Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
Namen schreien.
Sein letzter Atemzug ... Was sie wohl erwartet hatte nach dem Tod? Was geschah mit den Seelen der Verstorbenen? Gab es Hoffnung auf ein Wiedersehen? Die Senjyou Mythen verrieten nichts von einem Leben nach dem Tod. Senjyou lebten so lange, das s ein Leben nach dem Tod lächerlich erschien. Doch was war mit denjenigen, die vor ihrer Zeit von dieser Welt gingen? Man sagte, dass alle eins mit der Erde würden. Mof wusste nicht, wie nahe dieser Gedanken der Wahrheit kam. Lautlos schrie sein Geist drei Namen, während er den Transportstein voller Hass umklammerte:
Garif!
Salmon!
MOLLY!!!
*
Alara spürte wie ein Teil ihrer Mutter unruhig wurden. Noch frisch und nicht ganz eins mit ihrem Körper krallten sich drei Seelen an der einstigen Identität ihrer sterblichen Hüllen fest. Sie antworteten auf einen magischen Ruf. Er war stark. Alara suchte nach der Quelle des Rufes und fand sie bei einem Senjyou, nicht weit von Serena. Er hielt einen Talisman von großer Macht und rief nach drei Namen, die ihr unbekannt waren. Seinem Ruf antwortend versuchten sich die drei Seelen loszureißen. Sie zogen und zerrten an den Bindungen, die noch zu frisch waren , um sie lange zu halten.
Alara spürte die Verwunderung ihrer Mutter, als sich die Teile von ihr lösten. Das hatte es noch nicht gegeben. Die losgelösten Seelen, verwirrt und unsicher, was mit ihnen passiert war, folgten dem Ruf und eilten in Richtung der Quelle. Desorientiert und ohne Substanz, banden sie sich an das erste magische Objekt, das sie fanden: die Kugel um Mofs Hals.
*
Mof spürte die Erschütterung in der Kugel und sah Bilder seiner gefallenen Kameraden und von Molly . Molly ... Molly! Schrie es in ihm. Er rief aufgeregt immer und immer wieder ihren Namen, bis er ein leises Flüstern als Antwort bekam: „Mof ...“
„Molly? Wo bist du?“, aufgeregt schaute er sich um.
„Ich bin hier ... direkt hier.“ Mof war verwirrt, er sah sie nicht. Wie konnte das sein? Er ließ vor Aufregung den Talisman los und die Stimme wurde leiser.
„MOLLY!!!“, schrie er verzweifelt und spürte wie die Kugel in dem Beutel um seinen Hals glühte und heiß wurde. Erschreckt nahm er ihn ab und warf ihn zu Boden. Die Verbindung brach völlig ab. Die Hitze hatte eine Brandstelle auf der Haut direkt über seinem Herzen hinterlassen. Verschreckt wie er war, wollte er doch erneut ihre Stimme hören. Mof hob den Anhänger auf, nahm die Kugel aus dem Lederbeutel, umfasste sie mit beiden Händen, schloss die Augen und rief nach ihr. Er bekam eine Antwort. Sie war es! Sie fühlte sich anders an, aber es war Molly.
Mof konnte es nicht glauben. Er durfte Mollys Stimme wieder hören, wenn er sie auch nicht berühren konnte. Dann wurde Molly von anderen Stimmern verdrängt. Er erkannte sie sofort. Salmon und Garif! Wie war das möglich? Er hatte selbst ihre Körper zu Asche zerfallen sehen, als man ihre seelenlosen Körper nach Brauch der Senjyou dem Feuer übergeben hatte. Verwirrt und überglücklich erzählte Mof ihnen, was alles nach ihrem Ableben passiert war. Als er endete, war es an Mof Fragen zu stellen. Es war verbotenes Wissen, kein Lebender durfte das Geheimnis des Todes kennen und doch konnte Mof nicht anders.
„Wie ist es auch ergangen?“ Ihn erreichte undeutliche Bilde r. Alles war dunkel. Er wurde in einem Sog gefangen und Teil von etwas uraltem und mächtigem. Er verlor sich in ihm, dachte seine Gedanken, sah, was es sah und empfanden, was es empfand.
„Es nennt sich Mutter, entstanden aus ihren Kindern. Es ist riesig und wächst jeden Tag“ , Molly verstummte. Mof spürte wie ein Zittern durch das Amulett ging.
„Ist es böse? Was will es?“, fragte er mit Unbehagen.
„Es ist ... Es ist ... als wäre es die Erde selbst, zusammengesetzt aus allen die einmal gelebt haben. Es will etwas, aber wir verstehen nicht was. Es möchte den Willen der Erde auf Erden. Im Moment ist es an die Erde gebunden, aber es hat einen Jünger herangezogen, ohne Gefühle, der perfekte Diener. Sie warten auf die Geburt von einem mächtigen Kind.“ Mof musste sofort an Serenas Baby denken.
Bei seinem Gedanken schrie Molly entrüstet auf: „Serena hat ein Kind? Wie? Was? Wann? Wo? Und vor allem wer???“ Ein Lächeln huschte über Mof Gesicht. In Mollys Seele war ihr Charakter eingebettet und so auch ihre Zuneigung zu Serena.
„Es ist kompliziert ...“, versuchte er abzulenken. Doch wie auch zu Lebzeiten war Molly dickköpfig und ließ nicht locker, bis Mof
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