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Baphomets Bibel

Baphomets Bibel

Titel: Baphomets Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Einer wie van Akkeren zählte sich selbst zu den Optimisten. Obwohl er keinen hundertprozentigen Beweis erhalten hatte, ging er einfach davon aus, dass es zutraf. Die Frau war tot, egal, in welch einem Teil der Welt sie lebte.
    Er senkte den Blick und blieb stehen. Seine Schuhspitzen waren nicht interessant, er nahm sie nur als Fixpunkt, um sich auf etwas anderes zu konzentrieren.
    Wie konnte er es schaffen, die Träume bestimmter Menschen wahr werden zu lassen?
    Das war noch ein Problem.
    Sinclair und all seine Freunde waren wichtig. Er dachte dabei besonders an die Templer in Alet-les-Bains. Da musste er hin. Dort wollte er die Führung übernehmen.
    Zuvor musste van Akkeren noch etwas loswerden, was sehr wichtig war. Er wollte dem Geisterjäger Angst einjagen. Er wollte ihn verunsichern, und er wusste auch, wie er an ihn herankam.
    In der Wohnung hatte er ein Telefonbuch gefunden. Er kannte zudem den Namen des Hotels, in dem der Geisterjäger abgestiegen war. Der Rest würde nur eine Kleinigkeit sein.
    So suchte van Akkeren sich die Nummer des Hotels heraus und freute sich schon diebisch auf die Unterhaltung, denn jetzt saß er am längeren Hebel...
    ***
    Ja, diese verdammte Lache kannte ich. Sie gehörte Vincent van Akkeren. Je länger ich darüber nachdachte, umso weniger erstaunt war ich, dass er mich anrief. Er musste immer etwas loswerden. Das ging nicht anders. Nur so konnte er seinen Frust bekämpfen.
    »Hör mit deinem Gelächter auf. Ich weiß, dass du es bist, van Akkeren.«
    »In der Tat, John, geht es dir gut?« Das Lauern in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    »Ich kann mich nicht beklagen.«
    Er lachte wieder meckernd in mein Ohr. »Aber das Buch hast du nicht bekommen.«
    »Stimmt leider.«
    »Und du wirst es auch nicht bekommen, weil es nämlich mir gehört. Mir allein, verstehst du?«
    »Du hast laut genug gesprochen.«
    Er senkte seine Stimme. »Wunderbar«, flüsterte er. »Dann ist ja alles klar.«
    Das war es für mich nicht, und so fragte ich: »Willst du dich mit mir treffen?«
    Wieder amüsierte er sich köstlich. »Wirklich ein amüsanter Witz, Sinclair. Ich bestimme, wann ich dich treffen will. Und wenn ich dich dann treffe, bist du erledigt.«
    »Das hast du schon öfter zu mir gesagt.«
    »Ja. Nur habe ich diesmal andere Mittel, das kann ich dir schwören. Nichts wird mehr so einfach sein, und ich weiß, dass ich die Herrschaft in Alet-les-Bains bald übernehmen werde. Das ist alles nur eine Frage der Zeit, denn ich besitze die Baphomet-Bibel.«
    Damit hatte er leider Recht. Ich wollte noch etwas sagen, doch dazu kam es nicht mehr, denn er legte auf.
    Ich atmete durch. Auf meiner Nackenhaut hatte sich ein Schauer gebildet. Ich fühlte mich alles andere als gut, als ich das Gerät wieder an Marie zurückgab.
    »Na, war der Anruf gut?«, fragte sie.
    »Ja und nein.«
    Marie lächelte. »Nun ja, das Leben ist manchmal krumm. Wenn Sie noch was brauchen, sagen Sie es.«
    »Gern.« Ich griff zum Bierglas und trank erst mal einen ordentlichen Schluck.
    Das Bier war noch kalt, und es schmeckte auch gut. Im Normalfall wäre alles okay gewesen, nicht aber hier bei van Akkeren. Er war mal wieder verdammt raffiniert gewesen, hatte mich gesehen, verfolgt und wusste, wo ich abgestiegen war.
    Und jetzt?
    Ich nahm noch einen Schluck Bier und behielt zunächst die Ruhe. So leicht konnte mich nichts erschüttern. Ich dachte nur daran, wie es weitergehen könnte, und da musste ich genau nachdenken.
    Für mich gab es keinen Zweifel, dass sich das Buch jetzt in seinem Besitz befand. Er hatte es, und er war in der Lage, damit zu spielen. Er konnte, wenn alles so stimmte, die Träume der Menschen kontrollieren oder in sie hineinleuchten. Er konnte sie dann wahr werden lassen.
    Genau das war das Problem!
    Träume, die sich erfüllten. Davon schwärmten viele Menschen. Nur dachten sie dabei nicht an Albträume, und einem wie van Akkeren würde es Spaß bereiten, die Albträume wahr werden zu lassen. Das wusste ich. Sollte er den Inhalt des Buches beherrschen, dann...
    Mein Schweißausbruch lag nicht daran, dass es mir zu warm geworden war. Er war einzig und allein aufgetreten, weil ich an die verdammten Folgen dachte. Sie waren einfach zu grauenhaft für Menschen, für unschuldige Menschen.
    Und ich sah es jetzt als einen Glücksfall an, dass ich mich mit van Akkeren im gleichen Ort befand. So war es möglich, dass wir uns trafen. Allerdings wollte ich dieses Treffen bestimmen, und das war mehr als

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