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Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Titel: Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela P. Forst
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Orks und Trolle und Oger und … und Zauberer! Oh ja! Sie werden euch vernichten! Ihr verfluchten Bastarde! Sie werden euch zermalmen! Sie werden …!«
    »Glaubst du das?«, fragte Cirano an Atharis gewandt und zerrte den Mann in die Höhe, bis seine dürren Beine nutzlos in der Luft strampelten.
    »Natürlich nicht«, lachte Atharis und sah in das zerfurchte Gesicht des Alten, aus dem eine pockenvernarbte und scheinbar mehrfach gebrochene Nase wie ein Geierschnabel vorstand. Darüber saßen zwei trübe Augen in tief eingefallenen Höhlen. »Obwohl ich nicht ausschließen will, dass unser Freund hier Kobolde oder auch Goblins in seiner Blutlinie vorweisen kann.«
    »Ich bin nicht dein Freund, du … du Bastard eines verfluchten Ogers! Die Dämonen der Höllen sollen dich holen! Oh, sie werden dich holen!«
    Atharis schüttelte amüsiert den Kopf. »Lass den Giftzwerg runter! Wir brechen auf! Ich denke nicht, dass es hier für uns noch etwas zu tun gibt.«
    Cirano öffnete die Hand und der Alte fiel mit einem Aufschrei zu Boden. »Ah! Das werdet ihr büßen! Solche wie ihr, die bekommen immer ihr Fett weg! Früher oder später! Und dann … dann! …«
    Jetzt erst bemerkte Cirano den blonden Elfen, der mit blutüberströmtem Gesicht zwischen Aster und Linara auf dem Boden hockte.
    »Was will der hier?« Verachtung schwang unüberhörbar in seiner Stimme mit.
    »Er gehört ab heute zu uns«, sagte Atharis bestimmt und sein Blick ließ den Krieger verstummen, ehe dieser eine Litanei an Protesten anstimmen konnte, welche dem alten Männlein wohl in nichts nachgestanden hätte.
     

     
    Linara kniete im Gras einer flach abfallenden Böschung am Rande eines kleinen Sees und zog nachdenklich mit dem Zeigefinger Kreise im Wasser. Ein Schatten huschte über die, abgesehen von den von der Elfe verursachten Wellen, spiegelglatte Oberfläche des Gewässers hinweg. Linara hatte Mondkristall Sattel und Zaumzeug abgenommen und nun zog der Drache hoch über ihrem Kopf über den Himmel.
    Ein schwacher Geruch von Holzrauch kam mit der leichten Briese des Windes zu ihr herüber. Die junge Waldelfe sah auf.
    In einiger Entfernung hatten Atharis und Cirano begonnen, ein Feuer in Gang zu setzten, auf dem sie ihr Mittagsmahl braten wollten. Aster und Imares saßen nahebei und fädelten Würstchen auf Holzspieße.
    Linara ließ ihren Blick wieder über den See wandern, der türkisblau inmitten einer bunt getupften Blumenwiese lag, umstanden von kleinen Baumgruppen. Die Sonne glitzerte auf seiner Oberfläche, die sich durch eine schwache Windböe zu kräuseln begann. Im Dickicht einiger Haselnusssträucher sangen Amseln und Blaumeisen zirpten, vergnügt von einem Ast zum nächsten hüpfend.
    Linara lauschte verträumt dem Gezwitscher der Vögel. Und mit einem Mal war ihr, als würde sie eine vertraute Melodie darin erkennen. Abermals begann sie Kringel auf die Wasseroberfläche zu malen und beobachtete, wie ihr eigenes Spiegelbild verschwamm. Und dann, ohne darüber nachzudenken, stimmte sie in den Gesang der Tiere ein.
    Jacharthis hatte es sich weit über der Elfe im Geäst einer alten Eiche bequem gemacht. Von diesem Hochsitz konnte er das Land ringsum bestens überblicken. Natürlich war es angesichts der Anwesenheit von fünf Drachen recht überflüssig, Wache zu halten. Es gab gewiss niemanden im Umland von Silbersee, der es gewagt hätte, sie auf offener Wiese anzugreifen. Aber Jacharthis suchte den Anblick des weiten Horizontes, wann immer sich Gelegenheit bot. Einerseits genoss er seine wiedererlangte Freiheit. Auf der anderen Seite entsprang es wohl auch der Notwendigkeit stetiger Wachsamkeit, die ihm während seines Lebens in der Wildnis in Fleisch und Blut übergegangen war. Der Elf war es nicht gewohnt, in Sicherheit zu sein. Und selbst diese Sicherheit am Lager der Drachenreiter mochte sich als trügerisch erweisen.
    Der Klang von Linaras glockenheller Stimme riss Jacharthis aus seinen Gedanken. Er beugte sich auf den Ast hinab, bis er auf dem Bauch zu liegen kam, und spähte durch das Dickicht zu der Elfe hinunter. Aufmerksam lauschte er den Klängen des Liedes. Er kannte diese Melodie.
    Linara zuckte zusammen und unterbrach sich für einen Augenblick irritiert, als sich zu ihrer eigenen Stimme und derer der Vögel noch eine weitere hinzugesellte. Sie sah auf.
    Jacharthis glitt von seinem Hochsitz herab und trat zu ihr ans Wasser.
     

     

     
    Aster hatte den letzten Spieß zur Seite gelegt und beobachtete die Elfen,

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