Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Titel: Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela P. Forst
Vom Netzwerk:
während sie versonnen ihrem Gesang lauschte. Cirano warf das gesammelte trockene Holz ins Feuer und ließ sich neben ihr ins Gras fallen.
    »Welch wundersame Sprache ist es, in der sie singen?«, fragte die Katze. »Ich kann sie nicht verstehen und trotzdem bekomme ich beim Klang dieser Worte eine Gänsehaut.«
    Ciranos Blick folgte dem ihren über die Wiese zu dem See hinüber. »Kommen Elfen denn nie in den Stimmbruch?«, murrte er.
    Aster warf ihm einen scharfen Blick zu. »Kannst du deine Eifersüchteleien einmal für einen Moment außer Acht lassen?«
    Der Krieger öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, biss sich statt dessen auf die Lippen und schwieg.
    »Eines ist sicher«, murmelte Atharis, »in der Kampfschule hat Linara das nicht gelernt.«
     

     
    »Woher kennst du dieses Lied?«, fragte Jacharthis, nachdem sie ihr Duett beendet und eine Weile schweigend nebeneinandergesessen hatten. »Es ist eine Elfenweise in der alten Sprache unserer Vorfahren. Es gibt nicht mehr viele unseres Volkes, denen ihr Klang noch vertraut ist.«
    Linara zuckte hilflos die Achseln, den Blick unverwandt auf das Wasser gerichtet. »Ich weiß es nicht. Ich habe die Melodie plötzlich in meinen Gedanken gehört. Die Worte ergaben sich ganz von selbst.«
    Der Elf sah sie forschend von der Seite an. »Hast du verstanden, was du eben gesungen hast?«
    Linara nickte leicht und nach einer kurzen Pause erklärte sie: »Ja, zumindest den ungefähren Sinn, aber ich beherrsche diese Sprache nicht. Nein! Ich kenne sie überhaupt nicht.«
    Zögernd streckte Jacharthis die Hand nach ihr aus, berührte sie an der Wange und drehte ihren Kopf, damit sie ihn ansah. »Wer bist du?«, fragte er die großen Saphiraugen, die ihn verunsichert anblickten.
    ›Das frage ich mich oft genug selbst‹, wollte Linara sagen, unterließ es dann jedoch. So wie für den Elfen, gab es auch für sie Dinge, über die sie nicht so gerne sprach.
     

     
    »Atharis!« Jacharthis rannte den Flur entlang dem Soldaten hinterher.
    Sindra, die gerade dabei war, den Boden zu schrubben, sprang vorsichtshalber zur Seite.
    »Atharis! Ich muss mit dir sprechen!«
    Atharis blieb stehen. »Was gibt es?«
    Der Elf zögerte. »Ich glaube, es wäre besser, wenn wir an einen Ort gehen, wo wir ungestört sind.«
    Atharis sah ihn erstaunt an. Was könnte es Vertrauliches geben, über das der Elf mit ihm reden wollte?
    »Es geht um Linara«, fügte Jacharthis hinzu und warf einen kurzen Blick über die Schulter auf das Halbling-Mädchen, das betont konzentriert eine Diele bearbeitete.
    »Ich verstehe! In meinem Arbeitszimmer sollten wir uns ungestört unterhalten können.« Atharis machte eine einladende Geste und schloss nachdrücklich die Türe hinter ihnen.
    Sindra beschloss, dass der Boden vor Atharis’ Arbeitszimmer dringend einer gründlichen Reinigung bedurfte, und eilte mit Wischmob und Eimer bewaffnet zur anderen Seite des Ganges.
    »Wer ist sie wirklich?«, platzte Jacharthis heraus, kaum dass die Tür ins Schloss gefallen war. Er war viel zu aufgebracht, um mit höflichen Umschreibungen Zeit zu verschwenden.
    Atharis musterte ihn aufmerksam. Er war eine derart direkte, ja beinahe forsche Art von dem Elfen keineswegs gewohnt. »Linara ist eine Waldelfe aus einem Tal, das südöstlich von hier am Fuße des Gebirges liegt«, antwortete er schließlich.
    »Es gibt südlich des Meeres keine derartigen Siedlungen«, behauptete Jacharthis.
    »Doch, es gab eine!«
    Sindra duckte sich dicht an das Türblatt, um ja kein Wort zu verpassen, als ihr Arbeitgeber erklärte: »Das Dorf wurde vor etwa anderthalb Dekaden zerstört. Schattenelfen haben es überfallen, alles niedergebrannt und jeden getötet, der ihnen vor die Klinge kam. Linara ist die einzige Überlebende.«
    »Ein schreckliches Schicksal! Sie hat nichts davon erwähnt.«
    »Sie kann sich nicht daran erinnern«, antwortete Atharis. Und als er den erwarteten Protest in dem Blick des Elfen aufkommen sah, fügte er rasch und bestimmt hinzu: »Und ich wünsche, dass es auch so bleibt und sie nichts davon erfährt, weder von dir noch von sonst jemandem.«
    »Aber«, begann Jacharthis und starrte den Soldaten entrüstet an. »Aber, wie kannst du ihr das nur antun? Siehst du denn nicht, dass sie darunter leidet?«
    »Erzähl du mir nichts von Linara!«, fauchte Atharis. Der Elf hatte eine empfindliche Stelle in ihm berührt. »Ich habe meine halbe Kindheit mit ihr verbracht. Mein Vater hat sie aufgenommen und wie eine eigene

Weitere Kostenlose Bücher