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Barry Trotter und die schamlose Parodie

Titel: Barry Trotter und die schamlose Parodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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Vielleicht hat sie aber auch einfach nur die Nase voll — ich weiß es nicht, du müsstest sie schon selber fragen. Aber ich weiß, dass sie die Schriftstellerei an den Nagel hängen will.« Er schaute zu Barry hinüber, und sein vergnügter Gesichtsausdruck verriet, dass er die Bestürzung der anderen keineswegs teilte. »Keine Angst, Barry — du wirst überhaupt nichts spüren, wenn du das Zeitliche segnest.«
    Nunnally schob seinen Teller beiseite. »So. Das war ja mal wieder vom Allerfeinsten.« Er schaute auf seine Uhr. »Schon recht spät. Müsst ihr heute noch weiter? Wo geht’s denn überhaupt hin? « Er lachte. Vermutlich über die unausgegorene Handlung dieses Buches. »Mir wird gerade klar, dass ich überhaupt noch nicht weiß, weshalb ihr eigentlich hier seid.«
    Barry, der hungrig und müde war, sagte grantig: »Wir suchen J. G.«
    Lon mischte sich ein: »Wir wollen sie entf...«
    »... mit ihr reden«, schnitt ihm Hermeline in letzter Sekunde das Wort ab. »Wir wollen sie davon überzeugen, dass sie den >Barry Trotter<-Film verhindern muss.«
    »Oh, J. G. hat nichts damit zu tun. Ich an eurer Stelle würde mit Fantastic Books in New York reden — bei denen liegen alle Rechte. Aber warum wollt ihr den Film denn verhindern ? Ich hätte gedacht, das wäre die Erfüllung all eurer Träume!«
    Hermeline sagte: »Das Ganze ist ziemlich kompliziert; ich will’s mal so sagen: Wenn der Film rauskommt, muss Barry erwachsen werden und sich einen richtigen Job suchen.«
    Nunnally brach in schallendes Gelächter aus. »Uuh, das kann ich dir nachfühlen. Das Leben ist zu kurz für einen richtigen Job. Ich selbst hatte — dank J. G.s Großzügigkeit — das Glück, mich in den letzten Jahren ganz einem einzigen Projekt widmen zu können, das, wie ich glaube, die Welt verändern kann.« Nunnally begann übers ganze Gesicht zu strahlen. »Darf ich es euch zeigen? Möchtet ihr es sehen?«
    »O ja, bitte!« flötete Hermeline. Amüsiert stellte Barry fest, dass das ungenießbare surrealistische Abendessen ihre ewig schmachtende Libido keineswegs abgekühlt hatte.
    »Nun, dann kommt mit.« Nunnally stand auf und trottete buchstäblich aus dem Raum. Barry, Hermeline und Lon folgten ihm.
    Sie gelangten zu einer Tür. Nunnally stellte sich davor und fragte feierlich: »Wenn ich euch zeige, was sich hinter dieser Tür befindet, versprecht ihr mir, dass ihr mir die Idee nicht klaut? Normalerweise würde ich euch etwas unterschreiben lassen; aber wahrscheinlich muss ich euch einfach vertrauen.« Nunnally öffnete die Tür und machte Licht. Zwanzig Leuchtstoffröhren flammten summend auf und gaben den Blick auf unzählige, parallel zueinander aufgebaute Holzfahrbahnen frei, die am hinteren Ende aufgebockt waren und so ein sanftes Gefälle bildeten.
    »Das ist es«, sagte Nunnally stolz.
    »Das ist was?« fragte Barry.
    »Ach, nichts Besonderes. Nur eine Möglichkeit, um alle Konflikte, die es auf dieser Welt gibt, ein für allemal beizulegen.«
    Den drei Freunden verschlug es die Sprache.
    »Es ist eine Holzauto-Rennbahn! Seht sie euch an!« Nunnally ging zu einer großen Truhe hinüber, öffnete sie und holte zwei Gegenstände mit Rädern daran heraus. Während er ihnen den Rücken zukehrte, warf Barry Hermeline einen Blick zu, tippte sich an die Stirn und deutete dann auf ihren Gastgeber. Hermeline schaute ihn finster an und versetzte ihm einen Schlag auf den Oberarm. Das tat weh.
    »Komm Barry, du nimmst Trinidad.« Es handelte sich um ein keilförmiges Stück Holz, grün, blau, gelb lackiert, den Nationalfarben des Karibikstaats. Er schnippte das rechte Vorderrad an, so dass es sich drehte. »Hermeline, du nimmst diesen hier - Großbritannien. Das ist der, den ich immer benutze.«
    »Danke«, sagte sie.
    »Hermeline, Barry: Stellt eure Wagen am oberen Ende der Bahn nebeneinander auf. Wenn ich >los< sage, lasst ihr sie losrollen.«
    »Dich mach ich fertig, Trotter!« sagte Hermeline zu Barry und schob ihren keilförmigen Wagen angriffslustig auf der Bahn vor und zurück.
    » Los! «
    Die beiden Kontrahenten ließen los. Natürlich verlor Harry — Hermelines Wagen erreichte die Ziellinie ungefähr eine Sekunde vor seinem, bei dem offenbar ein Rad eierte.
    »Lasst mich mal!« brüllte Lon. Nunnally gab ihm einen Wagen aus der Truhe. »Hat das nicht Spaß gemacht?«
    »Schon«, sagte Barry. »Aber ich versteh nicht, wie das die Welt retten soll.« Nunnally war vielleicht nicht komplett verrückt, aber er hatte definitiv

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