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Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Titel: Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela P. Forst
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Tochter großgezogen. Ich liebe sie! Was glaubst du, wie sie unter der Erinnerung an die Abschlachtung ihrer Sippe gelitten hat? Hätte mein Vater keinen Zauber auf sie gelegt, wäre sie wohl nie zu dem geworden, was sie heute ist. Ich kann nicht zulassen, dass du zerstörst, was wir so sorgsam aufgebaut haben. Kein Sterbenswörtchen wirst du über Linaras Vergangenheit verlieren!«
    »Du kannst mir nichts befehlen! Ich bin keiner deiner Rekruten!«
    Sindra schrak auf und starrte entsetzt die Türe an, als würde diese etwas dafürkönnen.
    »Jacharthis!«, fuhr Atharis hoch. »Ich brauche dich doch wohl nicht daran zu erinnern, dass du Gast in meinem Hause bist. Und als solcher erwarte ich von dir, dass du dich an gewisse Regeln hältst! Bringe mich nicht dazu, mich genötigt zu sehen, dich hinauszuwerfen! Ich habe dir mehr Vertrauen entgegengebracht, als den meisten, da ich dich überhaupt in die Sache eingeweiht habe. Und so dankst du es mir?«
    »Verzeih mir«, flüsterte Jacharthis und schlug beschämt die Augen nieder.
    »Ich weiß, dass du ihr helfen willst«, lenkte Atharis ein. »Doch das will ich ebenfalls! Mir ist klar, dass der Tag kommen wird, an dem der Zauber schwindet und Linara sich an ihre Vergangenheit erinnert. Doch will ich es ihr ersparen, solange es möglich ist! Was kann schlimmer sein, als die Erinnerung an die Ermordung der eigenen Familie?«
    »Ungewissheit«, antwortete der Elf. Zögernd hob er wieder den Blick und begegnete dem des Menschenmannes, der ihn forschend ansah und in seinem Gesicht nach Hinweisen auf seine genaueren Absichten suchte. »Doch ich werde deine Entscheidung achten«, erklärte er schließlich. »Wenn es dein Wunsch ist, so werde ich Stillschweigen bewahren.« Er kreuzte die Arme vor der Brust, eine altmodische Geste der Elfen zur Bekräftigung eines Schwures.
    Atharis nickte dankbar. Ihm war klar, dass Jacharthis nicht aus Überzeugung einwilligte, sondern lediglich, weil er ihm kaum eine Wahl ließ. Dennoch war er sicher, dass der Elf Wort halten würde.
    »Kann ich davon ausgehen, dass auch der Inhalt unseres weiteren Gesprächs innerhalb dieses Raumes bleibt?«, fragte Jacharthis plötzlich.
    Sindra konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Doch es sollte ihr schnell wieder vergehen, als sie Atharis antworten hörte: »Ich garantiere dir, dass du mir vollkommen vertrauen kannst, und ich binde hiermit jeden weiteren an diese Schweigepflicht, der glaubt, auf unziemliche Weise an unserer Unterhaltung teilhaben zu können.«
    »Mist!«, zischte das Halbling-Mädchen.
    Eine Weile herrschte Stille, bevor Sindra den Elfen sagen hörte: »Linara ist also nichts weiter als eine Waldelfe, belegt mit einem Vergessenszauber? Hast du mir wirklich alles gesagt, was du über ihre Herkunft weißt?«
    »Du meinst den Vorfall von heute Mittag?«, fragte Atharis.
    »Hältst du es nicht für ungewöhnlich, dass eine einfache Waldelfe aus einem abgeschiedenen Dorf Lieder in einer Sprache singt, die seit Generationen nicht mehr gebräuchlich ist?« Der Elf sprach nun extrem leise und Sindra hatte immer größere Mühe, ihn zu verstehen, selbst als sie ihr Ohr fest gegen die Türe presste. Scheinbar ahnte auch Jacharthis, dass das Gespräch belauscht wurde.
    »Nun, immerhin scheinst du diese Sprache ebenfalls zu sprechen, oder etwa nicht?«
    Sindra hielt den Atem an, um die Antwort auf keinen Fall zu verpassen.
    »Ist das eine neue Technik, die Türe zu putzen?«, fragte jemand hinter ihr.
    Aufgeschreckt fuhr sie herum.
    Vor ihr stand Imares. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schüttelte tadelnd den Kopf. »Was tust du da?«
    Sindra seufzte. Sie konnte bereits mit Sicherheit sagen, dass ihr soeben der interessanteste Teil der Unterhaltung durch die Lappen ging. »Ich belausche ein Gespräch! Ich nehme an, das ist offensichtlich! Also, entweder, du hältst jetzt die Klappe und gehst wieder, oder du schließt dich mir an.«
    »Was kann so wichtig sein?«, fragte der Junge.
    »Atharis und Jacharthis sind da drinnen«, erklärte sie und wies auf die Tür. »Sie unterhalten sich über Linaras Vergangenheit! Jacharthis wirkte sehr aufgeregt. Ich glaube, er weiß etwas!«
    Imares stürzte sich förmlich auf die Türe. »In Ordnung, ich bin dabei!«
    Jacharthis drehte sich um und lauschte. »Unser Gespräch scheint großes Interesse geweckt zu haben«, meinte er und im Flüsterton fuhr er fort: »Ist dir Linaras Nachname bekannt?«
    Atharis schüttelte den Kopf und blickte ihn

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