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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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Rädern. Dies gilt als die Geburtsstunde des modernen Automobils. Nikolaus Otto hat 1876 mit dem von ihm entwickelten Verbrennungsmotor die Voraussetzungen dafür geschaffen.
    Nun, da ein alter Traum der Menschheit wahr geworden ist, sind alle von der Erfindung beeindruckt, doch keiner will dem stinkenden und lärmenden Vehikel trauen. Ist es zuverlässig? Carl Benz findet niemanden, der Geld in die Produktion stecken möchte. Er ist verzweifelt. Doch da hat seine Frau Bertha eine Idee.
    Am Morgen des 5. August 1888 fährt sie mit ihren beiden Söhnen kurzerhand von Mannheim nach Pforzheim. Es ist die erste Fernfahrt eines Automobils und sie ist spektakulär. Die Welt ist verblüfft. »Sogar« eine Frau mit zwei Kindern kann mit dem Gefährt zuverlässig weite Strecken von über 100 Kilometern rasch überwinden.
    Als Benz vier Jahre später seinen ersten vierrädrigen Wagen vorstellt – Gottlieb Daimler hat unabhängig von ihm kurz zuvor den ersten Wagen dieser Art gebaut –, gelingt ihm der Durchbruch. Um 1900 stellt er bereits eine breite Palette von Automobilmodellen her. Aus dem 1926 durch Fusion mit der Fabrik Gottlieb Daimlers entstandenen Werk geht einer der größten Automobilkonzerne der Welt hervor, die Daimler-Benz AG und heutige Daimler AG.
Mutsuhito und der Eintritt Japans in die Moderne
    Mutsuhito lebt von 1852 bis 1912
    Seine Mutter ist eine Konkubine. Sein Vater ist der Komei-Tenno, der 121. Kaiser von Japan seit dem legendären Jimmu.
    Unter Mutsuhito, dem 122. Tenno, endet die Macht der Shogune und es endet die Edo-Zeit, benannt nach jenem Fischerdorf, das die Tokugawa-Shogune zur Residenz gemacht hatten. 1868, ein Jahr nach seiner Thronbesteigung, wird Edo in Tokio umbenannt. Mutsuhito verlegt seine Residenz von Kyoto hierher.
    Noch unter Mutsuhitos Vater Kaiser Komei hatte es einen für Japan traumatischen Zwischenfall gegeben. Der US-amerikanische Commodore Matthew Perry war mit vier Kriegsschiffen in der Bucht von Tokio erschienen und hatte unter Androhung von Gewaltanwendung den Abschluss eines Handelsvertrages mit den USA erzwungen.
    Dieser Vertrag von Kanagawa besiegelt das Ende der von den Shogunen verordneten Abschottung Japans und ist der Beginn des Endes der Shogunherrschaft.
    Als Mutsuhito den japanischen Thron besteigt, ist er 14 Jahre alt. Seine Regierung stellt er unter das Motto Meiji, was »erleuchtete Herrschaft« bedeutet. In den 44 Jahren seiner Regierungszeit entwickelt sich der Staat allmählich zur konstitutionellen Monarchie. Als erster Premierminister Japans amtiert ab 1885 Ito Hirobumi, der Adoptivsohn eines Samurais, der bereits als junger Mann illegal nach London gereist ist, wo er den gesellschaftlichen und technischen Vorsprung Großbritanniens und des Westens beobachtet. Anfang der 1870er-Jahre gehört er zur berühmten Iwakura-Mission, einer Gruppe hochrangiger japanischer Politiker, die Amerika und Europa bereisen. Während seines Aufenthalts im Deutschen Reich im März 1872 machen das preußische Militärwesen und die autoritäre Staatsform einen tiefen Eindruck auf ihn. Er nimmt sie zum Vorbild für die weitere Modernisierung Japans. In Mutsuhito, der sich zu Beginn seiner Regentschaft noch wenig für Politik interessiert hat und sich lieber seinen musischen Interessen widmet – er soll im Laufe seines Lebens Tausende von Gedichten verfasst haben –, findet Hirobumi den Kaiser, der die Anstrengungen der nächsten Jahre unterstützt.
    Japan wird zum Industriestaat, in dem viele der späteren japanischen Weltkonzerne ihren Aufstieg beginnen. Das Land erhält ein Parlament und eine von Mutsuhito 1889 in Kraft gesetzte Verfassung. Mit seiner modernisierten Armee gewinnt Japan zur Wende zum 20. Jahrhundert nacheinander den Ersten Chinesisch-Japanischen Krieg und den Japanisch-Russischen Krieg und wird zu einer Großmacht in Ostasien, die nach noch Höherem strebt.
Cecil Rhodes: Afrika den Briten!
    Cecil Rhodes lebt von 1853 bis 1902
    Das Weltreich der Briten, das unter Königin Victoria I. seine größte Ausdehnung erreicht, entsteht nicht in erster Linie aus dem politischen Weltmachtstreben von Monarchen oder einer Adelsschicht, es wächst vor allem durch den Ehrgeiz und das Aufstiegs- und Gewinnstreben einer breiten Mittelschicht. Freibeuter begründen die Seeherrschaft wie der Bauernsohn Francis Drake, Admirale festigen sie wie der Pfarrerssohn Horatio Nelson, Feldherren bauen die militärische Macht zu Lande aus wiedie Soldatensöhne John Churchill, der

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