als schütterer Bart die Wangen. Er war hager und knochig, aber er besaß die freundlichsten braunen Augen, die man sich vorstellen konnte, und ein warmes Lächeln saß meistens in den Winkeln.
    „Ich habe überhaupt den Eindruck“, fuhr Royal fort und führte ihn zur Treppe, „daß mein

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