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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Fahrzeug bis zum Eingang des Liftrohrs herum und parkte es so, dass der Blick vom Büro auf die einsteigenden Passagiere blockiert war.
    Drou beugte sich nieder, um ihren Ranzen aufzuheben, in den allerhand verschiedene Kleidung gepackt war (einschließlich der Sachen, die Bothari und Cordelia aus dem Gebirge mitgebracht hatten) sowie ihre spärliche Waffenausrüstung. Bothari schaltete die Polarisation am hinteren Verdeck auf Spiegelreflexion und öffnete es.
    »Mylady!«, erklang Leutnant Koudelkas besorgte Stimme hinter ihnen vom Eingang des Liftrohrs her. »Was machen Sie da?«
    Cordelia biss sich auf die Zähne und schluckte einige Flüche hinunter. Sie verwandelte ihren wilden Gesichtsausdruck in ein leichtes, überraschtes Lächeln und wandte sich um.
    »Hallo, Kou. Was gibt’s?«
    Er runzelte die Stirn, blickte auf sie, auf Droushnakovi, auf den Ranzen.
    »Ich habe zuerst gefragt.« Er war außer Atem: er musste schon einige Minuten hinter ihnen hergerannt sein, nachdem er Cordelia nicht in Arals Quartier gefunden hatte. Ein Auftrag zur falschen Zeit, Cordelia behielt ihr Lächeln bei, während sie sich vorstellte, wie jetzt gleich ein Team von Sicherheitsleuten aus dem Liftrohr herausströmte, um sie festzunehmen oder zumindest ihre Pläne zu vereiteln. »Wir fahren … in die Stadt.«
    Seine Lippen verzogen sich skeptisch. »So? Weiß der Admiral davon? Und wo ist dann Illyans Begleitteam?«
    »Schon vorausgefahren«, sagte Cordelia kühl.
    Die vage Plausibilität ihrer Erklärung ließ tatsächlich Zweifel in seinem Blick aufflackern. Leider nur für einen Augenblick. »Nun, dann warten Sie nur eine einzige lausige Minute …«
    »Leutnant«, unterbrach Sergeant Bothari. »Schauen Sie sich das mal an.« Er wies mit einer Geste auf das hintere Fahrgastabteil des Stabswagens.
    Koudelka lehnte sich vor, um zu schauen. »Was ist?«, sagte er ungeduldig.
    Cordelia zuckte zusammen, als Botharis offene Hand auf Koudelkas Nacken herabsauste, und sie zuckte wieder, als Koudelkas Kopf mit einem schweren Bums am anderen Ende des Innenraums aufschlug, nachdem Bothari ihn am Hals und Gürtel gepackt und hineingeworfen hatte. Sein Stockdegen fiel klappernd zu Boden.
    »Hinein!«, knurrte Bothari angespannt und leise, während er schnell einen Blick zu den Glaswänden des Transportbüros warf.
    Droushnakovi warf den Ranzen in den Wagen und schlüpfte hinter Koudelka hinein, wobei sie seine langen, schlaffen Gliedmaßen zur Seite schob. Cordelia hob den Stockdegen auf und zwängte sich hinter Drou in das Fahrzeug. Bothari trat zurück, salutierte, schloss das spiegelnde Verdeck und begab sich dann in das Fahrerabteil.
    Sie fuhren langsam los. Cordelia musste eine unvernünftige panische Angst zügeln, als Bothari am ersten Kontrollpunkt anhielt. Sie konnte die Wachen so deutlich sehen und hören, dass es ihr schwerfiel, sich zu vergegenwärtigen, dass die Männer nur die Spiegelung ihrer eigenen strengen Augen sehen konnten. Aber offensichtlich konnte General Piotr tatsächlich überall nach Belieben passieren. Wie angenehm, General Piotr zu sein. In diesen schwierigen Zeiten hätte vermutlich jedoch auch Piotr nicht nach Basis Tanery einfahren können, ohne dass das hintere Verdeck geöffnet und das hintere Abteil einer Sichtkontrolle unterzogen wurde. Die Wachmannschaft am letzten Tor, die ihnen freie Fahrt nach draußen zuwinkte, war gerade mit einer solchen Überprüfung an einem langen Konvoi von Frachttransportern beschäftigt, die in die Basis hineinwollten. Ihr Eintreffen war gerade das, was Cordelia geplant und worum sie gebetet hatte.
    Schließlich richteten Cordelia und Droushnakovi den ausgestreckt liegenden Koudelka zwischen sich auf. Seine erste besorgniserregende Schlaffheit ließ nach. Er blinzelte und stöhnte. Koudelkas Kopf, Hals und oberer Rumpf gehörten zu den wenigen Bereichen seines Körpers, in denen keine künstlichen Nerven angelegt waren, Cordelia vertraute darauf, dass nichts Unorganisches gebrochen war.
    Droushnakovis Stimme klang angespannt und besorgt: »Was machen wir mit ihm?«
    »Wir können ihn nicht auf die Straße rausschmeißen, er würde zurückrennen und Meldung machen«, sagte Cordelia. »Aber wenn wir ihn irgendwo außer Sicht an einen Baum binden, dann besteht die Möglichkeit, dass er nicht gefunden wird … wir sollten ihn besser fesseln, er kommt zu sich.«
    »Ich schaffe ihn schon.«
    »Ich fürchte, er ist schon genug geschafft.«
    Es gelang Droushnakovi, Koudelkas Hände

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