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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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später, am 27. Juli 1890, schießt er sich im Freien eine Kugel in den Leib. Er stirbt zwei Tage später.
    Sein Werk übt einen nicht zu überschätzenden Einfluss auf die moderne Malerei aus, insbesondere auf Henri Matisse, die Fauves und die Expressionisten.
Auguste Rodin und die Skulptur in der neuen Zeit
    Auguste Rodin lebt von 1840 bis 1917
    Nicht nur in der Malerei werden im Paris jener Jahre bedeutende Schritte hin zur modernen Kunst und damit zur Kunst des 20. Jahrhunderts unternommen. Émile Zola bringt den Naturalismus in den Roman, Claude Debussy setzt durch schwebende Melodienkreisel ab den 1890er-Jahren in der Musik neue Akzente. Man nennt seine Musik impressionistisch. Er wehrt sich dagegen.
    In die Bildhauerei führt Auguste Rodin neue Maßstäbe ein. Schon früh zeichnet der Beamtensohn, interessiert sich dann aber immer stärker für die Bildhauerei. Wie einst Cézanne wird er an der École des Beaux-Arts abgelehnt, geht kurz in eine Bildhauerlehre bei Albert-Ernest Carrier-Belleuse, trennt sich aber von ihm im Streit.
    1864 entsteht Rodins erstes bedeutendes bildhauerisches Werk: Der Mann mit der gebrochenen Nase , eine Kopfskulptur, die mit den Schönheitsidealen der Zeit bricht. Der Salon weist das Werk zurück. In den nächsten Jahren entwickelt Rodin seinen künstlerischen Ausdruck weiter, bildet sein Auge auf Reisen in Italien und Frankreich und wird zum Wegbereiter der modernen Bildhauerei. Mit ihm beginnt die moderne Plastik. Als Bewunderer der griechischen Antike und der Renaissance-Künstler Donatello und Michelangelo versteht er seine Kunst als »Brücke zwischen Gestern und Morgen«. Rodins »Kunst der Buckel und Höhlungen«, wie er sie selbst bezeichnet, bildet eine Schnittmenge von impressionistischen, naturalistischen und symbolistischen Einflüssen. Doch auch spätere Richtungen, wie Expressionismus und Kubismus, scheinen seine Plastiken vorwegzunehmen.
    Zwischen 1880 und 1882 arbeitet er am Denker , einer Figur, die Dante Alighieri darstellen soll und für die ihm ein Boxer aus dem Rotlichtmilieu Modell sitzt. 1885 entsteht Die Bürger von Calais . 37 Jahre lang arbeitet Rodin bis kurz vor seinem Tod an dem Bronzeportal Das Höllentor .
Friedrich Nietzsche: Mensch, Moral und Wahrheit
    Friedrich Nietzsche lebt von 1844 bis 1900
    Der eigentliche Trieb im Menschen sei sein »Wille zur Macht«. Der müsse sich durchsetzen. Das Aussterben bestimmter Arten von Menschen, Völkern oder Kranken sei darüber hinaus wünschenswert, zum Beispiel Verbrecher und Behinderte sollten sich nicht fortpflanzen dürfen. In Turin umarmt Nietzsche schluchzend ein geschlagenes Pferd.
    Von allen die dunklen Ecken der Seele und Psyche durchforstenden deutschen Denkern des 19. Jahrhunderts ist er der Abschluss und Höhepunkt.
    Nach dem frühen Tod seines Vaters, einem Dorfpfarrer in Sachsen-Anhalt, wächst der sensible und hochbegabte Junge ineinem ansonsten rein weiblichen Haushalt auf. Friedrich Nietzsche studiert Theologie und Philosophie und wird mit 24 Jahren Professor in Basel. Wenige Jahre später nimmt er am Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 als freiwilliger Krankenpfleger teil. In dieser Zeit erkrankt er schwer an der Ruhr und wird niemals wieder richtig gesund. 1879 zieht er sich ins Privatgelehrtendasein zurück.
    Der frühe Nietzsche ist ein Mensch auf der Suche der Deutung und Umdeutung der Werte, ein Skeptiker, ein Beobachter und Erforscher des menschlichen Daseins. Er schwärmt für das Werk Schopenhauers.
    Seine Liebe zur Religion, die frühe Bewunderung für Richard Wagner, beides schlägt später in Hass um. Er propagiert das freie Denken. Die Werke Menschliches, Allzumenschliches (1878 bis 1880) und Fröhliche Wissenschaft (1880) entstehen.
    Sein kunstvoller und pointierter Stil von hoher literarischer Güte bedient sich zunehmend des Aphorismus. In Also sprach Zarathustra , einem seiner wichtigsten Werke, verkündet Nietzsche Mitte der 1880er-Jahre den Tod Gottes und den Weg der Selbstfindung und Selbstbestimmung des »Übermenschen«, der sich in der Bejahung der »ewigen Wiederkunft« und im »Willen zur Macht« über die Masse erhebt. Nietzsches Nihilismus, sein Schlagwort der »Umwertung aller Werte«, obwohl nicht wortwörtlich im Zarathustra erscheinend, ist hier als Gedanke bereits ausgereift und zieht sich durch alle weiteren Werke wie Jenseits von Gut und Böse , Der Antichrist und das autobiografische Ecce Homo .
    1889 folgt angesichts des geschlagenen Pferdes der

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