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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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würde zögern, diesen Replikator zu entleeren.« Sie brütete vor sich hin, und begann dann erneut. »Sergeant. Für wen arbeiten Sie?«
    »Ich bin ein eidgebundener Gefolgsmann von Graf Piotr«, rezitierte Bothari das Offensichtliche. Er beobachtete sie jetzt ganz genau, ein seltsames Lächeln erschien in einem Winkel seines Mundes.
    »Lassen Sie es mich anders formulieren. Ich weiß, die offiziellen Strafen für einen Gefolgsmann, der sich unerlaubt von der Truppe entfernt, sind schrecklich. Aber nehmen wir mal an …«
    »Mylady!« Er erhob eine Hand, sie brach mitten im Satz ab. »Erinnern Sie sich, damals auf dem Rasen vor dem Haus in Vorkosigan Surleau, als wir Negris Körper in den Leichtflieger hoben, wie der Lordregent zu mir sagte, ich sollte Ihrer Stimme gehorchen wie seiner eigenen?«
    Cordelias Brauen hoben sich: »Ja …?«
    »Er hat diesen Befehl nie zurückgenommen.«
    »Sergeant«, sagte sie schließlich nach einem tiefen Atemzug, »ich hatte in Ihnen nie einen Kasernenjuristen vermutet.«
    Sein Lächeln wurde einen Millimeter deutlicher. »Ihre Stimme ist für mich wie die Stimme des Kaisers selbst. Technisch gesehen.«
    »Ist sie das, jetzt«, flüsterte sie erfreut. Ihre Fingernägel gruben sich in ihre Handflächen.
    Er lehnte sich vor und hielt jetzt seine Hände zwischen seinen Knien still wie Steine. »Also, Mylady. Was wollten Sie gerade sagen?«
     
    Die Bereitstellungszone der Fahrbereitschaft war ein echowerfendes niedriges Gewölbe, in dessen Schatten Licht aus einem Büro mit Glaswänden fiel. Cordelia wartete stehend in dem abgedunkelten Eingang zum Liftrohr, Drou neben sich, und beobachtete durch das ferne Rechteck aus Glas, wie Bothari mit dem Transportoffizier verhandelte. General Vorkosigans Gefolgsmann ließ sich ein Fahrzeug für seinen Herrn zur Verfügung stellen.
    Die Pässe und Ausweise, die an Bothari ausgegeben worden waren, schienen ihren Dienst zu erfüllen. Der Mann von der Fahrbereitschaft steckte Botharis Karten in seinen Computer, nahm Botharis Handflächenabdruck auf seiner Sensorfläche ab und fertigte die Anforderungen im Nu ab.
    Würde dieser einfache Plan funktionieren? fragte sich Cordelia verzweifelt. Und wenn er nicht funktionierte, welche Alternative hatten sie? Ihre geplante Route erschien vor ihrem geistigen Auge: Linien aus roten Lichtern schlängelten sich über eine Landkarte. Nicht nach Norden in Richtung auf ihr Ziel, sondern zuerst genau nach Süden, per Bodenwagen in den nächsten loyalen Distrikt. Dort würden sie das auffällige Regierungsfahrzeug zurücklassen, den Monorail nach Westen in einen anderen Distrikt nehmen, dann nach Nordwesten in wieder einen anderen Distrikt: dann sollte es genau nach Osten gehen in die neutrale Zone von Graf Vorinnis, den Brennpunkt von so viel diplomatischer Aufmerksamkeit beider Seiten.
    Sie hatte noch Piotrs Kommentar im Ohr: »Das sage ich dir, Aral, wenn Vorinnis nicht aufhört mit seinem vorsichtigen Lavieren, dann solltest du ihn höher hängen als Vordarian, wenn das alles vorbei ist.« Dann in den Hauptstadtdistrikt selbst, und schließlich irgendwie in die abgeriegelte Stadt. Sie hatten eine beängstigende Anzahl von Kilometern zurückzulegen: dreimal die Entfernung der direkten Strecke. Soviel Zeit. Ihr Herz zeigte nach Norden wie eine Kompassnadel.
    Der erste und der letzte Distrikt würden am schlimmsten sein. Arals Streitkräfte konnten ihrem Ausflug fast noch feindlicher gegenüberstehen als die von Vordarian. In ihrem Kopf drehte sich alles, wenn sie an die sich summierende Unmöglichkeit des Ganzen dachte.
    Schritt um Schritt, sagte sie sich entschlossen. Eines nach dem anderen. Jetzt erst mal von Basis Tanery wegkommen: das konnten sie schaffen.
    Einfach die endlose Zukunft in Blöcke von fünf Minuten aufteilen, und die dann einen nach dem anderen hinter sich bringen.
    Da, die ersten fünf Minuten waren schon um, und aus der unterirdischen Garage erschien ein schneller und glänzender Generalstabswagen. Ein kleiner Sieg, als Belohnung für ein bisschen Geduld und Wagemut. Was würden große Geduld und großer Wagemut noch bringen?
    Bothari inspizierte das Fahrzeug umsichtig, als hege er Zweifel, dass es für seinen Herrn voll tauge. Der Transportoffizier wartete besorgt und schien gewaltig erleichtert, als der Gefolgsmann des großen Generals, nachdem er mit der Hand über das Verdeck gewischt und wegen eines winzigen Stäubchens die Stirn gerunzelt hatte, zustimmend knurrte. Bothari fuhr das

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