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Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers

Titel: Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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ist, und das war ärgerlich, weil ich ja wusste, wie wichtig er dir ist. Da stieß ich endlich in einem Buch auf deinen ägyptischen Namen, nämlich Rekhyt, und damit hatte ich auch den Zauberer Ptolemäus!«
    »Trotzdem«, wandte der Hamster ein, »was hattest du davon? Ich habe hunderten von Herren gedient, und ob sie ihre Pentagramme nun in den Wüstensand oder ins Steppenmoos ritzten, zwischen uns herrschte stets unversöhnliche Feind…«
    »Ja, ja.« Kitty schnitt dem Hamster unwirsch das Wort ab. »Das war ja der springende Punkt. Der Bericht erwähnte, dass dieser Ptolemäus zu seinen Dienern eine enge Beziehung hatte und dass er ganz jung gestorben ist. Von da an wusste ich, wen deine Lieblingsgestalt darstellt.«
    Der Hamster war emsig damit beschäftigt, seine Krallen zu säubern. »Wie wurde denn die Beziehung des Dschinn und des Jungen beschrieben? Nur so interessehalber.«
    »Nicht besonders ausführlich«, räumte Kitty ein. »Eigentlich überhaupt nicht. Ich glaube, heutzutage weiß man über Ptolemäus’ Person so gut wie gar nichts mehr. Soviel ich weiß, sind ein paar seiner Schriften überliefert, außerdem ist öfters von einer ›Ptolemäischen Pforte‹ die Rede, keine Ahnung, was…«
    Sie unterbrach sich. Der Hamster blickte durchs Fenster auf den mitternächtlichen Mond. Schließlich wandte er den Kopf und nahm wieder die vertraute Erscheinung des jungen Zauberers Ptolemäus von Alexandria an.
    »Das reicht«, sagte der Junge. »Was willst du von mir?«
    Jetzt, da sich ihre Vermutung bestätigt hatte, sah Kitty den Dschinn auf einmal mit ganz anderen Augen. Es brachte sie aus der Fassung, dass sie einem Jungen gegenüberstand, der vor zweitausend Jahren tatsächlich gelebt hatte. Davor war er für sie lediglich eine beliebige Erscheinungsform des Dschinn gewesen, ein Trugbild, eine Gestalt von vielen. Jetzt aber, obwohl sich daran im Grunde nichts geändert hatte, wehte sie ein Hauch aus uralter Zeit an. Sie war überzeugt, dass der Dämon den Jungen vollendet kopierte. Zum ersten Mal nahm sie die beiden Leberflecken auf seinem schlanken braunen Hals wahr, die kleine blasse Narbe unter dem Kinn, die mageren Arme mit den knochigen Ellbogen. Solche Detailverliebtheit war nur mit tiefer Zuneigung zu erklären, vielleicht sogar mit Liebe.
    Sie fasste neuen Mut.
    »Na schön«, erwiderte sie, »ich erzähl’s dir. Aber vorher möchte ich dir noch einmal versichern, dass ich dich zu nichts zwingen will. Egal was du zu meinem Vorschlag sagst, ich entlasse dich wieder.«
    »Zu gütig.«
    »Ich verlange lediglich, dass du mir unvoreingenommen zuhörst.«
    »Wenn du endlich loslegen würdest, könnte ich es ja mal versuchen.« Der Dschinn verschränkte die Arme. »Eins muss man dir lassen«, sagte er nachdenklich, »in der halben Ewigkeit, die ich inzwischen zu Frondiensten verdammt bin, hat sich kein einziger Zauberer die Mühe gemacht, auch nur ein Wort über diese meine Erscheinungsform zu verlieren. Wozu auch? Ich bin ja bloß ein ›Dämon‹ und als solcher hinterhältig und bösartig. Einer wie ich will immer bloß lügen und betrügen. Vor lauter Angst und aus lauter Selbstschutz wollen sie sich gar nicht erst mit mir beschäftigen. Du hast dich immerhin schlau gemacht. Ich würde zwar nicht behaupten, dass das von besonderer Intelligenz zeugt, schließlich bist du ein Mensch, aber alles in allem war es keine schlechte Leistung. Also dann«, er winkte ihr gönnerhaft, »schieß los.«
    »Gut.« Kitty setzte sich in Positur. »Ich weiß nicht, ob es dir auch aufgefallen ist, aber mit Großbritannien geht es immer weiter bergab. Die Zauberer haben die Lage nicht mehr richtig im Griff, die Gewöhnlichen werden in den Krieg geschickt, der Handel bricht zusammen. Die Leute werden immer ärmer und die Stimmung immer schlechter, in manchen Städten ist es sogar schon zu Krawallen gekommen. Und auf…äh… Dämonen sind die Leute gar nicht gut zu sprechen.«
    »Das habe ich dir ja schon damals prophezeit«, entgegnete der Dschinn. »Irgendwann nehmen die Leute uns Wesenheiten wahr und entdecken ihre eigenen Abwehrkräfte. Sie probieren ein bisschen herum und dann schlagen sie zurück.«
    Kitty nickte. »Aber die Zauberer sind nicht untätig. Die Polizei greift brutal durch, es kommt immer wieder zu Gewalttätigkeiten, Leute werden verhaftet und weggehext und noch Schlimmeres.«
    »So was soll’s geben.«
    »Ich glaube, die Zauberer sind zu allem fähig. Bei den Gewöhnlichen gibt es etliche

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