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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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Füße hielten mit den schnellen Schritten ihrer Mutter jedoch nicht mit. Sie stolperte über ihre eigenen Füße fiel hin und schrammte sich beide Hände auf. Das Weiß um ihre Hände herum färbte sich rot. Alara blieb liegen und starrte auf die Farbe in dem Weiß. War es das? Hatte sie darauf gewartet? Das Rot breitete sich aus und verschlang das Weiß. Ihr Papier wurde eingefärbt. Dann wurde sie hochgehoben von dem Mann in Weiß, der kaum zu sehen war in all dem Weiß um ihn herum.
    Alara legte ihre Hände auf seine Brust und das Gewand färbte sich rot. Es schien dem Mann nichts auszumachen. Er starrte in ihre Augen, als suche er nach etwas. Nach einer Weile nickte er zufrieden und trug das kleine Mädchen in die schwarze Burg.
    Im Schnee und auf dem weißen Pelzmantel waren zwei kleine blutrot Kinderhandabdrücke zu sehen.
    …
    Später lernte Alara, dass das alles bedeckende Weiß Schnee war und das Rot Blut. Der Mann war sehr nett zu ihr. Er verbrachte Zeit mit ihr, lehrte sie viel. Am Anfang sprach er nur mit Alara, erzählte ihr von der Welt, von verschiedenen Rassen, von Krieg, von Frieden, von Magie. Wenn er von Magie redete, leuchteten seine Augen. Er brachte ihr die Bedeutung von Worten bei, lehrte sie Lesen und Schreiben, gab ihr Bücher. Erklärte ihr, dass der Körper gewisse Dinge wie Nahrung, Wärme und Schlaf brauchte.
    Er redete auch über das Wort „Gefühle“ und benannte es auch mit den Worten „Empfindungen“, „Fühlen“. Man schien sie in zwei Kategorien zu teilen. Rein körperliche wie Hunger, Durst. Und abstrakte wie: Angst, Liebe, Freundschaft, Hass. Es gab aber auch welche, die Teil beider Kategorien waren, so wie der Schmerz. Schmerz konnte körperlich sein aber auch nicht körperlich. Er nannte es seelisch.
    Für Alara waren es nichts weiter als Theorien. Wie ein Philosoph oder ein Physiker über die Entstehung des Universums nachdachten, dachte Alara über die Konzepte von Gefühlen nach. Im Grunde verstand sie, aber nachvollziehen konnte sie es nicht. Alara begriff, dass sie anders war und ihren Eltern sie deshalb hierher gebracht hatten. Der Mann in Weiß stellte sich als Morphis vor. Er sagte, sie sei etwas Besonderes und in ihr befinde sich etwas Besonderes, von dem er wolle, dass sie es mit ihm teile.
    Sie verstand nicht was er meinte, denn in ihr war nichts. In ihr war alles weiß, nur wenn er in der Nähe war, begann nach einer Zeit sich ihre Welt in dem Blau seiner Augen einzufärben. Ihre Welt stand und fiel mit seinen Augen. Wenn er nicht da war, wurde alles wieder weiß. Sobald er sich jedoch auch nur in ihrer Nähe befand, färbte sich alles blau.
    Die ersten Monate verbrachte sie in einem Raum, den er „ihr Zimmer“ nannte. Sie saß einfach nur da und wartete, bis sich ihre Welt blau färbte. Er ließ Bücher da und sie las. Sie lernte sehr schnell, saugte alle Informationen in sich auf und versuchte die Leere in ihrem Inneren zu füllen. Diese verschlang jedoch einfach alles wie ein schwarzes unersättliches Loch.
    Nach etwa sechs Monaten kam Morphis immer seltener. Alara wartete und wartete. Als er nicht kam, tat sie zum ersten Mal etwas von sich selbst aus. Sie ging zur Tür, öffnete sie und bewegte sich in die Richtung, in der sie das Blau vermutete. Ihre weiße Welt färbte sich nur an einer Ecke blau. Sie lief in diese Richtung und fand sich vor einer leicht angelehnten Tür.
    Morphis unterhielt sich mit einem jüngeren Mann. Er nannte ihn Oril.
    „Es ist zu früh für eine Verbindung! Sie ist gerade erst sechs Jahre. Du könntest einen irreparablen Schaden bei ihr anrichten. Vielleicht wird sie so wie wir. Wir stehen beide an der Grenze zum Wahnsinn und haben sie vielleicht schon lange überschritten!“, rief der junge Mann aufgeregt.
    „Gerade weil sie so jung ist, wird sie sich mir öffnen. Ich muss an ihre Macht herankommen. Ich spüre sie. Sie ist da. Es macht mich verrückt ihr so nahe zu sein, sie aber nicht erreichen zu können.“ Morphis Hände zitterten bei dem bloßen Gedanken.
    „Deshalb lässt du sie nicht raus und unterrichtest sie selbst! Damit sie mit niemand anderem eine Bande schließen kann“, sagte Oril vorwurfsvoll.
    „Als hättest du es anders gemacht, wenn du sie zuerst entdeckt hättest. Außerdem ist sie für deine Lustmethode zu jung und wird wohl auch nie dafür offen sein, weil sie nicht empfinden kann. Vor allem nicht körperlich. Sie empfindet nichts, deshalb ist es auch egal, was ich wann tue.“
    „Und was wirst du

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