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Baphomets Bibel

Baphomets Bibel

Titel: Baphomets Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich in den Jahren nichts verändert. Wieso auch? Die Kathedrale stand noch immer an der gleichen Stelle. Sie ragte mitten aus der Stadt in die Höhe. Um sie herum leckten sich besonders im Sommer die Geschäftsleute die Lippen, wenn die Massen von Touristen kamen und in ihren Läden Geld hinterließen.
    Geschäfte und auch Wohnhäuser bildeten praktisch einen Wall um die Kathedrale. Wer laufen musste, der ging durch recht schmale Straßen, schon mehr Gassen.
    Und dann gab es die Kathedrale, die alles beherrschte. Man konnte nicht entfliehen. Sie war Weltkulturerbe und wirklich ein einmaliges Meisterwerk der gotischen Baukunst.
    Ich hatte sie immer wieder gesehen, denn man konnte ihr nicht entkommen. Egal, von welcher Stelle der Stadt man auch schaute, sie war einfach immer präsent.
    Ahnungen? Dunkle Erinnerungen?
    Mich durchströmte beides. Aber mein Erlebnis lag schon einige Zeit zurück. Ich wollte versuchen, neutral zu sein, was mir nicht gelang. Sakral, gigantisch und geheimnisvoll. Bestückt mit Türmen und Türmchen, aber auch mit den ungewöhnlichsten Figuren an ihren Seiten, denn da reichten sich Christentum und Mystik die Hand.
    Am frühen Abend war ich in Chartres eingetroffen und hatte mir ein kleines Hotel gesucht. Um diese Jahreszeit war es kein Problem gewesen, man freute sich sogar über mich als Gast.
    Erst am nächsten Morgen hatte ich die Kathedrale betreten. In der Nacht hatte ich gut geschlafen, obwohl die Matratze etwas durchgelegen war. Aber für eine Nacht schon zum Aushalten.
    Durch das Königsportal hatte ich wie ein normaler Pilger die Kathedrale betreten und war sofort wieder durch sie in den Bann geschlagen worden. Die Weite, die lichte Höhe, die vielen Fenster mit ihren biblischen Motiven und das Licht, das hier eine besondere Bedeutung hatte. Auch wenn die Sonne nicht schien, erhellte es das Innere des Kirchenschiffs. Doch wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Ich sah zahlreiche Winkel und Ecken in der Kirche, die sehr schattig waren. Mächtige Säulen mit ihren Kapitellen schoben sich in die Höhe. Sie stützten das Kreuzgerippe der Decke, aber nichts wirkte schwer und beladen. Alles wirkte so gotisch leicht, als wollte man den Menschen klar machen, dass sich hier die Leichtigkeit und die Freude des Himmels ausbreiteten.
    Ich war natürlich nicht allein in der Kathedrale. Ständig kamen Menschen und gingen. Ich erlebte ebenfalls zahlreiche Führungen. Da redeten die Experten in mehreren Sprachen, aber es hielt sich alles noch in Grenzen.
    Ich passierte das südliche und nördliche Querschiff und schaute dann staunend auf den mächtigen Altar, gegen den das Licht einiger Kerzen flackerte.
    Wenn die Besucher dorthin schauten, verstummten ihre Gespräche. Sie wussten, dass sie in einem heiligen Zentrum standen, eine gewisse Andacht war da schon angebracht.
    Ich war zwar aus anderen Gründen in die Kathedrale gekommen, doch entziehen konnte ich mich ihrem Flair nicht, und so vergaß ich auch, weshalb ich überhaupt in der Stadt war.
    Ich wurde erst wieder daran erinnert, als ich vor dem mächtigen Bauwerk stand. Wolken türmten sich am Himmel. Ich erwartete eigentlich einen Regenschauer, doch der ließ sich nicht blicken. Nur der Wind war recht kalt.
    Ich ging eine Straße hinab, an der sich Geschäft an Geschäft reihte. Dafür hatte ich keinen Blick, denn ich wollte meinen ersten Kontakt aufnehmen.
    Von Ignatius hatte ich die Nummer bekommen. Ich wählte sie und musste zunächst warten. Schließlich meldete sich eine leise und zugleich fragende Stimme.
    »Bitte sehr...?«
    »Chartres«, sagte ich nur. Es war das Codewort für den Priester mit dem Namen Jaques.
    »Ah, Sie sind es.«
    »Ja, ich hier.«
    »Das ist gut. Wo sind Sie jetzt?«
    »In einer Gasse. Nicht weit vom Königsportal entfernt.«
    »Wir müssen uns treffen.«
    »Sicher. Aber wo? Schlagen Sie etwas vor.«
    »Fragen Sie nach der Bibliothek. Oder nein, ich beschreibe Ihnen den Weg. Es ist ganz einfach. Sie können das Haus zudem nicht übersehen. Es liegt alles im Brandbereich der Kathedrale.«
    »Sind wir dort allein?«
    »Ich werde dafür sorgen, dass wir es sind.«
    »Sehr gut.«
    Der Priester gab mir eine Beschreibung, die knapp und präzise war. Wenn ich mich daran hielt, konnte ich das Ziel auf keinen Fall verfehlen.
    Etwa zehn Minuten später stand ich tatsächlich vor der starken Tür eines dreistöckigen alten Gebäudes, das von außen aussah wie ein Museum. So etwas Ähnliches verbarg sich auch dahinter, und ich

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