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Bastard

Bastard

Titel: Bastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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auch nicht, wo sie stecken, falls du darauf hinauswillst.«
    »Ich frage dich das, weil das Unterdrückung von Beweismitteln wäre.«
    »Ich habe sie nicht, Ehrenwort. Ich kann ja nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob es sich tatsächlich um Datenhandschuhe handelt. Doch wenn ja, würden auch viele andere Dinge mehr Sinn ergeben. Zum Beispiel seine letzten Worte im Video«, fügt sie nachdenklich hinzu. Sie überlegt, oder vielleicht hat sie ja schon ihre Schlussfolgerungen gezogen und möchte mir nur weismachen, dass dieser Einfall ganz neu ist. »Der Mann sagt ständig: ›Hey, alter Junge.‹«
    »Ich nahm an, dass er mit seinem Hund spricht.«

    »Mag sein. Vielleicht aber auch nicht.«
    »Und da sind noch ein paar Wörter, die ich nicht verstanden habe«, erinnere ich mich. »›Und für zwei‹ oder ›hast du einen geschickt‹ oder so ähnlich. Versteht ein Flybot Sprachbefehle? «
    »Absolut möglich. Dieser Teil war verzerrt. Ich habe ihn mir auch angehört und fand ihn verwirrend«, erwidert Lucy. »Aber vielleicht ist es ja gar kein Unsinn, wenn er damit den Flybot gelenkt hat. ›Für zwei‹ könnte auch vier-zwei heißen. ›Und‹ könnte für ›N‹, also Norden, stehen. Ich gehe es noch mal durch und bearbeite es weiter.«
    »Weiter?«
    »Ich habe schon ein bisschen daran herumgespielt. Hat nicht viel gebracht. Möglicherweise hat er dem Flybot GPS-Koordinaten mitgeteilt, was bei einem Gerät, das auf Stimmen reagiert, ein häufiger Befehl wäre. Zum Beispiel, wenn man ihm sagen will, wo es hinfliegen soll.«
    »Könntest du anhand der GPS-Koordinaten rauskriegen, wo es ist?«
    »Das bezweifle ich sehr. Warum hat der Mann in dem Moment, als er erstochen wurde, mit den Händen gewedelt, wenn der Flybot zumindest teilweise von in die Handschuhe eingelassenen Sensoren gelenkt wurde?«
    »Gut. Was dann?«
    »Keine Ahnung, aber ich habe weder den Flybot noch die Handschuhe«, entgegnet Lucy und blickt mir eindringlich in die Augen. »Ich habe sie nicht gefunden. Ich wünschte, es wäre anders.«
    »Hat Marino erwähnt, dass jemand Benton und mir gefolgt sein könnte, als wir aus Hanscom aufbrachen?«, erkundige ich mich.
    »Wir haben nach dem großen Geländewagen mit Xenonscheinwerfern und Nebelleuchten gesucht. Es muss nichts zu
bedeuten haben, aber Jack fährt einen dunkelblauen Navigator. Er hat ihn im Oktober gebraucht gekauft. Da du nicht hier warst, kennst du das Auto vermutlich nicht.«
    »Warum sollte Jack uns folgen? Und nein. Ich hatte keine Ahnung, dass er jetzt einen Navigator hat. Ich dachte, es wäre noch immer der Jeep Cherokee.«
    »Wollte sich wahrscheinlich verbessern.« Sie trinkt ihren Kaffee. »Ich habe nicht behauptet, dass er euch folgen würde oder es getan hat. Oder dass er so dämlich wäre, euch an der Stoßstange zu kleben. Höchstens in einem Schneesturm oder bei Nebel, bei sehr schlechter Sicht also, konnte ein ungeübter Verfolger zu dicht auffahren, wenn er nicht weiß, wohin die Zielperson will. Allerdings sehe ich keinen Grund, warum Jack sich die Mühe hätte machen sollen. Hätte er nicht annehmen müssen, dass ihr auf dem Weg hierher seid?«
    »Kannst du dir jemanden vorstellen, der sich die Mühe machen würde?«
    »Falls jemand über den verschwundenen Flybot informiert ist«, spricht sie weiter, »wird derjenige ganz sicher danach suchen und alles daransetzen, ihn zu finden, bevor er in die falschen Hände gerät. Oder in die richtigen, abhängig davon, mit wem oder was wir es zu tun haben. Ich kann nur sagen, dass viel von diesem Flügel abhängt. Wenn ihr deshalb verfolgt wurdet, würde ich mit weitaus geringerer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Mörder den Flybot entdeckt hat. Mit anderen Worten: Das Ding wird dann vermutlich noch immer vermisst oder ist sogar verlorengegangen. Ich muss dir sicher nicht erklären, dass eine streng geheime technische Erfindung wie diese ein Vermögen wert sein kann, insbesondere wenn es jemand schafft, die Idee zu klauen und als seine eigene auszugeben. Sollte diese Person den Roboter suchen und Grund haben, zu befürchten, dass er mit der Leiche eingeliefert worden ist, könnte sie neugierig darauf gewesen
sein, wo ihr hinwollt und was ihr vorhabt. Vielleicht glaubt der Betroffene ja, der Flybot befände sich hier im Institut. Allerdings könntest du ihn auch anderswo versteckt haben. Beispielsweise bei dir zu Hause.«
    »Warum bei mir zu Hause? Ich war noch gar nicht zu Hause.«
    »Wenn jemand in Panik ist, spielt

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