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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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tun, wenn du in ihr bist? Sie aussa ugen und ihre leere Hülle wegwerfen, wie mit den anderen?“
    „Sie ist sowieso leer. In ihr ist nichts. Sie ist nur eine Hülle für die Macht ... die Energie“, in Morphis Augen funkelte die Gier und der Wunsch dieser Macht habhaft zu werden. Auch Oril konnte das Gefühl nicht unterdrücken. Angewidert von Morphis und noch mehr von sich selbst, stürmte er aus der Tür und nahm die kleine Alara nicht wahr.
    Alara stand vor der offenen Tür. Morphis starrte sie an.
    „Hast du uns reden hören?“, fragte er mit etwas Besorgnis in der Stimme. Alara nickte nur.
    „Komm rein! Schließ die Tür hinter dir zu! Dann können wir es gleich probieren. Es macht nichts, dass du es jetzt weißt. Das macht die Sache nur einfacher.“ Er setzte sich in den Sessel und klopfte aus seinen Oberschenkel.
    „Setzt dich und nimm meine Hände.“ Sie tat wie ihr geheißen wurde.
    „Schließe die Augen und denk an nichts!“
    Auch das tat Alara. Um sie herum war es erst weiß, dann färbte sich alles blau. Plötzlich sprang das Blau in ein Lila um und wandelte sich in ein rot. Dann wurde ihr kleiner Körper geschüttelt, flog durch das Zimmer, und prallte an eine der Steinwände. Als sie die Augen öffnete floss rot um sie herum. Sie sah wie Morphis Augen hin und her von Blau zu Rot wechselten. Er stand gebeugt da und hielt die zu Krallen gekrümmten Hände vors Gesicht. Seine Augen waren weit ausgerissen und er brüllte ungehalten. Dann verlor Alara das Bewusstsein.
    Als sie wieder zu sich kam, lag sie in ihrem Zimmer. Ihr Körper war weiß bandagiert. Sie erinnerte sich an alles. Als sie ihren Arm bewegte, färbten sich ein paar Stellen rot. Zu ihrer Welt war die Farbe rot hinzugekommen. Das Erlebnis des letzten Tages wurde für sie zur Routine. Drei Jahre lang versuchte Morphis auf diese Weise an etwas in ihr heranzukommen. Sie verstand nicht was, sie ließ es einfach mit sich geschehen. Er wiederholte immer wieder den selben Satz: „Ich kann es spüren, aber ich finde es nicht. Wo ist sie nur? Wo ist diese Macht nur?“
    Nach drei J ahren vergeblicher Versuche änderte er seine Taktik. Vielleicht musste sie zunächst selbst einen Weg finden an die Macht heranzukommen, bevor sie sich für ihn greifbar manifestierte. Er suchte sie wieder in ihrem Zimmer auf, brachte ihr viel über Magie und Zauberei bei. Sie lernte schnell und war schon bald fähig einfache Zauber zu wirken. Acht Jahre lang, brachte er ihr alles über Magie bei, was er wusste, unterbrochen von Versuchen in ihr das zu finden, was er suchte.
    Nach solchen Versuchen konnte sie sich manchmal Tage nicht bewegen. Daraufhin brachte er ihr das Heilen bei, damit sie schneller wieder zu seiner Verfügung stehen konnte. Sie wurde schnell sehr gut und konnte sich die schwierigsten Zauber im Handumdrehen merken. Sie konnte einen Zauber nach dem anderen wirken, ohne müde zu werden. Als Morphis all diese Macht vor sich sah, aber ihrer nicht habhaft werden konnte, stieß ihn das ein Stü ck weiter über die Grenze hin zum Wahnsinn.
    Aus dem kleinen Mädchen wuchs eine wunderschöne junge Frau heran, die kein männliches Auge, außer Morphis, je erblickt hatte. Doch er war blind für ihre Reize. Wenn er sie ansah, sah er nur die Macht, derer er nicht habhaft werden konnte. Er las in ihrem Gesicht sein Versagen und suchte sie immer seltener auf. Bis er sie ganz aus seinem Sichtfeld haben wollte. Morphis entschied, wenn er nicht an ihre Macht direkt herankam, konnte er sie als sein Werkzeug benutzen und indirekt über sie gebieten, indem er über Alara gebot.
    Was er nicht wusste, war, dass sein einstiger Schüler ebenfalls begonnen hatte sein Netz, um Alara zu spinnen. In den einsamen Tagen, wenn Morphis nicht zu ihr kam, suchte Oril sie auf und schlich sich in ihren leeren Alltag. Er schmeichelte ihr, berührte sie hier und da und flüsterte ihr liebevoll ins Ohr, wie schön sie doch sei. Doch eine Reaktion bekam er nicht.
    Alara saß nur wartend da und starrte vor sich hin. Sie wartete auf Morphis. Tagelang saß sie so da, ohne zu essen oder zu trinken. Bis Oril ihr die Worte ins Ohr flüsterte, die sie dazu brachten ihn anzu sehen.
    Leise und verführerisch flüsterte er wie einst die Schlange zu Eva: „Willst du nicht wissen, wie es ist zu fühlen? Willst du nicht das Morphis glücklich darüber ist, dass er endlich einen Durchbruch bei dir geschafft hat? Ich kann dir zeigen, wie du ihn glücklich machst. Wenn du ihn glücklich machst,

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