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Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers

Titel: Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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Tür hinter sich zu. Der Lärm aus dem Saal klang ihr noch in den Ohren, hallte durch den Flur und drang sogar durch die schwere Holztür. Das Ohr an die Tür gelegt, blieb sie eine Weile stehen. Sie hatte panische Angst, dass ihr der Bärtige gefolgt war. Aus irgendeinem Grund fürchtete sie ihn mehr als alle Dämonenhorden.
    Sie lauschte angestrengt. Soweit sie es beurteilen konnte, rührte sich draußen im Flur nichts.
    In der Tür steckte ein klobiger Schlüssel. Kitty drehte ihn mit einigem Kraftaufwand herum, obwohl sie ahnte, dass diese Vorsichtsmaßnahme unzulänglich war. Dann schaute sie sich im Zimmer um.
    Dort sah es aus wie bei ihrem ersten, fehlgeschlagenen Fluchtversuch. An einer Wand des spärlich möblierten Büros standen Regale, gegenüber ein mit Aktenstapeln überhäufter Schreibtisch, aber worauf es ankam, war das niedrige Podest in der Ecke mit den beiden von jahrelangem dienstlichen Gebrauch abgewetzten und zerkratzten Bannkreisen.
    Kitty genügte einer.
    Es waren schlichte Pentagramme, ähnlich jenen, die sie oft für Mr Button gezeichnet hatte, ein Doppelkreis mit dem üblichen Stern und ein paar lateinischen Schließzaubern. Der Größe des Zimmers entsprechend waren die Kreise eher klein. In den Schreibtischschubladen fanden sich die erforderlichen Hilfsmittel: Kreide, Schreibzeug, Papier, Kerzenstummel, Feuerzeuge und vor allem Schraubgläser mit verschiedenen Kräutern. Kitty stellte die Gläser neben den äußeren Bannkreis auf den Boden.
    In nicht allzu weiter Ferne dröhnte eine dumpfe Detonation. Kitty zuckte zusammen, das Herz schlug ihr bis zum Hals und sie blickte zur Tür.
    Nicht ablenken lassen! Was kam jetzt?
    Mandrake – nein, Nathanael hatte die Anweisungen in den »Apokryphen« hastig heruntergerattert, aber das war Kitty von Mr Button gewöhnt. Zum Glück hatte sie ein gutes Gedächtnis.
    Wie war das? Ein herkömmliches Pentagramm, Kerzen waren überflüssig. So weit, so gut.
    Aber sie musste sich selbst noch schützen, nämlich mittels Kräutern und einem eisernen Gegenstand. Kitty kippte die Gläser mit Rosmarin, Johanniskraut und Ebereschenzweiglein aus, vermengte den Inhalt, teilte die Mischung in mehrere Portionen und verteilte die Häufchen im Pentagramm. Aber wo sollte sie etwas Eisernes hernehmen? Sie sah sich noch einmal im Zimmer um, entdeckte aber nichts Geeignetes. Dann musste sie es eben weglassen.
    Ob der Schlüssel aus Eisen war? Wenn ja, würde er seinen Zweck erfüllen, ansonsten schadete er jedenfalls nicht. Kitty zog ihn heraus.
    Was noch? Ach richtig, Nathanael hatte erwähnt, dass Ptolemäus riet, Lücken im Bannkreis zu lassen, eine sozusagen symbolische Maßnahme, damit der Zauberer leichter in seinen Körper zurückfand. Nun, das war kein Problem. Kitty kratzte mit dem Schlüssel eine Lücke in das Pentagramm. Damit war der Bannkreis für gewöhnliche Beschwörungen unbrauchbar, aber Kitty hatte keine gewöhnliche Beschwörung im Sinn.
    Fertig. Alle technischen Vorbereitungen waren getroffen.
    Nein, sie hatte noch nicht dafür gesorgt, dass sie es einigermaßen bequem hatte. Auf dem Schreibtischstuhl lag ein schmuddeliges, durchgesessenes Kissen, das legte sie in den Kreis.
    Hinter dem Schreibtisch hing ein Spiegel, ihr Blick fiel im Vorbeigehen hinein. Da erst hielt sie inne.
    Sie konnte sich nicht entsinnen, wann sie sich zuletzt betrachtet hatte: dichtes dunkles Haar, dunkle Augen (mit dunklen Augenringen), spöttischer Mund und ein kleidsamer, leicht geschwollener Bluterguss an der Augenbraue. Man sah ihr an, dass sie einiges durchgemacht hatte, trotzdem war sie jung und kräftig.
    Und wenn ihr Vorhaben tatsächlich gelang? Jenen Zauberern, die es Ptolemäus nachgetan hatten, war es schlecht ergangen. Einzelheiten hatte Mr Button ihr erspart, aber auf Geisteskrankheit und Entstellungen angespielt. Was Ptolemäus selbst betraf, wusste Kitty nur, dass er nach der Erfindung seiner Pforte nicht mehr lange gelebt hatte, und Bartimäus hatte gemeint, er habe sich verändert.
    Kitty riss sich ärgerlich von ihrem Spiegelbild los. Verglichen mit dem, was sich drüben im Saal abspielte, war es unerheblich, welchen Gefahren sie sich persönlich aussetzte. Sie hatte beschlossen, es zu versuchen, basta! Selbstmitleid war überflüssig.
    Und da sonst alles erledigt war, legte sie sich in das Pentagramm.
    Der Boden war hart, aber das Kissen unter ihrem Kopf schön weich. Kräuterduft stieg ihr in die Nase. Sie nahm den Schlüssel in die Hand und atmete tief

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