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Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Titel: Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela P. Forst
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Giganten glich zerfurchter Eichenborke, wodurch die Elfe keine Schwierigkeiten hatte, darauf Halt zu finden.
    Nachdem Imares seinen Schrecken verarbeitet hatte, dämmerte ihm, dass er ebenfalls etwas tun sollte. Aus Leibeskräften brüllend, um seine eigene Angst zum Schweigen zu bringen, rannte er auf den Troll zu, das Schwert fest mit beiden Händen gepackt. Er tauchte zwischen den stampfenden Beinen des Giganten hindurch und hieb mit aller Kraft darauf ein. Die schartige Klinge seines Schwertes schnitt tiefe Furchen in die dicke Haut des Geschöpfes.
    »Nimm das, du Ungetüm!« Imares schwang sein Schwert wie ein Holzfäller eine Axt. Wieder und wieder drosch er auf die Beine der Kreatur ein und übersäte sie mit blutroten Linien. Doch seine Arme begannen bereits nach kürzester Zeit aufgrund der Anstrengung zu schmerzen und er begriff, dass es den ganzen Tag dauern konnte, bis es ihm gelang, die baumstammdicken Schenkel des Trolles zu fällen.
    »Na schön! Mal sehen, wie dir das gefällt!« Imares nahm Anlauf und rammte seine Waffe mit der Spitze voran in die Kniekehle seines Gegners. Das Schwert bohrte sich tief zwischen die Sehnen ins Fleisch.
    Kirhak schrie vor Schmerz auf und trat nach dem Menschen, der zwischen seinen Beinen hin und her sprang und versuchte, die Waffe herauszuziehen. Doch sie steckte fest im Bein des Trolles. Kirhak holte mit den Armen aus und schlug schwerfällig nach dem Fremdkörper. Das Schwert bog sich unter dem Ansturm, bis der Stahl nachgab und die Klinge zerbarst.
    Imares blickte entsetzt auf das Heft mit dem armseligen Klingenstumpf nieder, das über den Boden herangeschlittert kam und vor seinen Füßen liegen blieb.
    Der Junge war dermaßen schockiert über seine eigene Machtlosigkeit, dass er den heransausenden Hammer nicht kommen sah. Hände packten ihn an den Schultern und rissen ihn von den Füßen. Über seinem Kopf brauste die Luft, als das Werkzeug des Trolles nutzlos vorbei schlug.
    Verwirrt blickte Imares über die Schulter. Nur wenige Zentimeter von seiner Nasenspitze entfernt sah er sich Atharis’ staubigem und blutverschmiertem Gesicht gegenüber. Er wollte etwas sagen, das seine Überraschung und Dankbarkeit zum Ausdruck bringen sollte. Doch noch bevor er den Mund öffnen konnte, schlang sein Anführer die Arme fest um ihn und drehte ihn herum. Sie rollten über den Felsboden. Direkt hinter ihnen krachte der Hammer zu Boden. Stein erzitterte.
    Linara hockte immer noch auf den Schultern des Trolles. Jetzt, da Kirhaks Aufmerksamkeit nicht mehr ihr galt, bot sich endlich die Gelegenheit, diese Position auszunützen. Mit aller Kraft schlug sie mit ihrem Schwert auf Nacken und Hals des Ungetüms ein.
    »Bring dich in Sicherheit! Du kannst hier nichts mehr ausrichten!«, zischte Atharis Imares ins Ohr. Dies ließ sich der Jüngling nicht zweimal sagen, rappelte sich auf und hechtete davon.
    Auf der Suche nach einer Strategie blickte Atharis an dem Troll hoch, der mit den Armen wild um sich schlug und versuchte, die Elfe abzuschütteln. Lange, blutrote Linien zogen sich kreuz und quer über den Hals. Allerdings waren sie keine tödlichen Wunden für solch ein Ungetüm.
    »Du zeigst heute eine gewisse Vorliebe, dich im Staub zu wälzen«, erklang Ciranos Ruf hinter Atharis. Der Krieger stand breitbeinig da und sah auf seinen am Boden hockenden Anführer hinab. Von seiner doppelschneidigen Axt tropfte frisches Blut. »Ausruhen kannst du dich später! Irgendwelche Vorlieben, wie wir es angehen sollen?«
    Atharis schenkte ihm ein grimmiges Lächeln. »Bring ihn zu Fall!«
     

     
    Cirano erwiderte das Grinsen und stürmte los.
    Wenige Augenblicke später hatte seine Axt die Sehnen der Beine des Trolles durchtrennt. Kirhak schwankte wie ein Schiffsmast im Sturm.
    Linara rutschte über seinen Rücken hinab und kam sicher hinter ihm auf die Füße, bevor der Troll vornüber kippte und der Länge nach zu Boden fiel. Die Waldelfe wirbelte herum und wollte erneut angreifen. Doch das war nicht mehr nötig.
    Am anderen Ende des Trolles stand Atharis, mit beiden Händen sein Schwert umklammernd, das er in einem weit ausholenden Schwung auf Kirhak niedersausen ließ und dessen Schädel wie einen reifen Kürbis spaltete.
    Imares stimmte ein Jubelgeschrei an, in das Linara und Aster bereitwillig einfielen. Die Katze zog dem letzten lebenden Ork im Vorbeilaufen ihre Klinge über und eilte zu ihren siegreichen Freunden.
    Atharis hockte sich auf den Boden und lehnte sich erschöpft gegen

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