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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Augen las Barakuda die Sorgen.
    »Wir sind unter uns, abhörsicher«, sagte die Gouverneu rin. »Willkommen unter den Lebenden, Dante. Es ist schön, dich zu sehen. Aber es sieht schlimm aus.«
    »Wie schlimm?«
    »Wenn die Wissenschaftler im Laborschiff endlich etwas herausfinden und unsere Befürchtungen beweisen, dann ist es zehnmal schlimmer als Pasdan.«
    »Davon sollten wir ausgehen.« Barakuda zögerte mit dem nächsten Satz. »Wenn Saravyi die Königin von Kelgarla auf einen Kriegszug schickt und Tremughati und Gortahork den Norden im Stich lassen, ist mir das Beweis genug. Nicht amtlich, natürlich. Aber ich bin ja nicht im Amt. Nach al lem, was ich weiß, gehe ich davon aus, daß die AVs eine biologische Waffe gebastelt haben und den Rest des Planeten entvölkern wollen.«
    Hsiang sah ihn regungslos an. »Was hat Saravyi vor?«
    Er breitete die Arme aus. »Ich weiß es noch nicht. Ich hoffe, ich kriege es in Sa’orq raus. Schnell. Ich gebe es dann sofort weiter.«
     
    Nach dem Ende des Gesprächs verließ Barakuda die Residenz und begab sich zur Zitadelle. Inmitten des aus schwarzem Stein errichteten Komplexes lagen die Gebäude der Zünfte, der Elfpriester und der Annalen. Die wuchtigen Bauten schienen aus dem Grundfels des Südkontinents aufzuschießen, für die Ewigkeit gebaut und weder durch Stürme noch Erdbeben noch gar durch Feuer und Schwert zu nehmen.
    Drei der Elfpriester hielten sich im Archivgebäude auf. Sie kannten Barakuda von seinen Besuchen und begrüßten ihn freundlicher, als die kurzen Kontakte dies bewirkt haben konnten. Dante war überrascht.
    Die große Überraschung wartete allerdings erst noch auf ihn. Er hatte lange überlegt, ob er sich an die Theokraten wenden oder das vermutete »richtige« Archiv, zu dem es sicher keinen öffentlichen Zugang gab, auf eigene Faust su chen sollte. Einer der Priester unterbrach ihn nach dem ersten Halbsatz.
    »Du suchst die geheimen Kammern des Wissens, nicht wahr?«
    »Woher weißt du das?« Dante war maßlos verblüfft. Und er atmete auf, denn offenbar gab es das Archiv, dessen Exi stenz er nur als mutmaßlich hatte ansehen können.
    »Saravyi war hier. Er hat uns angewiesen, zwei Cadhrassi den Zugang zu gestatten. Wenn sie kommen und ihn suchen sollten. Dante Barakuda und Lydia Hsiang. Er hat uns ge sagt, wir sollten diese beiden behandeln wie ihn. Was sind deine Befehle?«
     
    Drei Tage brachte Barakuda in den Gewölben des geheimen Archivs zu. Ständig war ein Priester oder eine Priesterin bei ihm, um ihm bei Schwierigkeiten mit der komplizierten Kal ligraphie der alten Shil zu helfen. Leider hatte Saravyi nicht hinterlassen, welche der zahllosen Folianten Dante (oder Lydia) untersuchen sollte.
    Die Geheimen Kammern des Wissens befanden sich unter den Latrinen des Ratskomplexes; sie waren nur durch ein Labyrinth zu erreichen, in dem kein Uneingeweihter überlebt hätte. Lichtlose Gänge aus schwarzem Stein, Treppen ins Nichts, Türen zu tiefen Schächten, Fallgruben, blinde Korridore – Dante dankte dem Schicksal, daß er es nicht auf eigene Faust versucht hatte.
    Er las und las und las. Die Geschichte von Shilgat, so sehr sie ihn fesselte, mußte beiseite bleiben. Es war nicht die Zeit für faszinierende Forschungen; er mußte Antworten auf be stimmte Fragen finden. Dicke Lederbände mit Tausenden von Seiten aus einem für die Ewigkeit haltbar gemachten Pergament, angefüllt mit Daten aus den Jahrtausenden der Vergangenheit.
    Als er schließlich die Antworten auf seine Fragen fand, wußte er, wie die Taggabahn entstanden war; er wußte, wer auf welche Weise das unterirdische Bahnsystem angelegt hatte; er begriff plötzlich Saravyis dunkle Andeutungen, die dieser lange vor Pasdan gemacht hatte – über eine oder meh rere Möglichkeiten, die Hauptstadt des Matriarchats innerhalb von Minuten spurlos verschwinden zu lassen. Und er wußte, was Saravyi beabsichtigte, wenn er auch noch immer nicht sagen konnte, aus welchen Gründen.
    »Wenn einer von uns so verzweifelt ist, daß nur noch die Suche nach alten Shilgeheimnissen und nach Saravyi weiterhilft«, sagte er, »dann kommen wir her und finden und glauben, was wir nicht geglaubt hätten, wenn Saravyi es uns gesagt hätte.«
    Die Priesterin nickte. »So ist es. Aber du weißt nicht, weshalb er nun tut, was er tut, nicht wahr?«
    Dante war zu müde und zu benommen; er schüttelte stumm den Kopf.
    »Es ist wegen alangra «, sagte die Priesterin gelassen. »Du kennst den Stoff, der einmal Wal

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