Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
Vom Netzwerk:
der freiwillig aus dem Amt scheidet.
Antonius, der Vater der Mönche
    Antonius lebt von ca. 251 bis 356
    Eine der Reaktionen auf die Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian ist der Rückzug. In der Weite der Wüste des Nahen Ostens suchen einzelne Männer Zuflucht, um dort in der unwirtlichen Einsamkeit ihrem Glauben treu zu bleiben. Viele leben als Eremiten, manche finden sich zu Gemeinschaften zusammen.
    Auch der Ägypter Antonius lebt in der Wüste. Nach dem Tod der Eltern verschenkt er den geerbten Hof und geht dorthin, »wo die Dämonen wohnen«. Zeitweise haust er in einer altägyptischen Grabkammer.
    Viele, die Antonius in der unwirtlichen Einöde aufsuchen, berichten von Teufelsaustreibungen und Wunderheilungen. Schüler siedeln sich in seiner Nähe an. Wiederholt erscheint dem heiligen Mann der Teufel und versucht ihn in verschiedenen Gestalten von seiner Keuschheit abzubringen. Doch Antonius widersteht den Versuchungen und wird zu einem der Helden der Entsagung.
    Um das Jahr 305 gründet er die erste christliche Einsiedlergemeinschaft. Sein Zeitgenosse und Landsmann Pachomios gründet die ersten Klöster. Als unter Konstantin die Christenverfolgungen ihr Ende finden, werden viele der in die Wüste geflüchteten christlichen Männer bei ihrer Heimkehr als Feiglinge beschimpft. Einige von ihnen beginnen nun die Entsagung von Familie und Frau zur Heldentat zu stilisieren und sich mit den ersten Märtyrern zu identifizieren. Seitdem gehört die Weltabkehr zu den Merkmalen des frühen Christentums; Antonius in seiner Askese ist ihr Vorbild. Entgegen seinem ausdrücklichen Wunsch erheben seine Anhänger seine sterblichen Überreste zu Reliquien.
Konstantin der Große verhilft dem Christentum zum politischen Aufstieg
    Konstantin der Große lebt von ca. 280 bis 337
    Als einer von Diokletians Nachfolgern, Kaiser Constantius I., im Juli 306 stirbt, bedrohen Ansprüche verschiedener Heerführer auf den Kaisertitel das Machtgefüge der Tetrarchie. Bei der Kaiserkonferenz im Jahr 308 in Carnuntum an der Donau versucht der Pensionär Diokletian zwischen den Fronten zu vermitteln. Vergeblich.
    Zwischen Konstantin, dem Sohn und Nachfolger von Constantius, und seinem Mitkaiser Maxentius kommt es 312 im weströmischen Teil des Reiches zum Krieg und in der Schlacht an der Milvischen Brücke vor den Toren Roms zum Entscheidungskampf. Konstantin soll in der Mittagssonne am Himmel ein Kreuz erschienen sein, auf dem zu lesen stand: »In diesem Zeichen wirst du siegen!« Konstantin siegt tatsächlich.
    Ein Jahr später verfügt Konstantin mit Licinius, einem der beiden Kaiser des Ostteils des Reiches, im Toleranzabkommen von Mailand die Duldung des Christentums im ganzen Römischen Reich. Es ist eine Erweiterung des von Kaiser Galerius bereits 311 erlassenen Toleranzedikts, dem auch der besiegte Rivale Maxentius zugestimmt hatte. Daher war die Schlacht an der Milvischen Brücke kein Kampf um Wohl und Wehe des Christentums.
    Nachdem Licinius im Ringen um den Ostteil des Reiches über den zweiten Kaiser Maximus Daja siegt, wird er im Jahr 324 bei Adrianopel von Konstantin geschlagen.
    Konstantin, nun alleiniger Kaiser in einem geeinten Reich, verlegt aus machtpolitischen Gründen seinen Regierungssitz von Rom in den Osten nach Byzantion, dem heutigen Istanbul, und macht es zur neuen Hauptstadt Konstantinopel. Vor allem im Osten nutzt der Kaiser das Christentum und dessen Expansionswillen zur Machtsicherung. Er erhebt es quasi zur Staatsreligion, Bischöfen verleiht er richterliche Befugnisse. Bei dem von ihm geleiteten Konzil von Nicäa wird im Jahr 325 die Lehre von der Dreifaltigkeit (wonach Gott, Jesus und der Heilige Geist von gleichem Wesen sind) zum Kirchendogma. Im Westen des Reiches hingegen bekennt sich Konstantin nicht offen zum Christentum. Er nimmt Rücksicht auf die noch immer mächtigen alten römischen Riten. Erst auf dem Sterbebett lässt er sich taufen.
    Trotz der politischen Einigung des Römischen Reiches beginnt nun die tiefe kulturelle und religiöse Spaltung in eine west- und oströmische Sphäre. Nach Konstantins Tod teilen seine drei Söhne als Konstantin II., Constantius II. und Constans das Reich untereinander auf.
Theodosius I. der Große und die endgültige Teilung des Römischen Reiches
    Theodosius I. der Große lebt von 347 bis 395
    Im Jahr 378 verliert der oströmische Kaiser Valens die Schlacht bei Adrianopel und sein Leben gegen die Westgoten, die sich unter ihrem Anführer Fritigern auf der

Weitere Kostenlose Bücher