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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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Reiters vom Kopf. Schwarzes langes Haar wehte im Wind, die blauen Augen waren auf etwas vor ihr konzentriert. Dann wurde die Reiterin unruhig und schaute sich um, als könnte sie die Blicke auf sich spüren. Sie richtete ihre Augen auf Morphis, blickte ihm direkt in die Augen und schien zu dem Loch vorzudringen, das seine Seele war.
    Morphis konnte den Blick von Alaras Tochter fast physisch auf sich spüren. Was für eine Macht. Er lächelte, bewegte die Hand erneut über dem Wasser und ein dunkler Kerker war zu sehen. Eine abgemagerte in Lumpen gekleidete Person kauerte an eine Wand gelehnt. Als sie den Kopf hob und die schwarz en langen Locken zur Seite fielen, blickten ihm Augen mit exakt dem gleichen Blau entgegen, wie kurz zuvor. Ketten raschelten, Knochen brachen. Die Luft war verpestet von längst verstummten, nie gehörten Schreien.
     
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    Serena drehte sich um und hielt Ausschau. Der Wind blies ihr kalt um die Ohren, sie spürte, dass sie beobachtet wurden, konnte jedoch weit und breit niemanden ausmachen. Sie waren bereits seit mehreren Tagen unterwegs. Sie hatten einen Bogen um den verwunschenen Wald geschlagen und waren nordöstlich geritten. Sie planten in Tarahalm, der nördlichsten Stadt im Vostokengebiet Rast zu machen und sich dort über den genauen Standort des Klosters Morphirium zu informieren. Bis jetzt hatten sie nur eine Himmelsrichtung und einen Namen. Wenn sie die Nacht durchritten, könnten sie am Morgen in Tarahalm sein.
    Aber das würden die anderen nicht zulassen. Seit Beginn der Reise wurde Serena von allen Mitgliedern der Gruppe wie ein rohes Ei behandelt. Auch noch so viele Argumente und Diskussionen hatten nichts daran ändern können. Also hatte sie sich in ihr Schicksal ergeben. So hinderlich es auch für die Reise war, fühlte es sich doch gut an, von allen umsorgt zu werden. Sogar Zorghk hatte sich von den anderen anstecken lassen und war nicht mehr ganz so brummig und patzig zu ihr wie sonst.
    Serena musste sich auch eingestehen, dass sie schneller müde wurde, länger rasten musste und mehr aß als drei ausgewachsene Männer zusammen. Ihr Bauch wuchs rasend schnell und behinderte sie beim Gehen, Schlafen und Reiten. Ihr Kind schlief die ganze Zeit über und meldete sich nicht.
    Da sie sich im Vostokengebiet befanden, verzichteten sie auf die Leuchtkugel und entfachten ein richtiges Feuer. Als die Gefährten am Abend beisammensaßen, überließ einjeder seine Gedanken den züngelnden roten Flammen. Prinz Malhim dachte über den möglichen Verräter nach. Mikhael war, nachdem Zorghk ihn als Assassine bezeichnet hatte, in den Brennpunkt seiner Ermittlung gerutscht. Was ein angenehmes triumphierendes Gefühl hinterließ.
    Zorghk dachte an seine Tochter und ihre Mutter. An all die Jahre, die er ohne sie verbracht hatte, in der Hoffnung seine Tochter wäre tot und nicht in den Armen von Sklavenhändlern. Er dachte darüber nach, wie sein Leben verlaufen wäre, hätte Marihanna ihm damals vertraut. Zorghk hätte seine Tochter aufwachsen gesehen und sie hätte stolz auf ihren Vater sein können. Laron wäre noch am Leben und Serena hätte von ihrem Vater alles lernen können, was Zorghk ihr nicht beibringen konnte. Sie wären nicht auf dieser aussichtslosen „Mission“ mit einer Schwangeren, die vermutlich den Samen der Zerstörung in sich trug.
    Mikhael dachte wie Malhim über Zorghks Worte nach. Er ein Assassine? Das wüsste er. Er hatte nie Auftragsmorde bekommen oder begangen. Was er von der Person, die ihm diese Technik beigebracht hatte, jedoch nicht behaupten konnte. Für dieses Wissen und Können hatte er gelitten. Armirus hatte sich einen Spaß daraus gemacht, seine Künste der Akupressur an ihm zu testen. Mikhael hatte sie gelernt, indem er sie am eigenen Leib erfahren hatte. Armirus schien es amüsiert zu haben, ihm zu erklären was genau er gerade mit seinem Körper anstellten, während er die oft tödlichen Punkte gedrückt hielt.
    Mikhael hasste diese Technik und setzte sie so gut wie nie ein. Er hatte die Folgen am eigenen Leib erfahren. Warum kannte Armirus die geheime Technik der Assassine? War er einer? Aber Assassine waren dafür bekannt, dass sie unerkannt aus dem Dunkeln arbeiteten. Armirus und seine Bande waren bei den Vostoken bekannt und gefürchtet. Das passte nicht zusammen.
    Mof dachte an den Beutel um seinen Hals. Daran, dass Salmon und Garif noch am Leben hätten sein können. Ja vielleicht sogar Molly. Er dachte darüber nach, ob ein Leben

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