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BASTET (Katzendämmerung) (German Edition)

BASTET (Katzendämmerung) (German Edition)

Titel: BASTET (Katzendämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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April westlich der Fillmore Street ausbrachen, ebenfalls von ihr verursacht wurden. Immer wieder erfuhr ich von ›lautlosen Explosionen‹ und Feuern, die so heiß waren, dass selbst Knochen darin verbrannten.
    Doch warum diese weiteren Zerstörungen? Hatten die Erlebnisse in der Pierce Street die Frau wahnsinnig werden lassen? Oder waren ihr Zorn, ihre Wut, so groß, dass sie mit dem Vernichtungswerk einfach nicht mehr aufhören konnte? Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht einmal, ob die junge Frau, die die ›Flammende Jenny‹ genannt wurde, tatsächlich Damy Blatchford war. Nach dem verheerenden Brand fanden sich in den Ruinen nicht mehr die geringsten Anzeichen menschlicher Überreste. Das, worauf ich meine Vermutungen stütze, ist lediglich die Aussage einer Zeugin, die mir glaubhaft versicherte, die brennende Frau habe eine frappierende Ähnlichkeit mit der jungen Miss. Blatchford gehabt.
    Es bleibt eine vage Vermutung, doch selbst wenn sie zuträfe, so weiß ich nicht, was ich damit anfangen kann. Wer war diese Damy? Oder sollte ich besser fragen: Was? Woher kamen ihre schrecklichen Kräfte, und was geschah mit ihr nach den Feuersbrünsten? - So intensiv ich auch geforscht habe, aber nach dem April 1906 verliert sich ihre Spur. Sie verschwand, genauso wie es eben die ›Flammende Jenny‹ auch immer getan hatte.
    Die Identität von Joseph Kendal Radd kann ich dagegen sehr gut belegen. Ein Bericht im ›Chronicle‹ vom 4. Juni 1909 lässt keine Zweifel mehr offen:

    »LEICHENFUND AUF BAUSTELLE«

    Am gestrigen Mittag machten Bauarbeiter bei Ausschachtungsarbeiten in der Pierce Street eine grausige Entdeckung. In etwa zwei Metern Tiefe unter dem ehemaligen Keller eines beim Erdbeben vollkommen zerstörten Hauses bargen sie etwa acht oder neun menschliche Skelette. Ein erstes Gutachten der Gerichtsmedizin spricht von acht weiblichen Skeletten. Das Alter der Toten wird mit 12 bis 18 Jahren angegeben. Lage und Zustand der Knochen wiesen darauf hin, dass die Mädchen alle eines gewaltsamen Todes gestorben seien. Einige der Skelette, so Dr. Whitshire, wiesen grausamste Verstümmelungen auf. Die eingeschalteten Polizeibehörden gehen davon aus, dass der ehemalige Besitzer des Hauses, ein gewisser Joseph K. Radd, für die Morde verantwortlich ist. Da Radd aber 1906 beim Brand des Hauses ums Leben kam und keines seiner mutmaßlichen Opfer mehr genau identifiziert werden kann, werden die Ermittlungen voraussichtlich eingestellt. - P.L.

    Das ist alles, was ich über die ›Flammende Jenny‹ zu berichten weiß, und ich bin froh darüber, nie etwas davon veröffentlicht zu haben. Warum? Nun, als ich betonte, ihre Spur habe sich 1906 verloren, so habe ich nicht die ganze Wahrheit gesagt. So fürchte ich jedenfalls. Es ist durchaus möglich, dass sie viele Jahre später einen weiteren Anhaltspunkt für ihre Existenz hinterließ. Ich spreche vom Abend des 16. Dezember 1931, von der Nacht, in der Malcolm DiLucca in seinem Wagen verbrannte.
    Auf regennasser Fahrbahn war der aufstrebende Galerist ins Schleudern geraten und seitlich gegen einen Holzlaster geprallt. Sein Wagen fing sofort Feuer. Da sich auch die Tür des Lasters verklemmt hatte, gelang es dem Fahrer nicht mehr, Malcolm vor dem Flammentod zu retten. Ein tragischer aber durchaus alltäglicher Unfall, wie es scheint.
    Wie das Polizeiprotokoll später ergab, traf den Lastwagenfahrer beim Unfall keine Mitschuld. Dennoch schien er nicht ganz nüchtern gewesen zu sein. Immer wieder behauptete er nämlich, es habe noch eine zweite Person im Wagen gesessen – eine junge Frau. Als sie ausgestiegen sei, habe sie am ganzen Körper gebrannt. Seltsamerweise habe sie aber nicht geschrien oder versucht, das Feuer an ihrer Kleidung zu löschen. Brennend wie eine Fackel sei sie langsam hinaus in die regnerische Nacht gegangen. Er habe ihren Feuerschein verfolgen können, bis sie dann hinter einer Kurve verschwunden sei. Die Polizisten notierten zwar die Aussage, sie schrieben die wirre Geschichte jedoch dem vermeintlichen Schockzustand des Mannes zu. Da es keine Beweise für seine Beobachtung gab, ließen sie die Sache auf sich beruhen.
    Ich für meine Person bin mir nicht sicher, was ich glauben soll und was nicht. Könnte es vorstellbar sein, dass DiLucca – ähnlich wie ich selbst – zeitlebens wie besessen auf der Suche nach der ›Flammenden Jenny‹ seiner Jugend gewesen war? Und wäre es möglich, dass er sie eines Tages tatsächlich fand?
    »Ja!«, sage ich nach dem

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