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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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gibt, dich. Bist du an dem Geschäft interessiert?«
    Learoyd seufzte. Drei Tage lang hatte er alle möglichen Schritte erwogen und wieder verworfen. Inzwischen war er fast sicher, daß Barakuda und Oubou entführt und zu den Korallkorsaren gebracht worden waren. Der gestohlene Kajütkutter war nicht wieder aufgetaucht, aber mehrere Fischer hatten ihn auf hoher See gesehen.
    Niemand war bereit, ihn zu den Korsaren zu bringen; nach allem, was er gehört hatte, sah Terence die Sinnlosigkeit eines derartigen Versuchs ein. Die Korallkorsaren würden jeden Fremden gefangensetzen und verkaufen, ohne mit ihm über die Gründe seines Kommens zu diskutieren. Ein paar Gleiter und eine halbe centuria aus Cadhras würden die Aussichten auf ein Interview wesentlich erhöhen – aber wie sollte er sich mit Sarela oder Major Maqari in Verbindung setzen? Cadhras war weit.
    »Hast du alangra ?«
    Der Shil nickte. »Natürlich. So war es besprochen. Ich habe die Hälfte des Preises erhalten, ich habe das alangra beschafft. Wenn du mir die zweite Hälfte zahlst, liefere ich es dir. Aber überleg nicht zu lange. Du weißt, es wird bald zerfallen.«
    »Welcher Preis war abgemacht?« Learoyd wußte, daß er sich damit auslieferte, aber wie sollte er erfahren, was Barakuda zu zahlen bereit gewesen war?
    »Siebenhundertfünfzig«, sagte der Taucher. »Es fehlt die zweite Hälfte.«
    »Wo ist das alangra ?«
    »Ich werde es holen, wenn du es so willst.«
    Terence nickte. Der Mann verließ das Gasthaus, und Learoyd setzte sich auf die Terrasse. Er ließ sich einen Tee servieren und grübelte. ›Notfalls‹, dachte er, ›werde ich mit der Kiste eben allein nach Cadhras aufbrechen. Viel länger hier herumzusitzen ist sinnlos. Und die TraPaSoc muß weitermachen, egal, wo die beiden stecken.‹ Der Gedanke war bitter, aber er hatte noch immer eine kleine Hoffnung. Irgendwo im Land der Bundashil gab es Kundschafter – das von Barakuda eingerichtete Informationsnetz, und irgendwann mußte ein Kundschafter vom Verschwinden zweier Cadhrassi in Bu’ndai erfahren. Und die Kundschafter hatten Funkgeräte.
    Einige Zeit später fuhr ein Karren vor, gezogen von zwei P’aodhus. Der Taucher sprang vom Bock, entdeckte Lea royd auf der Terrasse und winkte.
    Sie schleppten drei feuchte Holzkisten in den Keller des Gasthauses. Terence öffnete die Munitionskiste, nahm die beiden Reisebeutel der Verschollenen heraus und packte das in geteerte Tücher eingeschlagene Ambra um. Die Substanz war schwer und dicht, eine weißgraue Masse ohne jeden Geruch.
    »Aus welcher Tiefe hast du es geholt?«
    Der Taucher kaute auf seiner Unterlippe. »Mhmhm – ungefähr elfeinhalb Schlingen.«
    Eine Schlinge entsprach der Länge von dreizehn Männern, das war die klassische Bootsbesatzung der Hochseefischer auf Shilgat. Eine Mannslänge war etwa 1,75 m; die Schlinge also ungefähr 22,75 m. Demnach hatte der Mann das Ambra aus einer Tiefe von annähernd 260 m geholt. Learoyd stellte den Druckregler auf 26,5 bar ein und verschloß die Kiste.
    Vor dem Gasthaus händigte er dem Taucher 375 Foldar aus. Der Shil nickte und steckte die Münzen ein. »Wenn ihr wieder einmal in Bu’ndai seid und alangra wollt«, sagte er, »dann weißt du, wo ich zu finden bin.«
     
    Am nächsten Morgen weckte Lerio ihn sehr früh. »Da sind zwei Männer«, sagte sie. »Sie wollen zu dir.«
    Murrend stieg Terence aus dem Bett, kleidete sich an und ging zur Tür. Lerio war schon längst wach und braute Tee. Die beiden Männer saßen auf der obersten Treppenstufe, vor der Wohnungstür. Sie standen auf, als Learoyd öffnete – Lerio hatte sich zunächst geweigert, die Männer einzulassen, nicht unverständlich nach den letzten Ereignissen.
    »Guten Morgen«, sagte einer der beiden Shil auf Galaktein. »Wir sind müde und hungrig, die letzten Tage und Nächte waren lang. Sie sind Terence Learoyd, nicht wahr?«
    Mit Rücksicht auf Lerio sprachen sie beim ausgedehnten Frühstück Taggashilgu. Die beiden jungen Männer hatten Gerüchte über die Vorgänge in Bu’ndai gehört und waren zwei Tage und Nächte unterwegs gewesen.
    »Wir haben einige Male versucht, Funkkontakt zu bekommen«, sagte Nalgeri. Beide waren kräftig und bewegten sich mit einer fast katzenhaften Geschmeidigkeit; beide waren mittelgroß und unauffällig, aber Nalgeri schien der etwas ältere von beiden zu sein. Er hatte buschige Brauen und eine schmale Nase; am Mittelfinger der Linken fehlte das vordere Glied. Uyina besaß breite

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