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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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zucken. »Begheli, was meinst du, was in der Nordsteppe für die regulären Karawanen zu holen sein wird, wenn wir Tremughati und Gortahork von diesem Gespräch berichten?«
    Die ältere Frau kniff den Mund wieder zusammen und schwieg; die jüngere warf ihr einen mißbilligenden Blick zu.
    »Wir wissen, daß Sie alle, besonders Barakuda, mit den Banyashilfürsten befreundet sind«, sagte der Mann schnell. »Wir wollten Ihnen auch keineswegs drohen; meine Kollegin hat unsere Möglichkeiten in einem etwas unpassenden Moment und unpassenden Ton aufgezählt.«
    »Ach, das macht nichts«, sagte Begheli. Sie lächelte. »Als wir vor der Gründung der TraPaSoc die gesetzlichen und wirtschaftlichen Probleme beredet haben, hat uns Lydia Hsiang auf einige Schwierigkeiten vorbereitet. Ich glaube, wir sollten Sie zu Ende anhören und dann Ihre Vorschläge mit der Gouverneurin und dem Wirtschaftsrat erörtern.«
    »Hören wir mit dem Spiel auf«, sagte die junge Frau energisch. »Reden wir nicht von Ihren guten Beziehungen, sondern vom Geschäft.«
    Begheli lächelte; es lag fast Sympathie in ihrem Blick. »Was haben Sie wirklich vorzuschlagen?«
    Es lief auf ein Kaufangebot hinaus. Die TraPaSoc sollte begonnene Geschäfte abwickeln und sich anschließend aus dem Geschäft zurückziehen. Die Mitarbeiter sollten sich verpflichten, relevante Kenntnisse schriftlich niederzulegen und der Kommission zur Verfügung zu stellen. Dafür bot man ihnen Übernahme zu den üblichen Bedingungen in an dere Transportfirmen an.
    »Und Ihr Preis?«
    »Wir hatten an hunderttausend Drachmen gedacht.«
    Kakoiannis kicherte, Bondak schnaubte. Begheli schüttel te nicht einmal den Kopf. »Das ist lächerlich.«
    »Und natürlich können Sie, wenn Sie wollen, versuchen, den bisher ungenutzten Passage-Aspekt Ihrer Firma auszubauen.«
    »Wie extrem großzügig.«
    »Welche Vorstellungen haben Sie denn vom Wert der TraPo-Soc?«
    »Zwei Millionen«, sagte Begheli kaltschaäuzig.
    Es wurde ein langer Abend.
     
    Sarela McVitie legte den Finger auf eine kreisrunde Stelle. Maqari beugte sich vor, obwohl er die Satellitenaufnahmen längst kannte. Hsiang verglich Bilder aus den letzten Jahren mit den neueren. Im Konferenzraum des Palais war es angenehm kühl; die Assistentin brachte frischen Tee und zog sich zurück. Nur der Kommandeur der Garnison, die Sekretärin für Sicherheit und die Gouverneurin nahmen an der Beratung teil.
    »Können Sie etwas dazu sagen?« fragte die Gouverneurin.
    Maqari brummte etwas Unverständliches; Sarela rümpfte die Nase. »Wenig. Wenn Dante hier wäre …«
    Hsiang lächelte. »Nicht aufgeben, Sarela.«
    McVitie nickte müde. Maqari hüstelte. »Meiner Ansicht nach ist dieser Komplex in den letzten Jahren ständig umgebaut worden.
    Er ist aber nicht größer als vorher.«
    Es handelte sich um vergrößerte Aufnahmen des Zentrums von Tag’gashir’dir, des Verbotenen Landes im Süden von Gashiri. Mitten in einer ausgedehnten Wüste befand sich dort ein Gebäudekomplex – Lager, Schuppen, Unter künfte. Die Wüstenzentrale wurde regelmäßig über eine Pi ste mit Nachschub versorgt. Nur wozu?
    »Alles ist streng geheim. Es ist uns bisher nicht gelungen, Agenten einzuschleusen.« Sarela nippte an der hauchdünnen Tasse aus Pharlit. Der Tee stammte von der Erde und war kaum zu bezahlen.
    »Was da so streng abgeschirmt wird, ist sicher wichtig. Aber was geht da vor?«
    Maqari deutete auf eine andere Bilderserie. Sie zeigte die große Nordsüd-Route innerhalb von Gashiri. Die Aufnahmen waren an mehreren Tagen gemacht worden; alle bewiesen, daß reger Transportverkehr auf der Route herrschte. Karren und Karawanen zogen durch die Pässe ins Verbotene Hochland. Und Truppen. Maqari legte die Stirn in Falten. »Schätzungsweise mehrere tausend Tonnen Fracht und an die fünfzehntausend Mann Ordner, in den letzten zwei oder drei Monaten. Aber auch hier frage ich mich, was das soll.«
    »Und ob es vielleicht einen Zusammenhang zwischen diesen Aktivitäten und der seltsamen Handelsoffensive gibt.« Die Gouverneurin spitzte den Mund.
    »Noch etwas.« Sarela faltete die Hände auf dem Tisch. »Sie sind wachsamer geworden. In den letzten Zehntagen sind mindestens vier unserer Agenten geschnappt worden.«
    »Aber wir haben keine Handhabe für Aktionen?« fragte Maqari.
    Die Gouverneurin seufzte. »Nichts. Nur abwarten. Und Tee trinken.« Sie hob die Tasse, aber ihr Lächeln war unecht.
     
17. Kapitel
     
    Seine Hände und Füße waren

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