Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
hatten, ging zur Öllampe und entzündete sie. Er wollte sie sehen, er musste sie spüren.
Dann drehte er sich zu ihr um. Sie sagte nichts und wehrte sich nicht. Sie folgte sogar seinen Bewegungen, nachdem er ihre Nachtrobe zerrissen hatte und ihre Haut weiß wie Schnee im Kerzenschein glitzerte.
Er war gerade in ihr gekommen, als er den Lärm wahrnahm. Etwas stimmte nicht. Sein Kopf war dumpf und fühlte sich wie nach einer durchzechten Nacht an. Was hatte er nur getan? Er sah auf Alara herunter, die bewegungslos unter ihm lag, den Blick von ihm abgewandt. Er hatte sie genommen, ohne zu fragen. Ohne Rücksicht hatte er sich das genommen, von dem er schon so lange geträumt hatte. Was war nur in ihn gefahren? Dann hörte er die Schreie und das Toben. Nackt wie er war, griff er nach seinem Schwert und positionierte sich vor dem Eingang. Er hob leicht das Tuch an und sah Feuer, Leichen, Blut und eine Armee von Orks, die durch das Camp tobte.
Sie waren verraten worden. Man hatte sie ausfindig gemacht und überfallen, während er ... Aber es blieb keine Zeit zum Grübeln. Ein Ork kam auf ihr Zelt zu. Er griff n ach seinen und Alaras Kleider, schnitt ein Schlitz in die hintere Wand des Zeltes und schob Alara hindurch.
Er dachte nicht an seine Untergebenen, an seine Freunde oder an seinen Blutsbruder Zorghk. Er dachte nur an sie und an sich. Er wollte sie weit weg von dem Massaker bringen. Ohne sich umzusehen, floh er, ließ alles im Stich, für das er gekämpft hatte. In seinem Kopf war nur sie und er.
…
Sie blieben auf der Fluc ht. Aus Wochen wurden Monate. Laron fasste Alara nach jener Nacht nicht wieder an, doch ihr Bauch rundete sich und sie nahm immer mehr zu. In der Nacht des Massakers hatten sie ein Kind gezeugt.
Auf ihrer Flucht kamen sie in ein abgelegenes Dorf, abseits von alle n politischen Geschehen, auf keiner ihm bekannten Karte verzeichnet. Laron entschied sich in Krem zu bleiben. Es war die einzige Möglichkeit sein Kind in Sicherheit aufwachsen zu sehen.
Dann war es soweit. Er war so glücklich über die Geburt seiner Tochter. Sie schrie und weinte bei der Geburt nicht. Er befürchtete, sie würde wie ihre Mutter werden. Kalt und gefühllos, eine schöne Puppe. Aber Laron schwor sie zu lieben, egal wie sie sich entwickeln würde. Er war ihr, genau wie ihrer Mutter, beim ersten Blick verfallen und tat alles für sie. Für seine Serena.
Von den Ereignissen jener Nacht träumte Laron nur nachts und verlor keinen Gedanken bei Tag daran. Bis Zorghk auftauchte. Er wusste seine Tage waren gezählt. Wenn Zorghk ihn finden konnte, würden ihn auch die königlichen Truppen bald aufspüren und wegen Verrat exekutieren. Zorghk kam mit Fragen, aber Laron konnte ihm einfach nicht von seiner Schwäche erzählen. Er konnte ihm nicht gestehen, was er sich selbst nicht eingestehen wollte und doch tief im Inneren schon lange wusste.
Er war seiner Pflicht als Wache nicht nachgekommen. Er hatte niemanden gewarnt, dass Orks kamen, weil er damit beschäftigt war seinen niedersten Bedürfnisse zu befriedigen. Wie die Orks in ihr Lager war er in Alara ein gedrungen. Dann war er geflohen. Feige davongelaufen, nur an sein und ihr Leben denkend.
In einer Nacht, für einen Augenblick hatte er alles verraten, an das er so fest geglaubt hatte. Er hatte alle im Stich gelassen, die ihm wichtig gewesen waren. Er wusste, jemand würde kommen. Dass es Sergej war, sein alter Freund, machte ihn traurig, aber auch glücklich. Jeder andere hätte Alara und seine Tochter mit ihm exekutiert. Der König kannte gegenüber Verrätern und Deserteuren keine Gnade.
Alara hatte keine Bindung zu dem Wesen, das aus ihr herausgekrochen kam. In der Nacht von Serenas Zeugung war ihre weiße Welt lila geworden und blieb es für lange Zeit. Nicht einmal als Laron von der Bildfläche verschwand, wurde sie wieder weiß. Alara gehorchte ihm. Tat alles was er von ihr wollte und doch schien er nicht zufrieden zu sein. Laron wollte etwas, das sie ihm nicht geben konnte. Sie tat was er ihr sagte, weil Morphis ihr befohlen hatte, sie solle Laron zu Diensten sein.
Alara gab sich ihm in dieser einen Nacht hin. Danach fasst er sie nicht mehr an. Sie gebar sein Kind und tat alles was er ihr sagte. Sie half den Dorfbewohnern, wenn sie krank waren. Sie nähte Kleidung, wie ihr es eine Nachbarin beibrachte. Sie blieb bei dem Mädchen, weil er es ihr befohlen hatte. Aber sie tat nie mehr. Und als ihr Versprechen von ihren Schultern genommen wurde, ging sie zu
Weitere Kostenlose Bücher