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Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht

Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht

Titel: Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constance Banyon
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aufbrechen, Master Damon.“ Der Alte packte seine Sachen zusammen und ging zur Tür. „An Ihrer Stelle würde ich trotzdem Miss Royal noch fragen.“
    „Ich erwarte den Priester morgen abend“, sagte Routhland rauh.
    Mit einem betont militärischen Gruß verabschiedete sich Ezekiel Elman. „Zu Befehl, Sir, morgen abend, mein Colonel.“
    Damon Routhland stand noch eine Weile beim Fenster, während die Sonne den Himmel im Osten immer glühender rötete. Wie zerschlagen ließ er sich endlich in den Ledersessel fallen und stellte die halbleere Kaffeetasse neben sich auf den Bohlenboden. Kaum hatte Damon Routhland den Kopf zurückgelehnt, so zerrann die Wirklichkeit, und er fiel in einen bleiernen Schlaf.
    Royal erwachte und schaute sich um in der Erwartung, die rohen Balkenwände der Blockhütte zu sehen. Statt dessen war das Holz hier sorgfältig geglättet, und statt auf dem ungezieferstarrenden schmalen Bett in Murdocks Sumpfnest lag sie unter einer dicken Daunendecke. Es dauerte eine ganze Weile, bis es Royal einfiel, daß dies nun Damon Routhlands Jagdhütte sein mochte.
    Royal glitt aus dem Bett und stöhnte leise. Es gab keine Stelle am Körper, die ihr nicht geschmerzt hätte. Die Schläge, die Marie Grimmet ausgeteilt hatte, würde sie noch lange spüren.
    Behutsam öffnete Royal die Tür und schlüpfte in den angrenzenden Raum hinaus. Es war ganz offensichtlich ein Herrenzimmer mit dem rauhen Bohlenboden, einigen Bärenfellen, hochlehnigen Ledersesseln und einem klobigen Holztisch. Ausgestopfte Tierköpfe zierten die Wände. Über dem Kamin hing eine Flinte.
    Als Royal den Blick zum Fenster gleiten ließ, bemerkte sie Damon Routhland. Er schlief in einem der lederbezogenen Sessel. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, schlich sie zu ihm hin. In seiner Nähe hätte sie am liebsten die Hand ausgestreckt und ihn gestreichelt.
    Im Schlaf wirkte er auf einmal seltsam verletzlich. Das schwarze Haar hing ihm in die Stirn, die Wimpern zeichneten dunkle Schatten auf die Wangen. Der Mund, meist hart oder spöttisch zusammengepreßt, war halb geöffnet. Lebhaft stieg die Erinnerung in ihr auf, wie diese Lippen ein heißes Verlangen in ihrem Körper erregt hatten.
    Betroffen von der Empfindung, die auch jetzt aufwallte, sah Royal auf die immer noch schlammverkrusteten Hände nieder und stahl sich ganz leise zur Vordertür hinaus. Warm fielen die Strahlen der Sonne auf die Haut. Es war einfach wunderbar, frei zu sein und nicht mehr die Gefangene Murdocks in den Sümpfen.
    Royal ging ein Stück am Fluß entlang, bis die Jagdhütte nicht mehr zu sehen war. Jetzt erst stieg sie ins Wasser und watete hinein, bis es ihr bis an die Hüften reichte. Wie mit tausend winzigen Nadeln stach die Strömung und gab ihr ein angenehm prickelndes Gefühl, während sie sich den Schlamm und Schmutz von Kleid und Körper wusch. Danach beugte sie den Kopf und spülte die goldblonden Locken. Dabei hätte sie zu gern etwas von der gewohnten Seife mit dem Rosenduft gehabt.
    „Royal, was zum Teufel denken Sie sich eigentlich dabei?“ Damon Routhland stand am Ufer, die Arme in die Seiten gestützt, und schaute zornig zu ihr hinüber. „Kommen Sie sofort heraus!“
    „Dann kommen Sie doch herein und holen mich!“ forderte sie ihn lachend auf.
    Seine Stimme klang gereizt. „Royal, die Strömung ist stark und könnte einen wenig geübten Schwimmer leicht stromabwärts treiben. Und ich habe keine Lust, Ihnen dann nachzuschwimmen und Sie an Land zu ziehen. Ich habe weiß Gott eine kurze Ruhepause verdient.“
    Royal lächelte, tauchte unter und trat Wasser, um nicht gleich wieder aufzutauchen. In vergangenen Jahren hatte Alissa sie auf Chiswick Castle schwimmen gelehrt, und danach hatte sie jede Gelegenheit genutzt, sich darin zu vervollkommnen.
    Das freilich konnte Damon Routhland nicht wissen. Er wartete, und als Royal nach einigen gepreßten Atemzügen immer noch nicht wieder an die Oberfläche kam, warf er sich angezogen und mit* Stiefeln in den Fluß, um nach ihr zu suchen. Schließlich tauchte er prustend und atemlos hoch und sah sie ganz in der Nähe, lachend und unversehrt. Sein Ärger verflog ebenso schnell wie seine Sorge.
    „Verdammtes kleines Biest, ich fürchtete schon, Sie wären ertrunken.“
    Sie schwamm heran und klatschte ihm die Hand auf den Arm. „Sie sind ja ganz naß“, neckte sie.
    Er runzelte die Stirn. Das Lächeln wich aus seinen Zügen, und er warf ihr einen betont finsteren Blick zu. „Dafür sind Sie ein

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