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Barry Trotter und die schamlose Parodie

Titel: Barry Trotter und die schamlose Parodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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ein Scherz war, doch dann überlegte er es sich anders.
    Bald darauf tauchte Nunnally auf und setzte sich zwischen Barry und Hermeline. »Warum sitzt er denn ganz dahinten?« fragte er und deutete auf Lon.
    »Er hat sich in Waschbärkacke gewälzt«, sagte Barry mit gedämpfter Stimme. Nunnally war verwirrt, fragte aber nicht weiter nach. Lon lächelte, winkte und fuhr fort, sein Silberbesteck auf dem Tisch hin und her zu schieben und dazu mit den Lippen sprotzende Autogeräusche zu machen.
    Während sie darauf warteten, dass Dalí das Essen servierte, unterhielten sie sich. Nunnally wollte alles über Lord Valumart wissen, »um ihn besser darstellen zu können«.
    »Aber warum machen Sie ihn denn überhaupt nach?« fragte Hermeline.
    »Sagen wir einfach, es spielt eine gewisse Rolle in J. G.s und meiner Beziehung«, sagte Nunnally und errötete leicht. »Ihr habt Ihn-der-stinkt also tatsächlich gesehen ?«
    »Wen, Lon?« erwiderte Barry. »Ach so, Valumart. Ja.«
    »Und ... wonach riecht er?«
    Barry zögerte und versuchte, sich den unverkennbaren Geruch des ultimativen Bösen ins Gedächtnis zu rufen. »Am ehesten kann man es vielleicht mit dem Dreck zwischen ungewaschenen Zehen vergleichen. Er versucht es mit Kölnischwasser zu überdecken, aber dadurch riecht der Zehendreck nur wie parfümierter Zehendreck.« Barry wandte sich Hermeline zu. »Dieses Zeug aus dem 99-Cent-Markt, ich vergess immer, wie es heißt.«
    »Cold Spice«, sagte Hermeline, deren Blick weiterhin auf Nunnally ruhte. »So ’ne billige Imitation.«
    »Macht ihr Witze? Ein so reicher und mächtiger Mann trägt Cold Spice?«
    »Tja, nun, Lord V. ist eben etwas ... sonderbar.«
    »Ich hab Hunger!« brüllte Lon von seinem Tischende herüber. Ihr Gastgeber griff in seine Tasche, holte eine kleine Schachtel heraus und warf sie Lon zu. Lon fing sie auf.
    »Rosinen!« jubilierte er. »Mann, wenn der Rest des Essens genauso gut ist ... na, dann wird es ganz schön gut!«
    »Was wolltest du gerade sagen?«
    »Hab ich vergessen ...«
    »Du wolltest Trevor gerade erzählen, was Der-der-stinkt für ein Spinner ist«, sagte Hermeline.
    Ach, jetzt heißt es schon Trevor, was? Hermeline lässt auch nichts anbrennen, dachte Barry.
    Nunnally wurde ernst. »Also Barry, was glaubst du — warum ist Der-der-stinkt so ein Bösewicht?«
    »Das weiß niemand so genau«, sagte Barry. »Allerdings wurde er ständig gehänselt, als er in Hogwash zur Schule ging. Es gibt da so ein Gerücht ...« Er wandte sich zu Hermeline um: »Soll ich ihm von dem Gerücht erzählen?«
    »Ja, bitte!« sagte Nunnally.
    Hermeline machte ein verdrossenes Gesicht. »Wenn's sein muss.«
    Ein fieses Grinsen machte sich auf Barrys Gesicht breit. »Nun ja, es gibt Leute, die behaupten, der große Lord Valumart sei das Opfer einer verpfuschten Beschneidung.«
    »Nein!« Nunnally war richtiggehend schockiert.
    »Ja! Ist das nicht irre?« Sie mussten alle kichern.
    »Wovon redet ihr?« rief Lon.
    »Der Arzt war betrunken«, ergänzte Hermeline.
    »Ein Typ, der mit ihm in Hogwash war, hat mir erzählt, dass sein Ding in allen Regenbogenfarben schillert«, sagte Barry.
    »Das muss ich unbedingt auf unserer Website verbreiten!« frohlockte Nunnally.
    »Ich hab immer noch Hunger!« brüllte Lon entnervt. Er hatte seine Serviette wie ein Lätzchen umgebunden und trommelte mit seinem Besteck auf den Tisch. Seinen Hogwash-Freunden waren solche Launen durchaus vertraut. »O nein, er lässt mal wieder das Riesenbaby raushängen«, stöhnte Hermeline.
    Dann erschien Dalí, gefolgt von einer Truppe Hauselfen, die zugedeckte Silbertabletts hereintrugen. »Jippie!« schrie Lon.
    »Meine Damen und-e Herren-e, hiermit präsentiere ich Ihnen mein neuestes Meisterwerk-e!« Auf Dalís Zeichen hin enthüllten die Elfen die Platten. Unsere ausgehungerten Helden starrten auf gedrehten Kupferdraht, Uhrfedern, Styroporchips, eine Terrine mit Wandfarbe, und — eindeutig das Pièce de résistance - eine große Platte mit einem Berg flüssigem Mörtel. Barry klappte die Kinnlade herunter - das sollte das Abendessen sein?
    »Phantastisch, nicht wahr?«, sagte Nunnally, der Barrys Entsetzen als Bewunderung missdeutete. »Danke, Dalí, du hast dich heute wirklich selbst übertroffen.«
    »Danke, Meister«, sagte Dalí mit einer tiefen Verbeugung.
    Ein Hauself trieb, laut fluchend und mit einer überdimensionalen Bullenpeitsche knallend, einen gigantischen roten Wackelpudding ins Esszimmer. Der Wackelpudding, in den

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