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Bastard

Bastard

Titel: Bastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Ganz offensichtlich kannte er sie, weil sie beide bei Otwahl arbeiteten. Ich erinnere mich an Briggs’ Aussage, Dawn Kincaids Spezialgebiete seien chemische Synthese und Nanotechnologie. Für einen Experten in Nanotechnologie ist es ein Kinderspiel, einen Kopfhörer mit einem unsichtbaren Aufnahmegerät auszustatten. Außerdem hatte sie sicher freien Zugang zu Elis Kopfhörer und seinem Satellitenradio. Schließlich waren sie Kollegen. Jedenfalls muss sie oft in seiner Wohnung gewesen sein, sonst hätte der Hund sich sicher nicht allein dort aufgehalten. Vielleicht hat sie ja auch dort übernachtet und besitzt einen Schlüssel.
    Ich erreiche Bryce im CFC und bitte ihn, Erica Donahues Brief zu fotokopieren, bevor er ans Labor geht. Und wenn er so gut sein könnte, die Akte herauszusuchen und mir die Telefonnummern vorzulesen? Ich notiere sie mir und erkundige mich nach der Lage im DNA-Labor.
    »Es wird rund um die Uhr gearbeitet«, antwortet Bryce. »Hoffentlich kommen Sie heute nicht noch einmal her. Sie sollten sich ausruhen.«
    »Ist Colonel Pruitt wieder in Dover oder im Labor?«
    »Ich habe ihn vor kurzem gesehen. Er ist mit General Briggs hier. Bald kommen einige ihrer Leute aus Dover. Tja, wahrscheinlich sind sie auch Ihre Leute …«
    »Suchen Sie Colonel Pruitt und fragen Sie ihn, ob die an der Schreibmaschine sichergestellte DNA auf meine Anweisung hin sofort und als Erstes mit CODIS abgeglichen werden könnte. Möglicherweise ist es ja schon geschehen. Er wird wissen, was ich meine. Doch vor allem möchte ich, dass eine Analyse auf Blutsverwandtschaft durchgeführt wird. Alle DNA-Profile sollen mit dem von Jack Fielding verglichen
werden. Außerdem hätte ich da noch eine weitere Analyse auf Blutsverwandtschaft mit einer Person, die in CODIS abgespeichert ist. Es handelt sich um eine Strafgefangene im Chatham Correctional Institute in Savannah, Georgia, namens Kathleen Lawler.« Ich buchstabiere den Namen. »Eine Wiederholungstäterin …«
    »Wo?«
    »Chatham. Das ist ein Frauengefängnis in der Nähe von Savannah, Georgia. Ihre DNA sollte in der Datenbank von CODIS sein …«
    »Was hat das …?«
    »Sie und Jack hatten ein gemeinsames Kind, ein Mädchen. Durch die Analyse möchte ich herausfinden, ob eine Übereinstimmung mit sichergestellten DNA-Spuren besteht …«
    »Er hat was? Was mit wem?«
    »Und dann noch die latenten Fingerabdrücke auf der Plastikfolie …«, fahre ich fort.
    »Jetzt haben Sie mich völlig verwirrt …«
    »Bryce, dann entwirren Sie sich und unterbrechen Sie mich nicht ständig. Am besten schreiben Sie mit.«
    »Wird gemacht, Boss.«
    »Ich will, dass die Fingerabdrücke auf der Folie mit Fieldings und meinen verglichen werden, und außerdem so schnell wie möglich eine DNA-Analyse. Nur um zu sehen, wer die Folie sonst noch angefasst haben könnte. Vielleicht die Person, die das Schmerzpflaster, zu dem sie gehört, hergestellt oder verändert hat. Ich vermute, dass Otwahl die Fingerabdrücke seiner Mitarbeiter speichert. Schließlich ist man dort sehr auf Sicherheit bedacht. Es ist wirklich wichtig, zu erfahren, von wem genau die manipulierten Pflaster stammen. Colonel Pruitt und General Briggs werden das verstehen.«
    Während Benton durch Cambridge fährt, rufe ich als Nächstes Erica Donahue an. Benton nimmt dieselben Straßen
wie Eli am letzten Sonntag mit Sock auf dem Weg zu seinem Stiefvater, um die Machenschaften bei Otwahl einem Mann zu melden, der die Möglichkeit besaß, etwas dagegen zu unternehmen.
    »Zu welchen Gelegenheiten war Sie denn bei Ihnen?«, frage ich Mrs. Donahue, nachdem sie mir mitgeteilt hat, Dawn Kincaid sei häufig im Haus der Donahues auf dem Beacon Hill und ein gerngesehener Gast gewesen. Die Donahues finden sie reizend.
    »Zum Abendessen oder einfach auf einen Kurzbesuch, insbesondere am Wochenende. Wissen Sie, sie hat es nicht leicht gehabt im Leben und musste sich alles hart erarbeiten. Sie ist wirklich vom Pech verfolgt. Ihre Mutter kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben, und dann ist tragischerweise ihr Vater gestorben, ich habe vergessen, woran. So ein nettes Mädchen, und sie ist immer lieb mit Johnny umgegangen. Sie haben sich kennengelernt, als er im letzten Frühjahr bei Otwahl angefangen hat, obwohl sie älter ist als er und am MIT promoviert. Davor war sie in Berkeley, glaube ich. Sie ist hochintelligent und sehr attraktiv. Woher kennen Sie sie?«
    »Ich muss zugeben, dass ich ihr noch nie begegnet bin.«
    »Sonst hat Johnny

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