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Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht

Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht

Titel: Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constance Banyon
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ungezogenes kleines Mädchen, dem man eine Lektion erteilen sollte.“
    Das Lachen erstarb, als Royal wieder tauchen und ihm damit entgehen wollte. Er aber griff nach ihr, faßte das Kleid und zog sie zu sich heran.
    „So ist das also“, stellte er mit hochgezogenen Brauen fest. „Sie haben immer noch eine Vorliebe für neckische Spiele. Was tut man bloß mit einem so unartigen Geschöpf?“
    Sie warf den Kopf mutwillig in den Nacken und schaute zu Routhland auf. „Das haben Sie zu entscheiden, Sir. Sie sind schließlich mein Herr und Meister.“ Sie hatte diese Worte noch nicht ganz ausgesprochen, als sie sich mit der Hand auf den Mund schlug. Eigentlich war das keineswegs ein Scherz gewesen. Damon Routhland war tatsächlich ihr Herr und Meister …
    Der goldene Bernstein seiner Augen war nun dunkel, und er sah auf sie nieder. „Ich wüßte schon, was ich am liebsten täte.“
    Er griff in ihr nasses Haar und zog sie näher zu sich heran. „Ich möchte Sie quälen, wie Sie mich gequält haben, möchte Ihre Träume stören wie Sie die meinen.“
    Die Sonnenstrahlen glitzerten auf dem Wasser und spiegelten sich in Royals blauen Augen. „Ich … ich fühle … ich möchte …“ Sie schüttelte den Kopf, fand die Worte nicht, ihm die tiefe Liebe zu gestehen, die sie für ihn empfand. Alles war so überwältigend, so stark und beunruhigend, daß sie Routhland nur schweigend ansehen konnte.
    Hart umklammerte er ihre Schultern. Er mußte endlich Klarheit haben. „Lieben Sie Preston Seaton, Royal?“
    „Ja, aber …“
    Damon Routhland hatte sie forschend beobachtet. Seine nächste Frage überraschte sie. „Sind Sie eine Statue aus kältestem Marmor oder aber ein Geschöpf aus Fleisch und Blut, Royal Bradford?“
    Sie griff nach seiner Hand und drückte sie gegen ihre Wange. „Wie Sie selbst fühlen können, bin ich aus Fleisch und Blut, ganz wie jede andere Frau“, sagte sie leise.
    „Verdammt“, murmelte er, hob Royal auf die Arme und trug sie ans Ufer. „Wissen Sie immer noch nicht, wie man sich einem Mann gegenüber benimmt?“ Er stellte sie nieder und schaute sie mit funkelnden Augen an. „Sind Sie wirklich so ahnungslos und unschuldig, daß Sie nicht wissen, was Sie tun?“
    In dem Klang ihrer Stimme verriet sich Sehnsucht. Ihr Blick war mutwillig und scheu zugleich. „Ich weiß nicht, wie ich mich Ihnen gegenüber verhalten soll, Damon. Sie sind mein Vormund. Als ich sie bat, Preston für mich ausfindig zu machen, haben Sie es getan und dabei Ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt. Sie kamen mir wie ein zürnender Racheengel zu Hilfe, als Murdock mich entführt hatte. Wie stehe ich vor Ihnen, Damon?“
    Er führte sie zur Jagdhütte zurück. „Wenn Sie damit andeuten wollten, daß Sie sich mir verbunden fühlen, hätte ein einfaches Danke genügt.“
    Sie mußte laufen, um mit ihm Schritt halten zu können, so ungestüm zerrte er sie neben sich her. Seine Miene war finster. Was hatte denn nun schon wieder seinen Unwillen erregt? Mußte sie immer ahnungslos etwas tun, was ihn zornig machte?
    Drinnen im Haus zeigte er auf die Tür zum Schlafzimmer. „Sehen Sie zu, daß Sie die nassen Sachen ausziehen. Sie finden dort einen Schlafrock. Den können Sie nehmen, bis Ihre Kleider trocken sind.“
    „Ich habe Hunger“, sagte sie und blieb auf der Schwelle stehen.
    „Sobald Sie trockenes Zeug am Leibe haben, können Sie etwas essen, während ich mit Ihnen zu reden habe.“ Nun konnte sie den Ausdruck in den goldbraunen Augen nicht mehr deuten. Was mochte Damon Routhland nur mit ihr zu besprechen haben?
    „Könnten wir das nicht gleich jetzt?“ fragte sie unsicher.
    „O nein!“ stieß er gequält hervor. „Manchmal sind Sie eine Frau und dann gleich darauf wieder wie ein kleines Kind. Gehen Sie endlich, und ziehen Sie das nasse Kleid aus!“
    Später saß Royal vor dem Kamin und stellte den leeren Teller auf den Tisch zurück. Die gebratene Forelle hatte wunderbar geschmeckt. Royal hätte derlei jeden Tag genußvoll essen können. Das überstieg sogar Albas ausgezeichnete Kochkünste.
    Damon Routhland hatte sich in seinem Sessel zurückgelehnt und ein Bein aufgestützt.
    „Sie sind ein großartiger Koch, Damon.“
    „Forellen sind eine richtige Gottesgabe. Als ich noch ein Junge war, kam ich oft mit meinem Vater hierher zur Jagd und zum Fischen. Dann saßen wir am Abend auch beisammen wie wir beide und verzehrten unseren Fang.“
    „Heute haben Sie dafür wohl nicht mehr viel Zeit?“
    „Nein,

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