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Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht

Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht

Titel: Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constance Banyon
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vor. „Sobald ich das selber weiß, werde ich es Ihnen mitteilen. Jetzt aber essen Sie erst einmal tüchtig. Alba hat sich ganz besondere Mühe gegeben, damit es Ihnen schmecken solle.“
    Mit einer heftigen Bewegung spießte er ein Stück Fisch auf die Gabel und führte sie zum Mund.
    „Ein Lob für Alba, Sie ist eine großartige Köchin. Ich überlege schon längere Zeit, wie ich sie Ihnen wegschnappen könnte. Eine so vielseitige und tüchtige Frau könnte ich nur zu gut auf Swanhouse Plantation brauchen.“
    Royal freute sich über den leichten Plauderton. „Alba würde mich nie im Stich lassen.“
    Er zog die eine Braue in die Höhe. „Seien Sie da nicht gar so sicher. Neulich erst hat sie mir erzählt, daß sie auf einem Bauernhof aufgewachsen sei und manchmal heute noch Sehnsucht nach dem Landleben habe. Ich würde ihr die Leitung des gesamten Hauswesens übertragen. Das könnte ihr doch Spaß machen, denke ich.“
    Royal hatte sich den Stuhl zum Bett gerückt und schaute Damon Routhland zu, wie er den Köstlichkeiten zusprach. „Haben Sie denn keine Köchin auf Swanhouse Plantation?“
    „Keine, die sich mit Alba Beemish messen könnte.“
    Sie hob leicht die Hand und lächelte. „Ich warne Sie, Damon. Alba ist überaus, nun sagen wir, temperamentvoll. Ich bezweifle doch sehr, ob Sie auf Dauer ihre sehr bestimmende Art ertragen könnten. Ich dagegen habe mich inzwischen an den Umgang mit herrischen Menschen gewöhnt.“
    Er ließ die Gabel sinken. „Falls Sie mich meinen sollten, so kann ich sanft sein wie ein Lamm, wenn die Umstände das erlauben.“
    Royal sah ihn zweifelnd an. „Ich könnte nicht behaupten, daß mir das an Ihnen bisher schon einmal aufgefallen wäre.“
    Mit funkelnden Augen wiederholte Damon. „Ich kann sehr sanft sein.“
    Der Tonfall erinnerte sie daran, wie zärtlich er sie einmal in den Armen gehalten hatte. Eine Weile sahen sie einander schweigend an. Dann stand Royal auf und ging zum Fenster.
    „Ich möchte meinen, es wäre endlich an der Zeit, miteinander zu reden, Damon.“ Sie drehte sich herum und bemerkte, daß Damon Routhland sie beobachtete. „Sie wissen, worüber.“
    „Ja. Sie wollen sich mit mir über Preston Seaton unterhalten.“
    Sie war überrascht von seiner Feinfühligkeit. „So ist es. Da Sie nun Preston selber kennen, ist alles etwas leichter.“
    „Er hat mir das Leben gerettet.“
    „Und mir hat er einmal in einer ziemlich unangenehmen Zwangslage beigestanden. Sie sehen also, wir beide schulden ihm Dank.“
    „Verlassen Sie sich bloß nicht allzusehr auf meine Dankbarkeit“, warnte Damon Routhland. Sein Blick nahm das liebliche Bild in sich auf. Wie hinreißend Royal wieder aussah in dem blaßgelben Kleid. Wie die Sonnenstrahlen so über die goldblonden Locken spielten, glich sie in allem dem Ideal der Frau, wie es jeder Mann im Herzen tragen mochte. Wenigstens konnte er das von sich selbst behaupten.
    Diese Erkenntnis überraschte ihn, und seine Stimme klang rauh. „Ich muß langsam zu der Ansicht kommen, daß Sie den Wunsch hegen könnten, Preston Seaton zu heiraten. Dabei haben Sie vielleicht vergessen, daß Ihr Vater mir das Recht gab, im Falle Ihrer Eheabsicht zuzustimmen oder abzulehnen?“
    „Ich habe es keineswegs vergessen.“
    „Und trotzdem wollen Sie ihn gegen meinen Willen heiraten?“
    „Preston hat mich um meine Hand gebeten, aber ich habe noch keine Entscheidung getroffen. Es gibt da noch so vieles, mit dem ich mich nicht auseinandergesetzt habe. Außerdem ist seine Familie dagegen.“
    „Ich könnte mir keinen einzigen Grund vorstellen, warum man etwas gegen Sie einzuwenden haben könnte. Aber wie steht es mit Ihnen? Stört es Sie gar nicht, daß er Engländer ist?“
    „Wenn ich ihn liebte, würde ich nicht danach fragen.“
    „Offensichtlich“, sagte Damon Routhland betont, „ziehen Sie England Ihrer wirklichen Heimat bereits vor.“ Der Doppelsinn dieser Worte entging Royal ganz, nicht aber der harte Ausdruck der goldbraunen Augen. „Werden Sie ihm auch von jener Nacht erzählen, in der Sie zu mir kamen und ich Sie in den Armen hielt?“
    Sie betrachtete angelegentlich die Spitzen ihrer Schuhe. „Ich … ich glaube, ich würde es nicht tun.“
    „Manchmal frage ich mich, ob Sie nicht doch etwas von Ihrer Tante geerbt haben.“
    Royal warf den Kopf heftig in den Nacken und schaute ihren Vormund verletzt an. Sie kannten beide Arabella Bradfords Vorliebe für Männer. Und bei aller Liebe zu ihrer Tante wollte sich

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