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Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers

Titel: Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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mich ebenfalls, wenn ich nicht aufpasse, deshalb will ich offen sein. Was du eben vorgeschlagen hast, ist aus tausend Gründen indiskutabel, und wenn ich sie dir alle aufzählen würde, säßen wir noch hier, wenn das britische Weltreich tatsächlich irgendwann zusammenbricht. Deshalb beschränke ich mich auf zwei. Kein Dschinn, kein Afrit, kein städtezertrampelnder Marid und auch nicht der mickrigste Stechling wird sich je mit euch Menschen zusammentun, wie du es ausgedrückt hast. ›Zusammentun‹– ich bitte dich! Kannst du dir wirklich vorstellen, wie wir Seite an Seite in bunten Uniformen in den Krieg ziehen?« Der Junge lachte zynisch. »Nein! Wir haben zu lange unter euch gelitten, um irgendeinen Menschen als Verbündeten zu betrachten!«
    »Du lügst!«, rief Kitty. »Ich frage dich noch mal: Was war mit Ptolemäus?«
    »Der war ein Sonderfall!« Der Junge ballte die Fäuste. »So jemand kommt nicht wieder. Lass ihn gefälligst da raus!«
    »Er widerlegt alles, was du gesagt hast!«, schrie Kitty. »Klar, die meisten Dämonen lassen sich bestimmt nicht leicht überzeugen, aber…«
    »Nicht leicht? Überhaupt nicht!«
    »Das hast du auch gesagt, als du gemeint hast, ich könnte dich auf keinen Fall ohne fremde Hilfe beschwören, und es ist mir trotzdem gelungen!«
    »Das tut nichts zur Sache. Jetzt will ich dir mal was sagen: Ich sitze jetzt schon eine ganze Weile hier rum, plaudere freundlich, benehme mich so manierlich wie nur irgendein Dschinn, aber ich belauere dich dabei die ganze Zeit, ob du zwischendurch einen Zeh aus deinem Pentagramm streckst. In diesem Fall hätte ich mich schneller auf dich gestürzt, als du ›Piep‹ sagen könntest, und du hättest vielleicht endlich geschnallt, wie es sich mit Menschen und Dämonen verhält.«
    »Ach ja?«, fauchte Kitty höhnisch. »Stattdessen hast du selber den Zeh rausgestreckt und dir das Röckchen angekokelt. Ein hübsches Bild dafür, wie es dir die letzten paar tausend Jahre ergangen ist. Allein kriegst du nämlich gar nichts gebacken, Kumpel.«
    »Ach nein?« Jetzt geriet der Junge in Fahrt. »Ich will dir auch noch den zweiten Grund nennen, weshalb dein Plan ein Witz ist. Angenommen ich würde euch helfen, angenommen hundert andere annähernd so mächtige Dschinn wie ich könnten sich ebenfalls dazu durchringen und hätten nichts Besseres zu tun, als sich mit irgendwelchen menschlichen Dummköpfen zu verbünden – es würde trotzdem nicht funktionieren. Unsereiner kann nur auf der Erde erscheinen, wenn uns jemand beschwört, und das bedeutet, dass wir nicht mehr frei über uns bestimmen können. Es bedeutet Schmerzen. Es bedeutet, dass wir unseren Herren gehorchen müssen. In dieser Gleichung gibt es keine Gleichberechtigung.«
    »Blödsinn«, erwiderte Kitty. »Es geht auch anders.«
    »Wie denn? Jede Beschwörung knechtet uns, so ist das nun mal. Würdest du wirklich riskieren wollen, uns von der Leine zu lassen? So mächtig, wie wir sind? Würdest du uns tatsächlich mitbestimmen lassen?«
    »Warum nicht?«, entgegnete Kitty tapfer. »Wenn das nun mal die Voraussetzung ist.«
    »Pah! Nicht in einer Million Jahre!«
    »Doch. Wenn wir euch vertrauen könnten.«
    »Tatsächlich? Na gut, dann probier es doch gleich mal aus und tritt aus deinem Pentagramm.«
    »Was?«
    »Du hast mich richtig verstanden. Tritt heraus, steig über den Kreidestrich. Ja, über diesen Kreidestrich. Dann sehen wir ja, ob du unsereinem vertraust. Lass zur Abwechslung mich mal bestimmen. Beweise mir, dass du nicht nur quatschen kannst.«
    Der Junge sprang auf und nach kurzem Zögern tat Kitty es ihm nach. Sie standen sich in ihren Bannkreisen gegenüber und starrten einander an. Kitty biss sich auf die Unterlippe. Ihr wurde heiß und kalt. Darauf war sie nicht gefasst gewesen, dass er ihren Vorschlag erst ablehnte und sie anschließend auf die Probe stellte. Was sollte sie jetzt tun? Wenn sie die Beschwörung abbrach, indem sie aus dem Kreis trat, konnte Bartimäus sie töten und verschwinden. Ihre Abwehrkräfte würden sie nicht davor bewahren, dass er ihr den Hals umdrehte. Sie bekam eine Gänsehaut.
    Sie musterte den längst verstorbenen Jungen. Sein Lächeln sollte freundlich sein, aber sein Blick war spöttisch und herausfordernd.
    »Na? Wie sieht’s aus?«
    »Du hast mir eben angekündigt«, antwortete sie heiser, »was du mit mir anstellst, wenn ich den Schutzkreis verlasse. Du hast gesagt, dann stürzt du dich schneller auf mich, als ich ›Piep‹ sagen

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